Düsseldorf. Fortuna liefert beim 3:2 über den AS Monaco eine Stunde lang eine gute Vorstellung. Benschop verletzte sich jedoch am Zeh. Indes wird Trainer Mike Büskens Änderungen in der Kapitäns-Crew durchnehmen.

Generalprobe geglückt! Das durfte man am Sonntagabend nach dem 3:2 (2:0)-Testsieg der Fortunen über Frankreichs Neureichenteam des AS Monaco durchaus behaupten. Cheftrainer Mike Büskens verzog allerdings kurz das Gesicht, als er seine Sicht der Dinge schilderte: „Ich neige nicht dazu, etwas überzubewerten.“ Den 144-Millionen-Invest der Monegassen gab es schließlich nur in den letzten 35 Spielminuten zu besichtigen. Und da hübschten die Kolumbianer Rodriguez und Falcao mit ihren Treffern die bis dahin eher lahme Reservisten-Vorstellung des Ligue-1-Rückkehrers auf.

Doppelspitze funktionierte gut

Weltklasse-Kicker hin oder her: Büskens ärgerte sich über die Gegentore. „Monaco hat in einem Monat mehr ausgegeben als Fortuna in der kompletten Vereinsgeschichte. Und trotzdem: Beim ersten Gegentor haben wir Roncalli an der Mittellinie gezeigt. Das war zu lässig. Und auch beim zweiten Treffer müssen wir aufmerksamer sein. Bei einem 3:0 darf man dem Gegner nicht mehr den kleinen Finger reichen.“

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Bis zur 56. Minute tankten die Fortunen Selbstvertrauen. Allen voran die Angreifer: Gerrit Wegkamp und Stefan Reisinger. „Der Trainer verlangt ein laufintensives Spiel. Das hat mit uns beiden gut geklappt“, fasste Doppeltorschütze Reisinger zusammen. Der profitierte beim 1:0 von einer Kopfballvorlage des Ex-Osnabrückers, die er mit dem Knie in den linken Winkel lenkte. Adam Bodzek per Steilpass und Leon Balogun mit einer weiten Flanke hatten die schöne Angriffskombination gestartet.

Beim 2:0 hatte Andreas Lambertz im Strafraum Youngster Wegkamp bedient. Der 20-Jährige fackelte nicht lange: Drehung, Schuss, Tor! Dem 3:0 ging ein Strafraumfoul von Kagelmacher am emsigen Griechen Giannis Gianniotas voraus. „Reise“ schob den Ball vom Elfmeterpunkt lässig in die rechte Torecke. Und dürfte sich damit als Nachfolger für Fortunas langjährigen Experten Jens Langeneke (jetzt Fortuna II) empfohlen haben.

Monacos Cheftrainer Claudio Ranieri war’s dann doch zu viel. Neunmal wechselte der Italiener auf einen Schlag, brachte alle Stars. Die nahmen das Heft umgehend in die Hand. Diejenigen unter den nur 9104 Interessierten, die auf der Gegengeraden die kolumbianischen Fahnen aufgehängt hatten, kamen spät auf ihre Kosten. 25-Millionen-Transfer James Rodriguez netzte einen abgefälschten Ball von Außenverteidiger Cristian Ramirez zum 1:3 ein. Sehenswert und eiskalt nutzte 60-Millionen-Mittelstürmer Falcao acht Minuten vor dem Ende seinen Freiraum im Fortuna-Sechzehner. „Da hat man schon gesehen, wie gut der Typ ist“, erkannte Mittelfeldkicker Adam Bodzek.

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Wer wird der neue Kapitän?

Bei Fortuna musste neben Schmidtgal, Malezas und dem erkältungserkrankten Bolly auch Neuzugang Charlison Benschop wegen einer Zehenprellung passen.

Übrigens: Anfang der Woche will Trainer Büskens sein Kapitänstrio festlegen. Bisher trug Andreas Lambertz die Binde, dahinter sprangen Jens Langeneke, Oliver Fink und auch Adam Bodzek in die Bresche. „Es bleibt“, so Büskens, „nicht alles beim alten.“ Kein Kunststück: Innenverteidiger Langeneke hat sich in die Regionalliga-Mannschaft verabschiedet.