Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach besiegt Schalke 04 mit 4:1. Am Dienstag kann der Einzug ins Achtelfinale der Champions League perfekt gemacht werden.
Der Oldie gab den Takt des Abends vor. „Wir freuen uns über den Sieg, trinken ein kleines Bier, und dann schauen wir auf Dienstag“, sagte der 35-jährige Oscar Wendt nach dem 4:1 (2:1)-Erfolg von Borussia Mönchengladbach im Spiel gegen das Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04. Die Pflichtaufgabe erfüllte die Borussia souverän, die Kür folgt nun in der Champions League gegen Inter Mailand (Dienstag, 21 Uhr/DAZN). Mit einem Sieg könnte die Borussia den Achtelfinal-Einzug perfekt machen.
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Um das zu erreichen, hatte Trainer Marco Rose gegen Schalke vier Stammspielern eine Pause gegönnt: Stefan Lainer, Nico Elvedi, Kapitän Lars Stindl und Christoph Kramer saßen auf der Bank. Doch nach einer etwas komplizierten Anfangsphase putzte die Borussia den nun seit 25 Liga-Spielen sieglosen Gegner auch mit der 1b-Mannschaft. „Der Sieg war brutal wichtig. Es ist wichtig, den Anschluss zu halten – da helfen nur Punkte“, sagte deshalb Florian Neuhaus. Innenverteidiger Matthias Ginter sah das ähnlich: „Jeder wusste, dass es um wichtige Punkte geht, weil wir schon den einen oder anderen Zähler hergeschenkt haben.“ In der Tabelle ist die Borussia weiter Siebter.
Gladbach: Florian Neuhaus trifft und legt vor
Gegen zunächst gute Schalker nutzten die Gladbacher gleich ihre erste Chance. Nachdem Breel Embolo an Schalkes Torwart Frederik Rönnow gescheitert war, verwandelte Florian Neuhaus den Nachschuss zum 1:0 (16.) – dabei hatte er etwas Glück, dass der Ball erst durch die vielbeinige Schalker Abwehr flipperte und dann über die Linie kullerte. Nachdem Benito Raman verdient für Schalke ausgeglichen hatte (20.), war Neuhaus auch am zweiten Tor beteiligt. Seinen öffnenden Pass verwandelte Wendt zum 2:1 (36.) – und damit hatte die Borussia den Gegner geknackt.
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Neuhaus war der entscheidende Mann – doch nur Lob von Rose gab es dafür nicht: „Er spielt über Monate auf einem sehr hohen Niveau, hat auch in der Nationalmannschaft Duftmarken gesetzt. Sein Tor zum 1:0 hat mit Zielstrebigkeit und Konsequenz zu tun, das war gut. Aber auch er war Teil der Anfangsphase und dort fahrig.“
Ab der 36. Minute lief für die Borussia aber alles perfekt – Marcus Thuram (52.) und Hannes Wolf (80.) schraubten den Vorsprung auf 4:1. Thuram traf zudem noch die Latte des Schalker Tores (39.). „Wir wussten, dass es ein sehr schwieriges Bundesliga-Spiel wird. In der ersten halben Stunde hat sich das gezeigt, weil Schalke gut im Spiel war. Wir haben uns aber sehr gut hineingearbeitet“, lobte Rose. Die Schalker sind aktuell nur ein Sparringspartner in Gladbacher Champions-League-Festwochen.
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Doch die Entwicklung zu einer abgezockten Spitzenmannschaft sieht Rose bei weitem noch nicht abgeschlossen. „Ich musste etwas schmunzeln“, sagte er, „dass Lothar Matthäus analysiert hat, wir hätten in der ersten halben Stunde Vollgas geben müssen, um danach Körner zu sparen. Das ist Bayern-München-like – diese Mannschaft kennt solche Phasen mit vielen Spielen über viele Jahre. Wir wollen uns gern irgendwann mal dorthin entwickeln.“ Ihm genügte eine einfache Erkenntnis: „Mir war wichtig, dass wir auf das 1:1 gut reagiert haben und drangeblieben sind.“
Gladbach: Startelf-Comeback von Denis Zakaria
Dass seiner Mannschaft dies gelang, lag auch an der Leistung von Denis Zakaria. Der 24-Jährige stand nach überstandener Knieverletzung zum ersten Mal seit dem 7. März in der Startelf. „Er hat mir sehr gut gefallen“, lobte Rose. „Es freut mich sehr für ihn, dass er so eine Leistung gebracht hat. Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass er nur bis zur Pause spielt. Er stand dann sogar 65 Minuten auf dem Platz. Nun hoffen wir, dass sein Knie nicht reagiert und wir mit ihm so weiterarbeiten können.“ Das hofft auch Mittelfeld-Partner Neuhaus: „Ich bin sehr froh, dass er wieder zurück ist. Das gibt uns weitere Facetten. Wir haben ein straffes Programm, da ist es wichtig, dass wir nun auch auf der Sechserposition rotieren können.“
Aktuell kein Kandidat für die Rotation ist Team-Senior Wendt, der den an Covid 19 erkrankten Ramy Bensabaini häufig vertreten muss. „Natürlich haben wir das auf dem Schirm, dass er gerade sehr viel spielt. Aber Oscar hat sehr, sehr gute Spiele gemacht – mit zwei Toren in zwei Spielen“, sagt Rose. Und das kleine Bier nach dem Spiel hatte Wendt sich deshalb auch verdient.