Düsseldorf. Im Kampf um den Klassenerhalt hat Fortuna Düsseldorf mit der 1:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen einen Rückschlag hinnehmen müssen. Während der abstiegsbedrohte FC Augsburg gegen Hannover 96 0:2 verlor, trennten sich Mainz 05 und Werder Bremen am 27. Bundesliga-Spieltag 1:1.

Aufsteiger Fortuna Düsseldorf hat im Kampf um den Klassenverbleib einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Der seit fünf Spielen sieglose Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga unterlag am Samstag Champions-League-Anwärter Bayer Leverkusen mit 1:4 (1:1). Die Fortuna hat aber weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang 16. Die Gäste festigten hingegen Tabellenplatz drei. Vor 53 265 Zuschauern in der Esprit-Arena erzielten Stefan Kießling (22./Foulelfmeter/88. Minute) und André Schürrle (61./84.) die Treffer zum ersten Auswärtssieg für Bayer in diesem Jahr. Daniel Schwaab (41./Eigentor) traf für die Düsseldorfer.

Die Gäste, die in der Saison 2008/09 wegen ihres Stadionumbaus acht Heimspiele in der Düsseldorfer Arena austrugen und nur eins gewannen, fanden auch diesmal erst allmählich ihren Rhythmus. Nach der Heimniederlage gegen Bayern München rückte Sidney Sam für Simon Rolfes wieder in die Startformation und sollte das Offensivspiel unterstützen. Doch gegen die dicht gestaffelte Abwehrreihe der Gastgeber taten sich keine Lücken auf. Die erste Chance resultierte aus einem Foulelfmeter, den Leon Balogun an Sam verursachte. Bayer-Torjäger Kießling ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte die 1:0-Führung für die Gäste.

Düsseldorf spielte auch nach dem 1:2-Rückstand weiter nach vorne

Die Düsseldorfer, die wieder mit Kapitän Andreas Lambertz für den verletzten Adam Bodzek und Stefan Reisinger für den zuletzt enttäuschenden Ken Ilsö antraten, versuchten über den Kampf und ihre Defensivordnung ins Spiel zu kommen. Doch Tormöglichkeiten boten sich den Gastgebern zunächst ebenfalls keine. Erst nach einem Konter über Axel Bellinghausen vergab Robbie Kruse in der 30. Minute frei vor Bayer-Keeper Bernd Leno die Ausgleichschance. Fünf Minuten später scheiterte Fortunas Mittelfeldspieler Robert Tesche mit einem 25-Meter-Schuss knapp.

Fortuna verliert mit 1:4

picturegallery-286105_1119957.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119958.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119959.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119973.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119960.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119972.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119961.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119962.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119963.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119964.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119971.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119974.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119970.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119965.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119966.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119967.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119968.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119969.jpg
© Bongarts/Getty Images
1/18

Dann hatten die Gastgeber ihre stärkste Phase und kamen nach einem Schuss von Kruse, den Schwaab ins eigene Tor lenkte zum 1:1-Ausgleich. Noch kurz vor der Pause hatte Mathis Bolly das 2:1 für den Aufsteiger auf dem Fuß, doch Leno parierte glänzend.

Die Düsseldorfer blieben am Drücker und hatten durch die schnellen Bolly und Kruse immer wieder gute Szenen, ohne sich aber zwingende Möglichkeiten zu erspielen. Bayer agierte nach zuletzt schwachen Auswärtsauftritten zurückhaltend. Einen der wenigen Angriffe der Gäste nutzte Schürrle nach einer Stunde mit einem schönen Drehschuss zur 2:1-Führung. In der spannenden Schlussphase drängte die Fortuna auf den Ausgleich, doch erneut Schürrle mit seinem zweiten Treffer und Kießling kurz vor Schluss sicherten Bayer den 4:1-Sieg. (dpa)

Schnellstes Saisontor reicht Mainz nicht - 1:1 gegen Bremen 

Das schnellste Tor der Saison und der viertschnellste Treffer in der Geschichte der Fußball-Bundesliga haben dem FSV Mainz 05 nicht zum Sieg gegen den SV Werder Bremen gereicht. Beim 1:1 (1:0) am Samstag hatte Adam Szalai die Rheinhessen nach zwölf Sekunden in Front geschossen. Die kämpferisch überzeugenden Bremer belohnten sich für ihre couragierte Leistung in der zweiten Halbzeit mit dem Ausgleich durch Aaron Hunt (69. Minute). Die Mainzer blieben zwar zum siebten Mal in Serie unbesiegt, aber gegen Werder konnten sie auch im sechsten Anlauf nicht gewinnen. Die Bremer verbesserten ihre Position im unteren Tabellendrittel.

Mit Mehmet Ekici, Aaron Hunt und Philipp Bargfrede, der erstmals seit dem neunten Spieltag wieder am dem Platz stand, anstelle von Mateo Pavlovic, Lukas Schmitz und Zlatko Junuzovic suchte Werder den Weg aus der Krise. Doch Assani Lukimya warf alle Pläne nach wenigen Sekunden über den Haufen. Der Innenverteidiger vertändelte leichtfertig das Spielgerät, Andreas Ivanschitz war dankbarer Abnehmer. Seine Hereingabe schob Szalai zu seinem 13. Treffer in die Maschen des Bremer Tores.

Bremen störte früh

Derart gestärkt wollten die Mainzer, die wieder Elkin Soto aufboten, ein Feuerwerk abbrennen. Doch es entwickelte sich ein nur wenig sehenswertes Spiel. Die Norddeutschen störten die 05-Kreise früh, konnten aus den Ballgewinnen aber nie Kapital schlagen. Die Rheinhessen konnten sich kaum noch bis in den Bremer Strafraum durchspielen. Klare Torchancen waren auf beiden Seiten nicht mehr zu verzeichnen. So erheiterte 05-Torhüter Christian Wetklo, dessen Vertrag sich nach dem 25. Einsatz um ein weiteres Jahr automatisch verlängerte, die Zuschauer. Einen harmlosen Freistoß von Ekici ließ der 33-Jährige unter dem Körper durchrutschen. Zum Glück für Mainz lag er neben dem Tor.

