Dortmund. Noch nicht einmal zwei Wochen ist es her, dass Shinji Kagawa zu Borussia Dortmund zurückgekehrt ist - beim Spiel gegen den SC Freiburg könnte er zur Startelf gehören, die Personalsorgen sind groß. Dabei hatte er kaum Zeit, mit der Mannschaft zu trainieren. Trainer Klopp ist dennoch optimistisch.
Der moderne Fußball ist bekanntlich ein extrem schnelllebiges Geschäft. Vor einigen Wochen noch wurde eine mögliche Rückkehr von Shinji Kagawa bei Borussia Dortmund kategorisch dementiert. Dann aber wurde der bei Manchester United aussortiert und kam doch - verbunden mit der klaren Ansage, dass man ihn erst einmal in Ruhe ankommen lassen und sich zurechtfinden lassen wollte.
Dann verletzte sich Marco Reus im Länderspiel gegen Schottland (2:1) und auch Jakub Blaszczykowski erlitt auf dem Weg zurück in die Mannschaft einen Rückschlag, beide fallen vier Wochen aus - und damit hat sich die Sachlage dramatisch verändert. "Natürlich hat sich Shinjis Rolle verändert", sagt BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Man muss ja nur mal durchzählen, wer uns zur Verfügung steht."
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Und dafür reicht der Zahlenraum bis 20 völlig aus: Da auch Ilkay Gündogan, Nuri Sahin, Mats Hummels und Oliver Kirch fehlen, bleiben aus dem Profikader ganze 15 Feldspieler für das Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr/im Live-Ticker) - und das auch nur, wenn Ciro Immobile trotz leichter Beschwerden spielen kann und Pierre-Emerick Aubameyang am Freitag wohlbehalten von einem Länderspiel mit der Nationalmannschaft Gabuns in Lesotho zurückkehrt.
Alternativen gibt es kaum
"Ich weiß schon, ob er von Beginn an spielt, aber ich verrate es nicht", sagt Klopp. "Er wird in jedem Fall Spielminuten bekommen." Vieles deutet daraufhin, dass es zahlreiche Minuten werden, dass der Japaner von Beginn an starten wird. Denn Alternativen gibt es kaum. Beim BVB ist man sicher, dass der 25-Jährige keine lange Anlaufzeit braucht, weil er den Spielstil aus seiner Zeit in Dortmund von 2010 bis 2012 bestens kennt und in Manchester eine reguläre Saisonvorbereitung absolviert hat. "Ich habe gesehen, dass alles von dem, was da war, als er uns verlassen hat, immer noch da ist", freut sich der Trainer.
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Andererseits soll der Druck für den Rückkehrer nicht zu groß werden, Klopp verweist vorsorglich darauf, dass Kagawa noch kein Spiel und wegen der Länderspielpause auch kaum eine Trainingseinheit mit seiner neuen alten Mannschaft absolviert hat. Zudem bleibt die Frage, wie sehr sein Selbstbewusstsein unter der schwierigen Zeit bei Manchester United gelitten hat.
"Zwei Jahre habe ich Japanisch gebüffelt für diesen Tag"
Wir leben Normalität und wollen ihm das Gefühl geben, dass Normalität für ihn komplett in Ordnung ist", sagt Klopp. "Denn logischerweise möchte er vom ersten Tag an besondere Dinge zeigen." Der Coach hofft daher darauf, dass die Zuschauer im Dortmunder Stadion dem Japaner die Rückkehr deutlich erleichtern: "Ich habe ein gutes Gefühl dabei, dass die Leute am Samstag die Freude über seine Rückkehr kundtun werden und dass ihn das auch beflügeln kann."
Doch nicht nur bei den Zuschauern, auch beim Trainer ist die Freude über die Rückkehr groß: "Es ist sehr angenehm mit dem Jungen, es ist sehr schön, ihn wieder in der Kabine zu haben", sagte er und schiebt grinsend hinterher: "Zwei Jahre habe ich Japanisch gebüffelt für diesen Tag."