Essen. . Aus Sicherheitsgründen sind beim Pokal-Knaller nur 17.500 Zuschauern im Stadion zugelassen. Trainer Siewert erwartet Kampf um jeden Zentimeter Boden.
Regionalliga-Alltag war gestern, so ganz allmählich steigt an der Hafenstraße das Pokalfieber, um bis zum Sonntag um 16 Uhr, zum Erstrundenspiel gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf, kurz vor dem Siedepunkt zu stehen. Die Partie ist natürlich längst ausverkauft, was in diesem Fall „nur“ 17 500 Zuschauer bedeutet. Der Puffer von rund 3000 nicht verkauften Tickets ist dem Aspekt „Sicherheitskonzept“ geschuldet, mehr noch als zum Beispiel im Niederrhein-Pokalfinale gegen Rot-Weiß Oberhausen.
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Sportlich bietet die Partie genug Brisanz. RWE gegen Düsseldorf – da zogen die Landeshauptstädter in den letzten Vergleichen regelmäßig den Kürzeren. Was die Vorfreude auf die neuerliche Fahrt zur Hafenstraße bei den Fortunen sicherlich nicht gesteigert hat. 2004 und 2008 verlor Fortuna jeweils das Niederrhein-Pokalendspiel gegen die Rot-Weissen, 2009 gab es im Viertelfinale das 10:11-Aus nach Elfmeterschießen und hässliche Ausschreitungen. Bei der Saisoneröffnung vor einigen Wochen gab Fortuna-Finanzvorstand Paul Jäger deshalb ein Versprechen ab: „Die Erstrundenniederlagen haben zuletzt natürlich weh getan. Eine Niederlage in Essen geht nicht. Wir werden das Ding sogar innerhalb der 90 Minuten gewinnen.“
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Ein "ganz besonderes Spiel" für Rot-Weiss Essen
Das sind markige Worte, die die Gastgeber im Vorfeld natürlich als zusätzliche Motivationshilfe willkommen heißen. Obwohl es derer gar nicht bedurft hätte: „Das wird ein ganz besonderes Spiel für uns, wo es auf Biegen und Brechen darauf ankommt, uns hier im Stadion wirklich zu verteidigen, um jeden Zentimeter zu kämpfen an der Hafenstraße. Wir wissen, dass wir gegen eine Mannschaft spielen, die auch nicht so gut in die Saison gestartet ist, wie sie es sich vorgestellt hat, und wir werden diesen Kampf annehmen“, verspricht Jan Siewert, der sich in Sachen Aufstellung wie immer nicht in die Karten schauen lässt. Alle Mann an Bord heißt es in dieser Trainingswoche bislang, wenn man mal vom Langzeit-Verletzten Leon Binder absieht, der hofft, in sechs Wochen wieder dabei zu sein.
Zur möglichen Aufstellung nur so viel: Es könnte wieder eine Überraschung geben. Da das Kämpferische in diesem Pokalfight wieder in den Vordergrund treten wird, ist damit zu rechnen, dass Akteure wie Benjamin Baier oder Patrick Huckle ganz gute Karten für einen Einsatz in der Startelf besitzen werden.
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RWE hat Fortuna Düsseldorfs Auftaktspiele studiert
Um vom Gegner nicht überrascht zu werden, hat man die Ligaspiele in Union Berlin (1:1) und gegen Paderborn (1:2) natürlich genauestens studiert. Fazit von Siewert: „Auch da könnte die Aufstellung erfahrungsgemäß nach der ersten Niederlage anders aussehen.“ Mal sehen, wer wen am Ende überrascht. Pikanterweise haben die beiden Trainer ja zehn Monate bei ihrer Fußballlehrer-Ausbildung dasselbe Zimmer geteilt, da lernt man sich unweigerlich kennen. Auch danach hielt man regen Kontakt, bis vor wenigen Wochen der Kontakt erst mal abriss. „Im Moment herrscht zu Frank Kramer Funkstille“, grinst Jan Siewert.