Fortuna will nach Derby-Niederlage noch Dritter werden - mit Reck?
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Düsseldorf. Vor 52 500 Zuschauern in der stimmungsvollenj Arena verlor Fortuna Düsseldorf das Rhein-Derby der 2. Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Köln verdient mit 2:3 (0:2). Die Gastgeber hatten den Halbzeitrückstand zwischenzeitlich durch Hoffer und Benschop egalisiert – und blicken im neuen Jahr noch auf den dritten Platz.
Die verdiente 2:3 (0:2)-Niederlage im Rhein-Derby am Sonntagnachmittag gegen doch bessere Kölner mal außen vor: Einen Unterschied zwischen der Fortuna-Mannschaft vor drei Wochen und der gestrigen verbalisierte Tobias Levels. Während die meisten seiner Kollegen wortlos in der Umkleide verschwanden, blickte der Außenverteidiger ohne mit der Wimper zu zucken mutig auf die restliche Fußball-Zweitliga-Saison im neuen Jahr: „Es gibt noch fünfzehn Spiele und fünfundvierzig Pluspunkte. Wir wollen noch Dritter werden!“
Das Selbstvertrauen ist trotz aller Defizite, die auch gestern spielerisch in Offensive wie Defensive auftraten, zurück. Selbst der 0:2-Rückstand nach 45 Minuten, eine eher dominante, eiskalte Domstadt-Elf und keine einzige eigene Torchance warfen die Fortunen nicht um. Nein, man fightete zurück, schaffte durch Erwin Hoffers Kopfball nach einer feinen Gartner-Flanke und mit einem Freistoß-Flachschuss von Charlison Benschop durch die Kölner Mauer-Beine hindurch binnen acht Minuten den Ausgleich.
Systemwechsel zur Halbzeit
„Es war ein geiles Gefühl, da auf dem Platz zu stehen“, betonte Levels, der eine Punkteteilung als gerecht empfunden hätte: „Aber Ujah macht eben seine Chance eiskalt rein, Martin (Latka, d. Red.) den Kopfball kurz vor Schluss nicht.“
Warum es in Halbzeit zwei für die Fortuna deutlich besser lief? Interimstrainer Oliver Reck erklärte das mit einem Systemwechsel: von 4-4-1-1 auf 4-1-4-1. Reck ließ den im defensiven Mittelfeld indisponierten Oliver Fink bei Halbzeit in der Umkleide. Brachte dafür Regionalliga-Kicker Eren Taskin. Zog Charlison Benschop in die offensivere Viererkette zurück. So wurde zumindest ein wenig Druck auf die stabile FC-Deckung aufgebaut.
Es hätte aber noch einen Tick mehr spielerische Klasse bedurft, um den Tabellenführer den K.-o.-Schlag zu versetzen. Bundesliga-taugliche Offensivkicker wie Patrick Helmes, der an jedem gefährlichen Angriff beteiligt war, wie der schnelle Marcel Risse (gegen Bomheuer und Weber stark) sowie dem schwarzen Supertanker Anthony Ujah (zwei Tore) sind bei Fortuna eben rar gesät.
Interimscoach Reck mochte darüber ebenso wenig referieren wie über seine Job-Zukunft. „Wir haben den Kölnern die eine oder andere Chance zu viel gegeben. Entscheidend ist doch aber, dass die Mannschaft in den vergangenen drei Spielen Zeichen gesetzt hat, sich selber aus der misslichen Situation zu befreien.“
Gestern nach einer Abschlussbesprechung entließ Coach Reck seine Mannen in den Weihnachtsurlaub. Am 7. Januar trifft man sich an der Arena zum ersten Training wieder. Ob Reck die Übungseinheit leitet? „Ich habe mit Vorstand und Aufsichtsrat eine klare Absprache. An die halte ich mich“, erklärte Reck nebulös. Sportvorstand Wolf Werner wiederholte seine altbekannte Aussage: „Oliver Reck ist bis auf weiteres unser Trainer.“ Wie schon vor dem Kaiserslautern-Spiel.
Übrigens: Die ungewöhnliche Fortuna-Farbkombination aus Türkisgrün und Rot gestern hatte Referee Manuel Gräfe verursacht. Dem waren die komplett rote Kluft der Gastgeber und die weißen Kölner mit roten Rückennummern, so jedenfalls die Darstellung eines Fortuna-Offiziellen, „zu ähnlich“ . . ..
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