Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf wurde beim 1:4 gegen Bayer 04 Leverkusen unter Wert geschlagen. Das Ergebnis am Ostersamstag entsprach nicht den Spielanteilen. „Aber wir haben uns trotz aller Leidenschaft mit unseren Fehlern bestraft“, stellte Fortuna-Trainer Norbert Meier fest.

Natürlich hatte niemand der mehr als 53 000 Zuschauer in der Arena einen fortunastischen Triumphzug gegen Champions-League-Kandidat Bayer 04 Leverkusen erwartet. Das Endresultat von 1:4 (1:1) las sich erwartungsgemäß. Und dennoch entsprach die Trefferverteilung am Ostersamstag in der Arena nicht gerade den gesehenen Spielanteilen auf dem Rasen. Eher schon der Fehler-Analyse, die aus Sicht des Fußball-Bundesliga-Rückkehrers eindeutig ausfiel.

Fortuna-Cheftrainer Norbert Meier sah’s genauso: „Das Ergebnis ist brutal. Aber wir haben uns trotz aller Leidenschaft mit unseren Fehlern bestraft. Wenn man einen Freistoß ohne Not in die Füße des Gegners spielt, ist das eine Einladung zum Tanz.“

Genau diese vier waren entscheidend für den Spielausgang:

0:1: Dem Foulelfmetertreffer von Stefan Kießling ging ein Fortuna-Doppelfehler voraus. Leon Balogun und Martin Latka klärten vor dem Strafraum gegen Sidney Sam nicht energisch genug. Der Ex-Lauterer entwischte, wurde dann im „Sechzehner“ von Balogun zu Fall gebracht. Als sich der Ex-Bremer später ein zweites, ähnliches Foul an der Strafraumgrenze erlaubte, handelte Coach Meier und ließ den Außenverteidiger bei Halbzeit in der Umkleide.

1:2: Eigentlich war von Nationalspieler André Schürrle bis zur 62. Spielminute nicht viel zu sehen. Dann allerdings schlug der Ex-Mainzer gegen sechs Fortunen im Strafraum zu. Per Drehschuss in den rechten Torwinkel. Kapitän Andreas Lambertz ließ den nötigen Freiraum. „Diese Situation“, so Meier später, „hätten wir gedankenschneller zerstören müssen.“

1:3: Robert Tesche dürfte sich, wenn es denn ein Videostudium heute vor oder nach dem 10-Uhr-Training geben sollte, nur ungern die Szene vor dem 1:3, wieder durch Schürrle, ansehen. Der leichte Fehlpass ohne Bedrängnis in den Schuh von Außenverteidiger Boehnisch leitete einen Leverkusener Musterkonter ein. Kießling passte auf den einschussbereiten Schürrle, der eingewechselte Levels kam nicht mehr hinterher. Der Treffer sechs Minuten vor dem Ende sorgte bei einigen Anhängern für Aufbruchstimmung. Was ihnen niemand verdenken konnte.

1:4: Und auch dem vierten Bayer-04-Treffer ging ein Fortuna-Schnitzer voraus. Diesmal hatte Johannes van den Bergh in der Vorwärtsbewegung gepatzt. Carvajal bediente Kießling für dessen 18. Saisontreffer. „Am Ende“, stellte Kapitän Lambertz zerknirscht fest, „sind unsere Fehler etwas ausgeartet.“

Bellinghausens Quervorlage

Natürlich muss man auch die Patzer vor dem gegnerischen Tor ins Feld führen. Robbie Kruse etwa verstolperte im Bayer-Strafraum eine prima Quervorlage von Axel Bellinghausen. Warum der Australier nicht einen strammen Schuss durchzog, sondern per ungelenkem Stolperer die Chance zum 1:1 vermasselte, konnte eigentlich nur an der Zeitverschiebung in den Gliedern liegen. Bis vergangenen Mittwochabend war Kruse schließlich beim WM-Qualifikationsspiel gegen den Oman (2:2) noch auf Sydney-Zeit (plus zehn Stunden) gepolt.

Fortuna verliert mit 1:4

picturegallery-286105_1119957.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119958.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119959.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119973.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119960.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119972.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119961.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119962.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119963.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119964.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119971.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119974.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119970.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119965.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119966.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119967.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119968.jpg
© Bongarts/Getty Images
picturegallery-286105_1119969.jpg
© Bongarts/Getty Images
1/18

Das Spiel in der Statistik:

  • Fortuna: Giefer – van den Bergh, Malezas, Latka, Balogun (46. Levels) – Tesche, Lambertz (79. Ilsø) – Bellinghausen (72. Schahin), Kruse, Bolly – Reisinger.
  • Bayer 04: Leno – Boenisch, Schwaab, Wollscheid, Carvajal – Castro (73. Rolfes), Reinartz, Bender – Schürrle (88. Hosogai), Kießling, Sam (65. Hegeler).
  • Schiedsrichter: Felix Zwayer (SC Charlottenburg Berlin).
  • Zuschauer: 53 265.
  • Tore: 0:1 (22.) Kießling (Foulelfmeter), 1:1 (41.) Schwaab (Eigentor), 1:2 (62.) Schürrle, 1:3 (84.) Schürrle, 1:4 (88.) Kießling.
  • Gelbe Karten: Balogun (2.), Lambertz (7.), Malezas (3.) – Castro, Reinartz.
  • Eckbälle: 4:1 (2:1).
  • Torchancen: 6:7 (4:4).
  • Torschüsse: 12:14.
  • Ballbesitz: 48:52 Prozent.
  • Gewonnene Zweikämpfe: 50:50 Prozent.
  • Foulspiele: 11:20.
  • So geht es weiter: TSG 1899 Hoffenheim – Fortuna (Fr., 20.30 Uhr, Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim).