Essen. Rot-Weiss Essen kann am Freitag mit einem Sieg über Fortuna Düsseldorf II die Tabellenspitze der Regionalliga West übernehmen. Denn RWE ist mittendrin im Titelkampf, der derzeit von einem Trio ausgetragen wird. Ein Zwischencheck der Top-Teams der Liga.

Die Rot-Weißen können an diesem Freitag die Tabellenspitze in der Fußball-Regionalliga erklimmen. Ein Sieg über den Tabellenachten Fortuna Düsseldorf II (19.30 Uhr, Hafenstraße) und RWE wäre vorn. Zumindest bis zum Samstag, denn dann könnten Alemannia Aachen und der Liga-Favorit Viktoria Köln wieder vorbeiziehen. Ein Trio kämpft an diesem Spieltag um Platz eins.

Die Rot-Weißen haben sich gefestigt, haben eine bärenstarke Serie hingelegt und sich nach vorn gearbeitet. Sie sind wieder mitten drin im Titelkampf. Doch RWE-Trainer Marc Fascher und seine Spieler haben sich auf eine Linie eingeschworen: Man denkt von Spieltag zu Spieltag und schaut dabei vor allem auf sich selbst. Erst die eigene Ernte einfahren, heißt es konsequent, dann kann man ja immer noch einen Blick zur Konkurrenz riskieren. Zu Beginn der Saison drohte Langeweile angesichts der Dominanz von Viktoria Köln. Damit ist es vorbei. Wie läuft es bei den derzeit anderen beiden Top-Teams. Ein Zwischencheck.

Viktoria Köln

Starke Serie der Düsseldorfer Fortuna

Die Düsseldorfer Fortuna ist mittlerweile seit fünf Spielen ungeschlagen und seit 432 Minuten ohne Gegentor.

Die Bilanz in Essen ist negativ. Ihren letzten Sieg haben sie dort 2009 mit 1:0 noch im Georg-Melches-Stadion eingefahren.

Von zehn Vergleichen mit RWE gewannen die Düsseldorfer nur zwei, sechsmal gingen sie als Verlierer vom Platz.

In der Vorsaison lagen die Rheinländer gegen Rot-Weiss im eigenen Stadion mit 0:2 hinten, gewannen aber noch mit 4:3.

Der Beobachter kann - weit weg vom Geschehen - nur staunen. Wie zu Beginn, als die Kölner mit sechs Siegen und einem Unentschieden in die Saison gestartet sind. Und staunt nun über das, was danach passierte ist mit diesem Qualitätsensemble. Die erste Niederlage kassierte Köln an der Hafenstraße (1:2) und von da an ging’s bergab. Inzwischen sind es drei Pleiten. Von wegen goldener Oktober, es herrscht herbstliche Tristesse. Ähnlich wie in den beiden Jahren zuvor. Sportvorstand Franz Wunderlich sieht zwar lediglich eine „Ergebniskrise“, weil man ja gut spiele, aber das Tor nicht treffe. Nur, Tore zählen nun mal, und deshalb brennt am Rhein der Baum.

Natürlich fehlen Viktoria die verletzten Fatih Candan (10 Tore) und der pfeilschnelle Silvio Pagano. Sie machten offenbar den Unterschied. Das flotte Kurzpass-Spiel holpert, die Offensive stockt. Darüber hinaus laufen gerade erfahrene Leistungsträger (u.a. Staffeldt, Manno) neben der Spur.

Sollte Trainer Claus-Dieter Wollitz am Samstag gegen RWO verlieren, dann wird’s wohl auch offiziell ungemütlich. „Ich habe aus den letzten vier Spielen vor Weihnachten zehn bis zwölf Punkte gefordert. Sollten wir das nicht erreichen, müsste man einige personelle Dinge überdenken“, wird Wunderlich im „Reviersport“ zitiert. Wintertransfers sind nicht ausgeschlossen Trainer Wollitz steht aber wohl nicht zur Disposition, Mäzen Wernze denkt, wie er sagt, über ein Vertragsverlängerung mit Wollitz nach.

Alemannia Aachen

Der Spitzenreiter hält den Ball flach und sucht die Defensive. Aufsteiger? „Wir doch nicht.“ Die Aachener sind als Tabellenführer die Gejagten. „Sind wir das?“ hatte Trainer Peter Schubert nach dem jüngsten 3:0 über Rödinghausen in die Runde gefragt. Die Tabelle interessiere ihn nicht, sondern nur der nächste Gegner. „Wir lassen uns nicht vom Weg abbringen.“ Ein Zitat, das auch zu RWE passt.

Die Aachener haben wie Rot-Weiss erst einmal verloren in dieser Saison (0:1 in Wiedenbrück). Sie stehen hinten in der Abwehr sicher (erst elf Gegentore) und bestechen durch Geschlossenheit, gute Physis und gnadenloser Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Kurzum: Sie haben die eigenen Erwartungen übertroffen. Am Samstag geht es zum SC Verl.