Düsseldorf. Nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga wird es bei Fortuna Düsseldorf Zeit für einen Neuanfang. Unter Trainer Mike Büskens müssen die Fortunen jedenfalls schon mal eines: intensiver trainieren als unter Büskens Vorgänger Norbert Meier. In einer Sache sind sich die beiden Trainer jedoch ähnlich.

Keine Frage: Mit dem Abschied von Norbert Meier ging bei der Fortuna eine Ära zu Ende. Kein anderer Trainer hat es bei dem Düsseldorfer Klub jemals auf eine derart lange Dienstzeit gebracht: genau 1974 Tage. Mit dem Namen Meier bleiben zudem die Aufstiege von der dritten bis in die erste Liga verbunden – allerdings auch der Abstieg nach nur einem Jahr im Oberhaus. Keine Frage daher auch: Es war Zeit für einen Neubeginn. Mike Büskens geht die Aufgabe äußerst gründlich an. Als er zur Lage vor dem Auftaktspiel in der 2. Liga gegen Energie Cottbus (Montag, 20.15 Uhr, live in unserem Ticker) sprach, da vernahmen die staunenden Zuhörer: Mit Büskens beginnt bei der Fortuna sogar eine ganz neue Zeitrechnung.

„Der Freitag ist nicht mehr der Freitag“, sagte Büskens beispielsweise, „der ist ja jetzt eher ein Mittwoch oder ein Donnerstag.“ Nanu? Hintergrund war eine Frage nach der gesteigerten Trainingsintensität, die Büskens den Düsseldorfer Profis verordnet hat. Das bekamen die Spieler auch gestern zu spüren. Büskens ließ so lange trainieren, dass er zu seinem Nachfolge-Termin erst einige Minuten später als vereinbart erscheinen konnte.

Büskens schickt Torhüter zum Extra-Training

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Was der neue Trainer mit seiner Antwort meinte, war dies: Mit so viel Abstand zum Spieltermin am Montag kann er seinen Profis freitags natürlich größere Belastungen zumuten, als dies in der vergangen Bundesliga-Saison möglich war. Immerhin: Am Nachmittag durften sich die Profis nach der morgendlichen Intensiv-Einheit tatsächlich ausruhen – bis auf die Torhüter. Die mussten bei hochsommerlichen Temperaturen nochmals ‘ran. Am Samstag und am Sonntag bittet Büskens übrigens noch zwei weitere Male zum Training – dann aber sicherlich mit einem „angepassten“ Programm.

War es denn notwendig, die Trainingsumfänge im Vergleich zur Zeit unter seinem Vorgänger derart zu steigern? Mike Büskens hütet sich, negative Urteile über Norbert Meier zu verbreiten. „Was in seiner Zeit hier an Trainingsbelastungen üblich war, das kann ich überhaupt nicht beurteilen. Null. Ich weiß nur, dass er in seinen Jahren als Trainer der Fortuna fantastische Arbeit geleistet hat. Davor ziehe ich meinen Hut.“

Fit-Machen ist Büskens wichtiger als Testspiel-Siege

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Aber: Mike Büskens lässt eben anders üben. Etwas mehr auf alle Fälle – und das wird dem konditionellen Zustand der Fortunen kaum schaden. Möglich auch, dass man die wahre Qualität der Mannschaft in der Vorbereitung bisher gar nicht erkennen konnte. Auch während dieser Zeit stand nämlich stets das Fit-Machen der Spieler für die 2. Liga im Vordergrund. Büskens: „Wir haben die Belastungen nicht im Hinblick auf die Testspiele dosiert.“

Etwas anderes bleibt allerdings genau wie bei Norbert Meier: Einzelheiten über die Aufstellung verrät auch Büskens nicht schon ein paar Tage vor dem Spiel. Trotz neuer Zeitrechnung.