Duisburg. . Der 39-Jährige verstärkt als Individualcoach den Stab von Torsten Lieberknecht. Der Bosnier wird sich um verletzte Spieler und Talente kümmern.

Branimir Bajic war in den letzten Monaten immer wieder als Zaungast beim Training des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg zu sehen. Ab sofort steht der 39-Jährige, der im Sommer seine Fußballer-Laufbahn beendete, nicht mehr neben, sondern auf dem Trainingsplatz. Der Klub gab am Montag bekannt, dass der Bosnier ab sofort als Individual-Trainer den Stab von Chefcoach Torsten Lieberknecht verstärkt.

Bajic, der acht Jahre für die Zebras spielte, soll sich um verletzte Spieler kümmern und zudem die Nachwuchsspieler über ihre normalen Trainingseinheiten hinaus begleiten. „Er kann mit seiner Erfahrung den Jungs sehr viel geben“, freut sich Lieberknecht über die Verstärkung seines Trainerteams.

Laktattest im Leichtathletikstadion

Am letzten Spieltag der vergangenen Saison führte Bajic die Zebras im Match gegen den FC St. Pauli zum letzten Mal als Kapitän aufs Feld, im Juli folgte sein emotionales Abschiedsspiel im Rahmen des Traditionsturniers. Bajic möchte nun im Trainergeschäft Fuß fassen, die B-Lizenz hat er bereits erworben.

Am Montag war der ehemalige Defensivspieler beim Laktattest der Zebras im Leichtathletikstadion bereits zugegen. Lieberknecht wird seinen Spielern anhand der Ergebnisse individuelle Hausaufgaben für die trainingsfreie Zeit unter den Weihnachtsbaum legen.

Offensivspieler Borys Tashchy legt beim MSV verletzungsbedingt bis zum Trainingsauftakt am 3. Januar eine Pause ein.
Offensivspieler Borys Tashchy legt beim MSV verletzungsbedingt bis zum Trainingsauftakt am 3. Januar eine Pause ein. © firo/Fabian Simons

John Verhoek, der das HSV-Spiel aufgrund einer Viruserkrankung verpasste, konnte sich dem Test unterziehen. Sebastian Neumann (Knieprellung) war nicht dabei, ebenso Borys Tashchy. Für beide Spieler hat die Weihnachtspause bereits begonnen, sie sollen erst zum Trainingsauftakt am 3. Januar wieder in den Mannschaftskreis zurückkehren.

„Wir wollen bei Borys Ruhe reinbekommen. Deswegen nehmen wir ihn nun komplett raus“, sagt Lieberknecht, der von einer „diffusen Verletzung“ spricht. Beim Ukrainer schmerzt die Leiste. Immerhin konnten die Mediziner alle gängigen schwerwiegenden Verletzungen ausschließen.

Verhoek und Blomeyer wieder dabei

Beim letzten Spiel des Jahres gegen Dynamo Dresden am Sonntag wird Lieberknecht erneut improvisieren müssen. Verhoek und Thomas Blomeyer stehen wieder zur Verfügung, dafür brechen die gesperrten Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt und Tim Albutat weg. Lukas Fröde, der in den letzten beiden Spielen von der Rolle war, wird demnach die Gelegenheit erhalten, Wiedergutmachung zu leisten. Eine Pause würde dem 23-Jährigen womöglich guttun, die personelle Situation wird das aber nicht zulassen.

Mit einem erfolgreichen Spiel gegen Dresden wollen die Meidericher dafür sorgen, dass ihnen das Tabellenbild nicht die Festtagslaune vermiest. Lieberknecht freut sich zwar, „dass wir trotz der letzten drei Niederlagen weiterhin den Anschluss zum Mittelfeld haben“, er sagt aber auch: „Um den 15. Platz müssen wir keine Schleife binden. Wir wollen in der Tabelle höher stehen.“

Schmeling ein Mann der Zukunft

Lieberknecht erläuterte am Montag, warum er im Spiel gegen den HSV dem Koreaner Young-jae Seo auf der linken Verteidigerposition den Vorzug gegenüber Youngster Migel-Max Schmeling gegeben hat: „Wenn du einen so jungen Spieler ausgerechnet in einem Match gegen den HSV bringst, kann es dir passieren, dass du ihn verbrennst.“ Lieberknecht sieht in Schmeling aber einen „Mann der Zukunft“. Sein Rat: „Er muss Vertrauen in seine Trainer haben. Er wird seine Chance bekommen.“

Darum wird sich beim MSV nun auch Branimir Bajic kümmern.