Gelsenkirchen. Farat Toku spielte für Wattenscheid 09, WSV Bochum und den TuS Heven. Ihm fehlt der Amateurfußball auch wegen der Emotionen und einer Currywurst.
Seit über 150 Tagen steht der Amateurfußball nun still. Farat Toku (40), ehemaliger Trainer der SG Wattenscheid 09, hat sich dazu unseren Fragen gestellt.
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Farat Toku, seit 150 Tagen ruht in den hiesigen Fußball-Amateur-Ligen der Ball. Was vermissen Sie am meisten?
Die Emotionen, das gemeinsame Fachsimpeln und die Nähe im Stadion. Ich bin ein Typ, der stets den engen Kontakt zu den Leuten sucht. Manchmal vergesse ich das in Corona-Zeiten und denke dann: Ach ja, wir müssen ja auf Abstand bleiben. Man darf nicht abklatschen, sondern kann sich unter der Maske nur zunicken. Corona hat mit den Menschen etwas gemacht, das spürt man.
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Sie haben im Ruhrpott früher für den TuS Heven, den WSV Bochum und Wattenscheid 09 gespielt, waren in Wattenscheid bis Herbst 2019 auch Cheftrainer. Haben Sie in der Lohrheide eigentlich mal die Kult-Currywurst probiert?
Selbstverständlich. Die war ja schon aus Bundesliga-Zeiten sehr bekannt für ihren guten Geschmack. Und das ist auch im Laufe der Jahre so geblieben. Die Wurst ist halt so lecker, weil sie auf dem Holzkohlegrill zubereitet wird. Auch so etwas fehlt natürlich jetzt in der Zeit, in der die unteren Ligen wegen Corona pausieren müssen. Ehrlich gesagt vermisse ich als Trainer auch die Kabine und den Kontakt zu Spielern, auch wenn ich im Moment meinen Fußball-Lehrer-Schein mache und mir eigentlich nicht langweilig ist. Aber das sind so Dinge, die fehlen einem.
Was wünschen Sie sich für die Amateur-Klubs im Ruhrgebiet, die seit Wochen zwischen den Stühlen sitzen und nicht wissen, ob und wie es überhaupt weitergeht?
Für die Amateure ist es eine ganz schwierige Zeit. Was jetzt wichtig ist: Es müssen Entscheidungen her. Ungewissheit ist genau der falsche Zustand. Die Klubs brauchen Planungssicherheit. Und für die vielen Kids, die ebenfalls nicht Fußball spielen können, wünsche ich mir, dass sie bald wieder Sport treiben können. Sie haben durch PlayStation und ähnliches zwar mehr Ablenkung als wir früher zu Kindheitszeiten, aber das kann ja nicht die Lösung sein. Ich hoffe, dass der ganze Corona-Spuk irgendwann vorbei ist.
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