Essen. Kevin Kehrmann trifft mit seinem Team vom FC Kray an diesem Freitag im Stadtderby auf Rot-Weiss Essen. In das Derby geht der Mittelfeld-Mann gelassen.

An diesem Freitag ist es wieder soweit – es steigt das Essener Lokalderby in der Vierten Liga: RWE empfängt den FC Kray (19.30 Uhr, live bei uns im Ticker). Der Krayer Mittelfeld-Motor Kevin Kehrmann erinnert sich an die vorherigen Derbys mit Rot-Weiss und spricht über den neuen Trainer Stefan Blank.

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Herr Kehrmann, der FC Kray ist in der Liga nur Tabellenvorletzter. Wie groß ist trotzdem die Vorfreude auf das Derby gegen RWE?

Kevin Kehrmann: Die Vorfreude ist sehr groß. Es ist eben ein besonderes Spiel, wenn es gegen den großen Stadtnachbarn geht, der ganz andere Möglichkeiten hat als der kleine FC Kray.

Warum fehlen Ihrer Mannschaft bislang die Ergebnisse in dieser Saison?

Kehrmann: Ja, warum? Ich denke, zum einen sind sicherlich zwei, drei Spiele dabei gewesen, in denen wir sehr schlecht agiert haben, das muss man einfach so sagen. Auf der anderen Seite sind auch einige Spiele positiv hervorzuheben.

Abgesehen von RWO, wo das Ergebnis zum bislang einzigen Mal gestimmt hat, meinen Sie sicher die Partien gegen Viktoria Köln oder Rödinghausen.

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Kehrmann: Genau. Das waren starke Spiele, wo wir leider jeweils in der letzten Minute den Sieg noch aus der Hand gegeben haben. Das war unglücklich. Diese Spiele, übrigens auch gegen Gladbach, haben aber gezeigt, dass wir mithalten können. Darauf müssen wir aufbauen.

Nun steht in Stefan Blank ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Was hat sich verändert, welche Impulse gibt er?

Kehrmann: Ich habe schon den Eindruck, dass eine andere Mentalität spürbar ist bei uns. Stefan Blank ist Profi gewesen, er hat viel erlebt, und das merkt man auch im Training. Das allein ist schon ein positiver Reiz. Zudem ist Stefan Blank ein sehr positiver Mensch, das überträgt sich auf die Mannschaft.

Trotzdem ist die Lage schwierig. Elf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und jetzt geht es zur Hafenstraße. Bedeutet dies, dass der FC Kray befreit aufspielen kann, oder spürt das Team Druck, gewinnen zu müssen? Oder vielleicht auch Druck, unbedingt gewinnen zu wollen?

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Kehrmann: Nein. Ich glaube, wir als FC Kray haben gegen einen Verein wie Rot-Weiss Essen nie Druck. Hinzu kommt unsere Tabellensituation, Sie haben es angesprochen: Elf Punkte Rückstand auf’s rettende Ufer. Wer da noch so richtig Druck verspürt, ist, so glaube ich zumindest, fehl am Platz. Unsere Situation birgt kein Risiko mehr für uns, jeder rechnet damit, dass wir absteigen werden. Wir können nur noch überraschen, aber das haben wir auch vor.

Sie sind seit 2010 beim FC Kray, haben den Durchmarsch bis in die Regionalliga erlebt – und schon so einige Lokalduelle gegen die Rot-Weissen. An welches Derby erinnern Sie sich besonders gern?

Kehrmann: Natürlich ist der erste Sieg gegen RWE an der Hafenstraße vor 10 000 Fans etwas ganz besonderes. An dieses 4:2 wird man sich sicher immer erinnern. Für mich persönlich war aber tatsächlich auch das erste Spiel gegen Rot-Weiss im neuen Stadion ein großes Highlight, damals noch unter Dirk Wißel und Lars Krüger. Wir haben zwar leider relativ deutlich verloren, aber ich empfinde dieses Spiel trotzdem als einen Höhepunkt in meiner Karriere.

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Zwei Siege in zwei Ligaspielen in der vergangenen Saison, das war außergewöhnlich. Warum reicht es auch am Freitag für einen Sieg?

Kehrmann (lacht): Ich werde mich nicht zu einer Kampfansage verleiten lassen. Von einem Sieg kann man bekanntlich nicht ausgehen, alles ist drin. Aber ich gehe positiv ins Spiel. Der Trainer hat uns gut eingestellt, wir wissen, was Rot-Weiss kann und worauf wir aufpassen müssen. RWE ist immer der große Favorit, auch wenn es vielleicht an der Hafenstraße in dieser Saison auch noch nicht so rund läuft. Aber wir brauchen keine Angst zu haben.