Dortmund. Borussia Dortmund hat nach seinem 4:2-Sieg in der Champions League gegen Zenit St. Petersburg auch in der Bundesliga nachgelegt. Mit 3:0 bezwangen die Borussen am 23. Spieltag die Gäste vom 1. FC Nürnberg. Die Tore machten Mats Hummels, Robert Lewandowski und Henrikh Mkhitaryan.
In der Rückrunden-Tabelle der Bundesliga hatte es der 1. FC Nürnberg tatsächlich geschafft, mit vier Siegen aus fünf Spielen Platz drei hinter dem souveränen Anführer Bayern München und Schalke 04 zu ergattern. Vor Borussia Dortmund. Nach der Samstagpartie muss das Tableau aber korrigiert werden. Mit 3:0 (0:0) bezwang ein drückend überlegener BVB die Club-Akteure, die in diesem Jahr lediglich gegen den FCB verloren hatten.
Drei Punkte wurden so für die Borussen verbucht, die von höchster Bedeutung sind, weil sich in den vergangenen Wochen das Feld der Aspiranten auf eine Platz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt, bedrohlich verdichtet hatte. Und eventuell noch aus dem hohen Norden mit nach Hause genommene Unsicherheiten konnten darüber hinaus nebenbei endgültig beseitigt werden.
Schöner Sieg am Dienstag im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales bei St. Petersburg, vom torkelnden Dinosaurier Hamburger SV in der letzten Liga-Partie am Samstag zuvor niedergestampft: Das waren die zwiespältigen Ausgangsvoraussetzungen für den BVB, der gegen die Nürnberger erstmals seit Ende Januar wieder auf die Dienste von Mats Hummels zurückgreifen konnte. In der Innenverteidigung weichen musste dafür Manuel Friedrich, der Mann, der eigentlich schon ins Abenteuer Asien starten wollte, dann aber für ihn selbst überraschend nach Anruf des von Verletzungssorgen geplagten BVB-Trainer Jürgen Klopp seine deutsche Karriere in Schwarzgelb fortsetzte.
Dortmund funktionierte von Anfang an
Nicht mitwirken durfte auf der Seite der Borussia auch der mit der fünften Gelben Karte gesperrte Marco Reus. Kurz dabei war dagegen Sokratis. Der Grieche war angeschlagen unter der Woche als Wackelkandidat gehandelt worden. Klopp brachte ihn dennoch, allerdings nur bis zur 35. Minute. Dann kam, Überraschung, Friedrich doch aufs Feld, weil Sokratis sich zwar in den Zweikämpfen stark behaupten konnte, sein Passspiel aber wirkte, als wisse er Kamerad und Kontrahent nicht zu unterscheiden.
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Ansonsten funktioniert Dortmund anders als in Hamburg von Beginn an gegen Nürnberger, die ein Mittelfeldloch bedeutender Größe im Stadion der Westfalen produzierten. Chancen gab es einige für den BVB. In Minute sechs zog Lukasz Piszczek rechts am von Raphael Schäfer Tor vorbei. In Minute 22 klärte Schäfer einen Distanzschuss von Marcel Schmelzer. In der 25. schoss Henrikh Mkhitaryan von der linken Seite aus spitzen Winkel rechts am Tor vorbei. Nuri Sahin versuchte sich in der 35 Minute mit dem Kopf. Auch kein Ertrag.
Die wichtige Führung durch BVB-Rückkehrer Hummels
Die größte Möglichkeit für den Gastgeber datierte allerdings aus Minute 17. Schäfer hatte einen von Martin Angha zurückgespielten Ball regelwidrig aufgenommen. Schiedsrichter Christian Dingert bat zum Freistoß aus circa zwei Metern Entfernung gegen exakt alle auf der Torlinie versammelten Nürnberger. Das von Robert Lewandowski abgefeuerte Geschoss prallte von der roten Mauer ab. Stürmer Lewandowski war aber dennoch der beste Mann auf dem Rasen. Er glänzte als Ballabschirmer und als Regisseur, der fast jede Attacke einleitete. Hinten mussten dann auch mal die Kollegen ran.
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Vor allem in Minute 29. Sokratis tat noch mit. Guter Zweikampf, Katastophenpass. Der Ball gerät zu Tomas Pekhart. Und der Tscheche, diesmal Sturmspitze, zieht ab und trifft den rechten Außenpfosten. Es war die einzige Chance für die Clubberer. Es war aber, trotz der 14 Dortmunder Versuche, den Ball im Netz des Gegners unterzubringen, die beste in Halbzeit eins.
Borussen-Versuch Nummer 15 erwies sich nach der Pause aber als noch effektiver. Während Mkhitaryan nach einem nicht geahndeten Foul noch auf der rechte Seite behandeln lassen musste, legte sich Sahin in Minute 51 nach einem auf der anderen Seite mit Freistoß bedachten Nürnberger Foul den Ball zurecht. Geschlagen. Lewandowski ist mit dem Kopf da. Schäfer fliegt und kann noch abwehren. Dann aber eilt Hummels herbei und bringt den Ball über die Linie. 1:0. Die wichtige Führung.
Mkhitaryan setzte Dortmunder Schlusspunkt
Für einen fehlte allerdings noch ein kleines Extra zur Abrundung seines feinen Spätnachmittages. Es kam in Minute 64. Der ebenfalls stark auftrumpfende Mkhitaryan bereitete es mit einem Querpass von der linken Seite vor. Und Lewandowski schob kühl nach rechts unten ins Tor ein. 2:0. Das Extra. Der 15. Treffer des Stürmers, der im Sommer die Bayern erfreuen wird, in der laufenden Saison.
Das Markieren des Schlusspunktes überließ Lewandowski dann seinem kongenialen Gefährten. Der für den blass gebliebenen Pierre-Emerick Aubameyang eingewechselte Jonas Hofmann legte vor. Mkhitaryan vollendete in Minute 83 zum 3:0 und durfte kurz danach seinen Arbeitsplatz Milos Jojic überlassen. Der Winterneuzugang hat ja bekanntlich Spaß an der Atmo im Riesenstadion.
So spielte der BVB:
Weidenfeller - Piszczek, Hummels, Sokratis, Schmelzer - Sahin, Kehl - Aubameyang, Mkihtaryan, Großkreutz - Lewandowski