Beide Teams erhöhten nach Wiederanpfiff die Schlagzahl. Die spielerisch reiferen Mainzer verpassten nur knapp den Ausbau der Führung. Ivanschitz und Niki Zimling scheiterten an Sebastian Mielitz und dem Pfosten (51.). Auf der Gegenseite deutete Nils Petersen mit einem fulminanten Schuss seine Torjägerqualitäten an (53.). Weniger elegant gab sich die Bayern-Leihgabe, als er in aussichtsreicher Position über den Ball trat (57.).

Mit der Hereinnahme von Marko Arnautovic zeigte Werder-Coach Thomas Schaaf, dass er sich nicht mit der Verlängerung der seit fünf Spielen anhaltenden Sieglosigkeit abfinden wollte. Der Schachzug gelang, als Hunt eine Hereingabe des Österreichers ins Netz lenkte - für den Bremer Kapitän insgesamt bereits der siebte Treffer gegen Mainz. Die 05er hätten sich den Druck ersparen können, doch Nicolay Müller brachte kurz vor dem Ausgleich frei stehend den Ball nicht an Torhüter Mielitz vorbei (67.). Auch der eingewechselte Yunus Malli fand wenig später in Mieltz seinen Meister (74.). (dpa)

Augsburg verliert mit viel Pech gegen Hannover 

Die Abstiegskämpfer des FC Augsburg müssen bei ihren Bemühungen um den Bundesliga-Verbleib einen bitteren Rückschlag verkraften. Nach drei Siegen aus den jüngsten vier Partien setzte es für die Schwaben am Karsamstag mit viel Pech eine 0:2 (0:0)-Pleite gegen Hannover 96. Die Gastgeber waren den Niedersachsen zwar über 90 Minuten spielerisch klar überlegen, trafen aber trotz etlicher guter Gelegenheiten nicht ins Tor. Dennoch bleibt das Team von Trainer Markus Weinzierl in der Fußball-Beletage auf dem Relegationsplatz und auch halbwegs in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsrängen.

Bei nasskaltem Osterwetter und Temperaturen von nur knapp drei Grad präsentierten sich die Europa-League-Aspiranten aus Hannover vor 28 511 Zuschauern weitgehend blutleer - und gingen trotzdem als Sieger vom Platz. Konstantin Rausch (61./90.+1 Minute) stellte mit seinen beiden Treffern den Spielverlauf völlig auf den Kopf und sicherte den Gästen drei äußerst glückliche Auswärtszähler. Der FCA überzeugte durch großen Einsatz und Spielkontrolle - wie so oft in dieser Saison verhinderte aber die schwache Chancenauswertung den eigentlich verdienten Lohn.

Deutliche Augsburger Überlegenheit

Die Hannoveraner präsentierten sich vor allem im ersten Abschnitt als dankbarer Augsburger Aufbaugegner im Kampf ums sportliche Überleben. Fahrig und schläfrig traten Jan Schlaudraff & Co. auf, liefen fast nur hinterher und kamen kaum einmal in die Zweikämpfe. Resultat waren eine deutliche Augsburger Überlegenheit und viele Führungsgelegenheiten. Gleich zweimal in der Anfangsphase scheiterte Torsten Oehrl (7./11.), der die schwere Aufgabe hatte, den angeschlagen fehlenden Kreativmann Ja-Cheol Koo zu ersetzen.

Aber auch ohne den flinken Koreaner lief es anfangs erstaunlich gut im Offensivspiel, wenn auch zunächst ohne den gewünschten Erfolg. Die bis dato größte Chance vergab Koos Landsmann Dong-Won Ji (39.), der aus 20 Metern unbedrängt zum Distanzschuss ansetzte und mit seinem Versuch immerhin noch die Querlatte streifte. Pech hatte gleich zweimal der aufgerückte Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker nach Standardsituationen (31./43.): Einmal rettete Torwart Ron-Robert Zieler, einmal Abwehrmann Rausch auf der Linie.

Hannover, das vor der Partie dreimal sieglos geblieben war, beschränkte sich aufs Verteidigen - und das nicht gerade gut. Nach vorne ging vor der Pause so gut wie gar nichts. Bei der einzig für Augsburg bedrohlichen Situation profitierte Didier Ya Konan nach einer Viertelstunde von einer Unsicherheit von Keeper Mohamed Amsif, der beim FCA erneut den angeschlagenen Alexander Manninger vertrat. Ausnutzen konnte der Ivorer das Geschenk freilich nicht.

Mölders und Moravek versagten die Nerven

Wesentlich besser wurde das Hannoveraner Offensivspiel auch in Halbzeit zwei nicht - und trotzdem fiel das Tor: Nach einem heillosen Durcheinander im Augsburger Strafraum nahm sich Rausch den Ball, schoss Hannover aus kurzer Distanz in Führung und drehte jubelnd in Richtung Fans ab. Im Augsburger Stadion herrschte Fassungslosigkeit, auf dem Feld versuchten die FCA-Profis mit aller Gewalt, die Wende herbeiführen. Chancen waren wieder viele da. Doch Sascha Mölders (66.) und Jan Moravek (76./78.) versagten die Nerven, und Callsen-Bracker (83.) traf per Kopf nur den Pfosten. Rausch machte es in der Nachspielzeit besser und schloss einen Konter zum 0:2 ab. (dpa)