Düsseldorf. Bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf werden einige Rollen neu verteilt. Zumindest versucht Cheftrainer Oliver Reck, eine gewisse Hierarchie ins Teamgefüge zu bringen. Oliver Fink überzeugte als Kapitän beim 1:0 in Kaiserslautern, ist aber in Cottbus am Samstag gesperrt. Auch Keeper Fabian Giefer bekam ein Trainer-Lob.
Vor genau einer Woche hatte Fortunas Interimscheftrainer Oliver Reck angemerkt, es mangele beim Bundesliga-Absteiger intern an Typen. Also an Spielern, die das Heft aktiv und verbal in die Hand nehmen können. Offenbar versucht der bisherige Torwartcoach nun aktiv, seinen Rothemden zu einer internen Hierarchie zu verhelfen. „Es gibt schon Spieler, die die Mannschaft mitnehmen und Kommandos geben können“, bekräftigte Reck gestern nach dem Training. Aber auch andere Rollen auf dem Platz hat der Trainer neu sortiert. Was sich beim 1:0 in Kaiserslautern positiv bemerkbar machte, am Samstag (13.30 Uhr, Stadion der Freundschaft/live in unserem Ticker) beim FC Energie Cottbus unterstrichen werden sollte.
Lambertz oder Paurevic möglich
Führungsspieler I: Offenbar hat Oliver Fink seinen Trainer in der Rolle des Kapitäns gefallen. Und nicht nur das. In den vergangenen Wochen entpuppte sich der defensive Mittelfeldspieler als einer der wenigen, die nach außen ihre Meinung vertraten und auch Kritik übten. Pech: Der „Sechser“ ist morgen wegen der fünften Gelben Karte gesperrt. Vertreter neben Christian Gartner wären bei einem Eins-zu-Eins-Wechsel der wieder in den Kader zurückkehrende Andreas Lambertz sowie Ivan Paurevic.
Führungsspieler II: „Auch Fabian Giefer hat mich total überzeugt. Er war für die Mannschaft in der besonderen Atmosphäre auf dem Betzenberg ein großer Rückhalt“, lobt Reck. Spekulationen über einen möglichen vorzeitigen Wechsel zu Champions-League-Achtelfinalist FC Schalke 04 ließen Giefer auf dem Spielfeld schlicht kalt.
Stürmender Mittelfeldspieler: Genauso titulierte Coach Reck gestern das, was er Charlison Benschop als Rolle im Fritz-Walter-Stadion mit auf den Weg gegeben hatte. Der Antillen-Kicker von der Karibik-Insel Curacao interpretierte seine Aufgabe laufstark und raumgreifend, arbeitete viel für das Team, weil er auch mögliche Spielräume des Gegners „zumachte“. So lange es die Kräfte zuließen.
„Charly hat das toll gelöst. Und einen Beweis dafür geliefert, dass man flexibel sein muss, um den Gegner zu verwirren“, erklärte Reck mit einem Anflug von Lächeln. Was ja in der zweiten Halbzeit, als den Lauterern offensiv kaum noch etwas Brauchbares einfiel, dann auch gelungen war.
Positionswechsel: Auch weil die Fortuna ab der 55. Minute im Defensivverbund immer stabiler wurde, wirkte Dustin Bomheuer nach der Pause auf der linken Außenverteidigerposition deutlich besser aufgehoben. Erstmals seit einem Auftritt im MSV-Dress Ende August 2012 gegen Dresden war der Ex-Meidericher am linken Ende der Viererabwehrkette unterwegs. Dass dem eigentlichen Innenverteidiger dabei in Halbzeit eins diverse Stockfehler unterliefen, die aber allesamt ungestraft blieben, sah Coach Reck großzügig: „Dustin ist ein junger Spieler mit großem Entwicklungspotenzial, dem man Fehler zugestehen muss. Er ist sehr variabel und kann auch als defensiver Mittelfeldspieler zum Zug kommen.“ Als Alternative für Oliver Fink ist der ehemalige Meidericher, der in Recklinghausen wohnt, aber wohl (noch) nicht ernsthaft geplant.