Essen. In einer Video-Analyse wurde im Training der Regionalliga-Auftakt von Rot-Weiss Essen noch einmal aufgearbeitet. Auch Rote Karte von Obst war Thema.

„Auf Regen folgt auch wieder Sonnenschein“, hatte Wiedenbrücks Trainer Alfons Beckstedde am Samstag nach dem 3:0-Auswärtssieg im Stadion Essen tröstend versprochen. Nun, am Dienstagmorgen war es noch nicht so weit: Im strömenden Regen absolvierten die Spieler von Rot-Weiss Essen die erste Übungseinheit der neuen Woche, nachdem am Montag trainingsfrei war. Der Arbeitstag begann im Trockenen, allerdings unschön: Auf dem Programm stand noch einmal die Video-Analyse vom ersten Spieltag. Und da der Mensch gewöhnlich gern selektiv wahrnimmt, wird man sich vermutlich auf die erste Hälfte konzentriert haben – oder man hat das Video zur Pause gleich angehalten.

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Trainer Jan Siewert jedenfalls hat nach eigenem Bekunden schon am Wochenende das Misserfolgs-Erlebnis abgehakt. „Ich habe nicht lange gebraucht, weil ich es zu deuten weiß. Die erste Halbzeit war richtig gut von uns, wieder mal war das Manko: Wir machen die Tore nicht. Und dann läuft das Spiel anders, wenn du die Rote Karte hast, das weiß ich zu bewerten.“

Verhalten von Obst bei RWE intern geklärt

Ebenfalls positiv blieb beim Trainer hängen, dass die Mannschaft auch in dezimierter Zahl noch den Mut hatte, nach vorne zu spielen, um die Partie zu gewinnen. „Das ist eine Geschichte, die haben wir intern besprochen, ob das so von der Mannschaft sinnvoll war oder nicht.“

Natürlich wurde auch die ominöse 44. Minute noch einmal im Mannschaftskreis besprochen, als Jeffrey Obst mit seiner Unbeherrschtheit die rot-weisse Reihen empfindlich schwächte. „Fakt ist, dass er so nicht hingehen darf. Und das haben wir in der Mannschaft geklärt“, so Siewert. Ob der Abwehrmann für diese Aktion auch seinen Obulus in die Mannschaftskasse entrichten durfte, bleibt allerdings intern.

Fritz bliebt Kapitän von Rot-Weiss Essen

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Der Stimmung im Training tat die Auftaktniederlage jedenfalls keinen Abbruch. Bis auf Tobias Steffen, der seine Laufrunden drehte, waren alle mit großer Motivation und lautstarken Kommandos bei der Sache. Auch Cebio Soukou. Zu seinem Fehlen im Kader nahm der Trainer in der Rückschau ebenfalls noch einmal Stellung: „Cebio war nicht im Kader, weil ihm noch ein bisschen was gefehlt hat. Er muss erst einmal wieder in Rhythmus kommen, die Verletzung hat ihn ein bisschen rausgebracht. Jetzt ist eine neue Trainingswoche – und die Karten werden neu gemischt.“

Nicht neu gemischt wird die Kapitänsfrage, da hat sich Siewert ja frühzeitig auf Moritz Fritz festgelegt. Der Ex-Schalker hätte sich bei seinem Heimdebüt natürlich nur zu gerne einen anderen Start gewünscht: „Das wird uns nicht umwerfen, wir können auch viel Positives mitnehmen. Die Saison ist lang und wir haben noch genug Spiele, um das Stadion zu einer Festung zu machen.“ Dass die Fans dennoch nach Abpfiff Applaus spendeten, nimmt er als Mutmacher: „Das baut uns auf und wird uns viel Kraft geben.“