Düsseldorf. Die medialen Spekulationen um einen vorzeitigen Transfer von Fabian Giefer zu Schalke 04 in der Winterpause ist kein Thema. Zumindest, wenn man dem Keeper von Fortuna Düsseldorf und seinem Interimstrainer Oliver Reck nach dem 1:0-Überraschungscoup beim 1. FC Kaiserslautern vom Montagabend Glauben schenken darf.
Die Stimme von Fortunas Trainer Oliver Reck hörte sich nach dem 1:0-Sieg der Flingerner Profikicker über den Bundesliga-Aufstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern am späten Montagabend nach harter Arbeit an. Doch die heiseren, kratzigen Worte waren nach eigener Aussage kein Ergebnis einer lautstarken Kabinenansprache oder seiner 90 Minuten andauernden Verbalinteraktionen am Spielfeldrand. Nein, eine Stimmbandentzündung machte dem 48-Jährigen zu schaffen. Da nützte auch der modisch doppelt um den Hals geschwungene graue Flauschschal nicht allzu fiel.
Plan „gnadenlos umgesetzt“
„Das war taktisch und technisch optimal von meinem Team. Meine Mannschaft hat unseren Plan gnadenlos umgesetzt“, betonte Reck und ergänzte: „Die personellen und taktischen Umstellungen waren wichtig. Jetzt müssen wir mit den gleichem Elan und Spirit nachlegen.“ Am Samstag zur Mittagszeit beim Tabellenletzten Energie Cottbus (13 Uhr/live in unserem Ticker), der unter dem neuen Trainer Stephan Schmidt alle vier Punktversuche in den Sand gesetzt hat.
Hoffnung gibt Fortuna-Stürmer Erwin Hoffer, der gegen die alte Liebe sein erstes Fortuna-Pflichtspieltor markiert hatte. Es war das erste Erfolgserlebnis des Österreichers seit dem 19. Mai. Damals netzte Hoffer in Diensten des FCK bei m 1:2 gegen den FC St. Pauli ein.
„Er hat schon gegen Bochum gezeigt (2:1-Testsieg, d. Red.), dass er wichtig für uns sein kann. Er hat das Vertrauen zurückgezahlt“, bemerkte der Trainer. Und konnte da gleich mit Torhüter Fabian Giefer einen zweiten Fortunen einschließen. Nach Michael Rensings Intermezzo wegen Giefers Platzverweis in Aue stand der Ex-Leverkusener mit einer souveränen, starken Leistung seinen Mann. Und ließ hinterher alle zwangsläufigen Fragen zu seiner sportlichen Zukunft locker und lächelnd abblitzen.
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Giefer und die mediale Luftpumpe
„Ich bin mir sicher, dass ich im neuen Jahr bei Fortuna spielen werde“, erklärte Giefer vor den TV-Kameras zu boulevardesken Gerüchten, die Fortuna könnte ihren Stammkeeper in der Winterpause zu den königsblauen Schalkern schicken. Vorzeitig. Und gegen eine hübsche Geführ von einer Million Euro.
Die mediale Luftpumpe entlarvte auch Coach Reck: „Wir werden den Teufel tun und ,Fabi’ vorzeitig abgeben. Er hat Vertrag. Und er bleibt bei uns.“ Allerdings nur bis zum 30. Juni, um ganz genau zu sein.
Reck feiert mit Fortuna
So viel Klarheit ist natürlich nicht drin, wenn es um Fortunas Trainerfrage für das neue Jahr geht. Interimscoach Oliver Reck schmettert alle Bemerkungen ab, die über Cottbus am Samstag und Spitzenreiter 1. FC Köln am 22. Dezember hinausgehen. Der einstige Bundesliga-Keeper vertritt strikt die „Von-Spiel-zu-Spiel-Denke“.
Fäden in Duisburg schnell verloren
Mit zwei weiteren Siegen könnte aus dem Interims- aber der Cheftrainer Reck werden. Sofern Fortunas Sportliche Leitung mit Wolf Werner und dem künftigen Sportvorstand Helmut Schulte (bis 31. Dezember bei Rapid Wien) dem bisherigen Torwarttrainer diese Dauerrolle zutraut. Bei seiner letzten Trainerstation in Duisburg in der Zweitliga-Saison 2011/12 hatte Reck die Fäden nach einem starken Start relativ schnell nicht mehr in der Hand, wie aus Meiderich zu hören ist. Und wurde nach nur drei Partien der Spielzeit 2012/13 beurlaubt.
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Die allgemeine Trainersuche der Fortuna läuft noch eher verhalten. Es gibt eine lange Kandidatenliste. Lockere Telefonate wurden auch schon geführt. Von einer Lösung sind Werner und Co. dem Vernehmen noch ein gutes Stück entfernt.