Düsseldorf. Mit einer reichlich ersatzgeschwächten Mannschaft tritt Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf am Montagabend beim Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern an. Kapitän Andreas Lambertz fuhr nach gerade überstandenem Magen-Darm-Infekt nicht mit. Interimscoach Oliver Reck muss auch deshalb umstellen.

Sieben Fortunen trugen am Sonntag beim Mittagstraining an der Arena das gelbe Leibchen, fünf das blaue, sechs blieben – ohne Zusatzfarbe – schlicht rot. Rechnet man die Torhüter Fabian Giefer und Michael Rensing noch hinzu, darf man vor dem Montagsgastspiel beim Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern (20.15 Uhr, Fritz-Walter-Stadion, live in unserem Ticker) fast schon den Taktik- und Personalschieber herausholen, um eine Startelf aufs Papier zu bringen.

Interimstrainer Oliver Reck ließ sich nicht in die Karten gucken. Nicht im Training. Nicht hinterher, als der ehemalige Bundesliga-Trainer gleich den Interview-Verweigerer gab. Ganz die Bremer Schule.

Immerhin: Der Kapitän stieg gestern nicht in den Mannschaftsbus. Zwar trainierte Andreas Lambertz nach überstandenem Magen-Darm-Infekt wieder mit. Offenbar fühlt sich der Mittelfeldrennen aber noch nicht wieder voll auf der Höhe.

Erster Kader-Platz für Erat

Dafür stand plötzlich Tugrul Erat mit gepackter Tasche vor dem Teamgefährt. „Vor zwei Tagen habe ich erfahren, dass ich dabei bin. Ist schon ein tolles Gefühl“, erklärte der 21-jährige Solinger, der für die U-21-Nationalmannschaft von Aserbaidschan unterwegs ist, aber vorwiegend für Fortunas Regionalliga-Elf kickt. Meist im rechten Mittelfeld. Manchmal auch im linken.

Coach Reck wäre sicher verdammt mutig, den 1,93 Meter großen Erat gleich von Beginn an aufs Geläuf zu stellen. Es würde aber zur vermuteten Taktik passen. „Besser verteidigen“, „körperlich präsent sein“, „klare Vorgaben an die Mannschaft geben“, so hießen Recks Kernhalbsätze am Freitagmittag in der üblichen Pressekonferenz.

Was darauf hindeuten könnte, dass im Rückwärtsgang die Haudegen ab Gardemaß 1,90 Meter gefragt sein könnten. Martin Latka und Stelios Malezas in der Innenverteidigung. Vielleicht Dustin Bomheuer als linker Außenverteidiger für Cristian Ramirez. Die Position hat der Ex-Duisburger schon gespielt. Unter Reck an der Wedau im August 2012. Ivan Paurevic könnte als rustikaler „Sechser“ den spielerisch besseren Österreicher Christian Gartner im defensiven Mittelfeld ablösen. Und da Erat auch in die 1,90-Meter-Kategorie gehört, wäre ein Einsatz nicht einmal aus der Luft gegriffen.

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Vorn bleibt nicht viel Auswahl. Aristide Bancé dürfte nach überstandener Erkältung eher für die Bank in Frage kommen. Neben Charlison Benschop könnte der Ex-Lauterer Erwin Hoffer als zweite Spitze fungieren. Für den Österreicher wäre es, als Fanliebling der Betzenberg-Westkurve, ein Heimspiel.

Heiß auf einen Start ist auch Stefan Reisinger. Nach vierwöchiger Verbannungspause will der Ex-Freiburger seinen Wert fürs Team unterstreichen. „Es wird auf jeden Fall ein besonderer Kick werden“, erklärte Sportvorstand Wolf Werner. Und setzt auch darauf, dass sich die For-tunen von der bekannt hitzigen Atmosphäre im Pfälzerwald inspirieren lassen.

DIE FORTUNA-FAKTEN:

Ausfälle: Schmidtgal (Syndesmosebandriss), Bodzek (Bänderriss im Fuß), Bellinghausen (Meniskusriss), Kenia (Fingerbruch), Bolly (Rot-Sperre), Gianniotas (Oberschenkelzerrung), Lambertz (Trainingsrückstand).

Form-Quintett: Fortuna – Karlsruher SC 0:2, Erzgebirge Aue – Fortuna 3:0, VfL Bochum – Fortuna 1:2 (Test), Fortuna – SV Sandhausen 1:0, VfR Aalen – Fortuna 1:0.

Mögliche Start-Elf (4-4-2): Giefer – Ramirez, Malezas, Latka, Levels – Halloran, Fink, Paurevic, Reisinger – Benschop, Hoffer.

DIE KAISERSLAUTERN-FAKTEN:

Ausfälle: Keine!

Form-Quintett: 1. FC Union Berlin – Lautern 0:3 (DFB-Pokal), Dynamo Dresden – Lautern 3:2, Lautern – Union Berlin 3:0, FSV Frankfurt – Lautern 0:4, Lautern – FC St. Pauli 4:1.

Mögliche Start-Elf (4-2-2-2): Sippel – Löwe, Torrejon, Simunek, Dick – Orban (Karl), Alushi – Gaus, Matmour – Zoller, Idrissou (Occean).