Essen. Beim Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen könnte die Stimmung nicht besser sein. Mit 16 Punkten aus den vergangenen sechs Spielen haben die Essener zum Spitzenreiter Viktoria Köln aufgeschlossen. Am Sonntag wartet in Uerdingen allerdings eine ebenso formstarke Mannschaft auf RWE.

Wohlfühl-Oase Hafenstraße - so schnell kann das gehen. Noch vor wenigen Wochen war eine solche Harmonie beim Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen kaum vorstellbar. Die Sportliche Leitung, Trainer und Spieler standen beim Anhang mal mehr, mal weniger in der Kritik, weil es nicht so richtig lief, spielerisch nur magere Kost geboten wurde. Ungemütlich war’s. Zwar hat RWE nur einmal verloren - das ausgerechnet gegen den FC Kray -, doch aufgrund der vielen Unentschieden war der Liga-Favorit Viktoria Köln an der Tabellenspitze davongeeilt.

Vergangenheit. Jetzt im Erfolg haben sich alle wieder lieb. Probleme? Keine. Die Stimmung? Prächtig. Man ist eben erfolgsorientiert. Rot-Weiss hat mächtig aufgeholt innerhalb kürzester Zeit, hat aus sechs Spielen 16 Punkte gesammelt und ist damit momentan die formstärkste Mannschaft der Liga. Und so steht RWE nun mit der Viktoria und Aachen nach Punkten gleichauf. So schnell kann das gehen. Denn die Kölner haben kräftig geschwächelt und im gleichen Zeitraum gerade einmal fünf Zähler gebucht. Mittelmaß, wenn überhaupt. Vorbei ist es mit der Dominanz, das Team von Trainer Wollitz hat den Titelkampf wieder ordentlich spannend gemacht. Von Rang eins bis neun sind es nur vier Punkte. Da schlägt sich jeder Ausrutscher im Tabellenbild nieder.

Nach dem grandiosen Lauf ist RWE hungrig auf mehr

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Klammheimlich hat sich auch der KFC Uerdingen nach oben geschlichen. Die Uerdinger auf Platz fünf haben nur drei Punkte weniger als das Spitzentrio und sind gemessen am Sechs-Spiele Zeitraum mit 15 Punkten die zweitbeste Mannschaft. „Und sie stehen zurecht so weit oben“, meint RWE-Trainer Marc Fascher. Natürlich sei das angesichts der vergangenen Saison, als der KFC im Abstiegskampf verwickelt war, etwas überraschend. „Aber man muss anerkennen, dass sie offenbar ihre Lehren daraus gezogen haben.“

Wenn die Rot-Weißen am Sonntag (14 Uhr) im Grotenburg-Stadion auflaufen, ist ein Top-Spiel angesagt, ein Duell zweier Traditionsvereine. „Es wird ein hochintensives Spiel“, ahnt der Essener Fußballlehrer. Und die Gastgeber haben auch schon einen griffigen Slogan parat: „Mampfbereit“ heißt es auf der Internetseite des Klubs. Und darunter ist eine Schale Pommes rot-weiß abgebildet. „Das nehme ich mal so auf“, sagt Fascher mit einem Schmunzeln. Solche Sprüche motivieren auch den Gegner, wobei das ja eigentlich gar nicht notwendig sein sollte. Denn nach dem grandiosen Lauf ist RWE natürlich hungrig auf mehr. Und das gilt für den kompletten Kader, denn Personalprobleme gibt es derzeit ebenfalls nicht.