Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf schlug im Winter fünfmal zu auf dem Transfermarkt. Hoffenheim, der nächste Gegner der Elf von Norbert Meier, holte sechs Neue - und bezahlte rund zehnmal so viel wie die Düsseldorfer. Wir haben die Shopping-Touren der beiden Konkurrenten verglichen.
Fünf „Neue“ hat Fortuna Düsseldorf während der Transferperiode im Winter verpflichtet – nur ein einziger Bundesliga-Verein war in dieser Hinsicht noch aktiver: Die TSG 1899 Hoffenheim, am Freitagabend (20.30 Uhr, live bei uns im Ticker) Gastgeber für die Mannschaft von Trainer Norbert Meier sowie rund 4000 Anhänger aus der Landeshauptstadt.
Gleich sechs Wintertransfers leisteten sich die Kraichgauer, um den drohenden Abstieg noch zu verhindern. Und ließen sich diese Aktion eine ganze Menge kosten. Über 12 Millionen Euro soll der inzwischen entlassene Manager Andreas Müller dabei zur Verfügung gehabt haben. Resultat: Hoffenheim steckt heute noch erheblich tiefer im Abstiegs-Sumpf. Und von dem halben Dutzend „Verstärkungen“ kommen mit dem brasilianischen Torhüter Heurelho Gomes (von Tottenham Hotspur) und Verteidiger David Abraham (FC Getafe) nur zwei mehr oder weniger regelmäßig zum Einsatz.
Zum Vergleich: Fortuna-Manager Wolf Werner kam bei seiner „Einkaufs-Tour“ mit gerade mal einem Zehntel des Hoffenheimer Aufwands an Finanzen aus. Und das Resultat? Wir nehmen die fünf Winter-Zugänge nach der Hälfte der Rückrunde unter die Lupe.
MARTIN LATKA: Der Abwehr-Riese, von Slavia Prag aus Tschechien gekommen, ist ein absoluter Volltreffer. Seit seinem Debüt beim 1:2 am 28. Januar bei Borussia Mönchengladbach eine „Bank“ in Fortunas Innenverteidigung. Der 1,93 m lange Innenverteidiger ließ sich auch von einem beim 3:1 über den VfB Stuttgart erlittenen Nasenbeinbruch nicht stoppen und spielt seitdem mit Maske, aber ohne Pause weiter. Latkas Stärken: Übersicht, Kopfballstärke, Stellungsspiel sowie seine meist guten Pässe. Auch wenn es ihm an Schnelligkeit fehlt, gibt er den Abwehrchef so überzeugend, dass Rekonvaleszent Jens Langeneke um die Verlängerung seines auslaufenden Vertrages bangt.
ROBERT TESCHE: Die vom Hamburger SV gekommene „Leihgabe“ steht mit seiner Laufleistung nach jedem Spiel auf einem der vorderen Plätze dieser Statistik. Erstmals beim 2:3 gegen Augsburg eingesetzt, hat Tesche seitdem fast das komplette Programm mitgemacht. Allerdings: Sollten sämtliche Mittelfeldspieler der Fortuna gesund und einsatzfähig sein, wird die Frage nach den Stammplätzen dort neu gestellt.
MATHIS BOLLY: Der 22 Jahre junge Norweger war der Fortuna rund 500000 Euro Ablösesumme an illeström SK. Anfangs verletzt, konnte er seine sagenhafte Schnelligkeit erst beim 1:1 gegen Mainz erstmals zeigen. Bewies bei den Bayern und in Wolfsburg bereits Torjägerqualitäten. Auf der rechten Seite oder als Sturmspitze zuletzt ständig in der Startformation. Auf alle Fälle eine erhebliche Verstärkung.
GENKI OMAE: Der kleine Japaner offenbarte bei seinen wenigen „echten“ Wettkampf-Einsätzen bisher einige Anpassungsschwierigkeiten. Braucht wohl noch einige Zeit, um sich an Tempo und Härte in der Bundesliga zu gewöhnen. Wird sich als Kämpfer dabei allerdings nicht so leicht entmutigen lassen.
CRISTIAN RAMIREZ: Mit 18 Jahren gilt der Abwehrspieler aus Ecuador als Investition in die Zukunft. Wer ihn im Training sieht, kann sich allerdings gut vorstellen, dass diese schon bald beginnt. Er ist technisch gut, schnell, stark in der Offensive, engagiert und selbstbewusst.
FAZIT: Während es beim Vergleich der eingesetzten Geldsummen 10:1 für Hoffenheim steht, sieht’s bei der Qualität der „Einkäufe“ genau umgekehrt aus. Von sechs Hoffenheimern sind nur zwei eingeschlagen, bei der Fortuna spielten zuletzt drei von fünf ständig mit. Und die beiden anderen sollte keiner abschreiben.