Essen. Rot-Weiss Essen hat sich nach einer enttäuschenden Woche eindrucksvoll zurückgemeldet. Gegen Schalke II gewann RWE deutlich mit 5:0 (3:0).

Auf die Heimstärke kann sich Rot-Weiss Essen in dieser Saison verlassen. An der Hafenstraße sind die Essener ungeschlagen und fuhren gegen die völlig zahme U23 des FC Schalke 04 mit dem 5:0 (3:0) souverän den 13.Heimsieg ein. Damit hat RWE im Titelrennen vorgelegt, denn der Rivale Borussia Dortmund II ist erst am Sonntag gegen Fortuna Köln gefordert.

Diese drei Punkte waren Pflicht für Rot-Weiss. Nur ein Sieg über den Nachbarn konnte die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart weiterbringen im Titelrennen gegen BVB II, das die Essener trotz der neun Punkte Rückstand (ein Spiel weniger) natürlich noch nicht aufgegeben haben

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Und grün ist bekanntlich auch die Farbe der Hoffnung. Die Hausherren, die erstmals auf dem frisch verlegten “Teppich” aufliefen, suchten von Beginn an die Offensive und bewiesen gegen harmlose Gäste, dass sie sehr wohl in der Lage sind, Tore zu machen. Relativ komfortabel ist die Situation der Königsblauen, die gesichert im Tabellenmittelfeld recht locker aufspielen konnten. Was sie dann auch taten.

RWE muss gegen Schalke II umbauen

RWE-Trainer Christian Neidhart änderte seine Mannschaft im Vergleich zum Derby gegen RW Oberhausen vor einer Woche nur auf einer Position geändert. Für den Kapitän Marco Kehl-Gomez (Gelbsperre) verteidigt rechts Jonas Hildebrandt. Die Kapitänsbinde übernimmt Dennis Grote. Auf der Bank saß erstmals nach langer Zeit auch Angreifer Maximilian Pronichev, weil Marcel Platzek (Knieprobleme) passen musste.

RWE hatte sich viel vorgenommen, das war von Beginn an zu spüren. Schon nach drei Minuten der erste Aufreger. Nach einer Ecke prüfte Daniel Heber den Schalker Keeper Michael Zadach, der ließ abklatschen, doch der Nachschuss von Hildebrandt wurde auf der Linie geblockt.

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Die Essener forderten einen Handelfmeter, doch das sah Schiri Gansloweit anders und ließ weiterspielen. Ein bisschen mehr Wumms hätte dem Hildebrandt-Versuch aber ebenfalls gutgetan.

Grote stochert den Ball zur RWE-Führung über die Linie

Doch die Essener ließen nicht locker, suchten auch den Abschluss, nur sie taten sich im Spielaufbau zunächst schwer gegen die kompakten Schalker. Also musste eine Standardsituation helfen. Einen Freistoß von Steven Lewerenz köpfte Simon Engelmann ins lange Eck, Zadach rettete mit einem Reflex, doch Dennis Grote stocherte den Ball über die Linie zum 1:0 (22.).

Das war gleichzeitig wohl auch ein bisschen Mutmacher für die Königsblauen, die nun mehr die Offensive suchten. Und nicht immer wirkte die komplett umformierte Deckung der Rot-Weissen hundertprozentig sicher. Nach einer halben Stunden brannte es im Essener Strafraum lichterloh, doch letztlich blieben die Gastgeber doch Herr der Lage.

Und dann ging’s blitzschnell, ein Doppelschlag sorgte für Sicherheit und offenbarte auch die Unbedarftheit des Schalker Nachwuchses. Cedric Harenbrock leitete den Konter ein, spielte auf Amara Condé, der den Ball nach vorne trieb, Harenbrock kreuzte, bekam die Kugel und hämmerte sie von der Strafraumgrenze unter die Latte: 2:0 (36.).

Wieder ein Tor für RWE: Cedric Harenbrock bejubelt das zwischenzeitliche 2:0 gegen Schalke II.
Wieder ein Tor für RWE: Cedric Harenbrock bejubelt das zwischenzeitliche 2:0 gegen Schalke II. © ffs | Thorsten Tillmann

Zwei Minuten später eroberte Grote den Ball in der gegnerischen Hälfte und hebelte die entblößte Hintermannschaft der Blauen mit einem hohen Pass auf Engelmann aus. Der spielte den Ball in die Mitte und erreichte Steven Lewerenz, der bei seinem ersten Saisontor zum 3:0 keine Mühe hatte.

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Timo Becker lief vor eineinhalb Jahren noch mit der U23 des FC Schalke gegen seinen Ex-Verein Rot-Weiss Essen in der Regionalliga auf, inzwischen hat er in der Bundesliga durchgesetzt. Von so einem Sprung träumen sicherlich einige Spieler, die am Samstag im kleinen Regionalliga-Derby an der Essener Hafenstraße auflaufen.
Von Andree Hagel, Rolf Hantel, Ralf Wilhelm, Thomas Tartemann, Philipp Ziser

Mit dieser Führung im Rücken ließ sich gut kombinieren, zumal der Rasen beste Voraussetzungen bot. RWE blieb in Hälfte zwei am Drücker, kontrollierte die Partie. S04 lief meistens hinterher und war vor allem damit beschäftigt, den eigenen Strafraum abzuschirmen. Akzente konnten sie nicht setzen, obwohl Trainer Torsten Fröling mit offensiven Einwechslungen (Balouk, Schuler, Krasniqi) versuchte, etwas mehr Schwung ins Angriffsspiel zu bringen.

Die Rot-Weissen brachten die Partie spielend leicht locker zu Ende. Der eingewechselte Young nutzte ein Missverständnis bzw. Schlafmützigkeit in der Schalker Abwehr und erzielte das 4:0 (79.). Der ebenfalls eingewechselte Pronichev traf sogar noch zum 5:0 (82.). Auch in dieser Höhe eine klare Angelegenheit.

Rot-Weiss Essen - Schalke 04 II 5:0 (3:0)

RWE: Davari - Hildebrandt, Heber, Herzenbruch, Neuwirt - Grote - Condé, Harenbrock (76. Dorow) - Kefkir (81. Behounek), Engelmann (73. Pronichev), Lewerenz (68. Young).

S04: Zadach - Frölich (46. Balouk), Awassi, Hanraths, Ezeh - Barnes, Flick, Matter, Idrizi (73. Maden), Berisha (63. Krasniqi) - Candan (57. Schuler).

Schiedsrichter: Gansloweit.

Tore: 1:0 Grote (22.), 2:0 Harenbrock (36.), 3:0 Lewerenz (38.), 4:0 Young (79.), 5:0 Pronichev (82.)