Mönchengladbach. Borussia Möchengladbach rauscht durch Europa. Für die spektakulären Auftritte in der Champions League gibt es Gründe. Ein Kommentar.
Nach vier Spieltagen in der Champions League befindet sich Borussia Mönchengladbach in einer Position, die dem Klub wohl kaum jemand zugetraut hatte: Mit acht Punkten führt der Bundesligist vom Niederrhein die mit Schwergewichten des europäischen Fußballs besetzte Gruppe B in der Tabelle an. Real Madrid (7 Punkte), Schachtjor Donezk (4) und Inter Mailand (2) liegen hinter Gladbach. Die Borussen setzen auf höchstem Niveau Ausrufezeichen. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose ist dazu in der Lage, weil sie in dieser Saison auf internationaler Ebene einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht hat.
Im Dezember 2019 hatte Gladbach ein bitteres Vorrunden-Aus in der Europa League verkraften müssen, als das Team in letzter Minute von Basaksehir Istanbul aus dem Wettbewerb geworfen wurde. Allerdings war Roses Mannschaft auch mit einem denkwürdigen 0:4-Debakel gegen den Wolfsberger AC in die Gruppenphase gestartet. Dieses Ergebnis wog am Ende doch noch sehr schwer. Die Borussen haben offenbar daraus gelernt.
Die späten Gegentore in den Champions-League-Duellen mit den Größen Inter und Real (jeweils 2:2) bewirkten womöglich eine Trotzreaktion. Rose setzte anschließend voll auf Angriff: Zehn Tore in zwei Spielen gegen Donezk (und kein Gegentreffer) sind das eindrucksvolle Ergebnis der jüngsten Auftritte. Gladbach ruft das Potenzial ab, das in diesem klug zusammengestellten Kader steckt.
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Mit mehreren flexibel einsetzbaren Spielern können die Borussen auch Ausfälle geschickt kompensieren. Hinzu kommt das hohe Maß an Fokussierung, mit dem sie in der Königsklasse zu Werke gehen. Auch das ist ein Verdienst des Trainers, der seine Mannschaft auf den Punkt richtig vorbereitet. Die Gladbacher verschaffen sich derzeit großen Respekt in Europa und nehmen Kurs aufs Achtelfinale. Wer hätte das gedacht?