Dortmund. Nach der 0:3-Niederlage gegen den Hamburger SV hat Borussia Dortmund in der Bundesliga etwas gut zu machen. Gegen den 1. FC Nürnberg könnte auch Abwehrchef Mats Hummels nach langer Leidenszeit endlich in den BVB-Kader zurückkehren - vielleicht sogar in die Startelf.
Über Gesichter ist bei Borussia Dortmund in der laufenden Saison schon viel geredet worden. Oft ging es dabei um das Gesicht von Trainer Jürgen Klopp, und selten spielte dieses dabei eine besonders rühmliche Rolle
In dieser Woche aber wurde beim BVB vor allem über das Gesicht der Mannschaft geredet und die Frage gestellt, welches die Zuschauer der Bundesliga-Partie gegen den 1. FC Nürnberg (Samstag, 15.30 Uhr / im Live-Ticker) wohl zu sehen bekommen würden: jenes ausdruckslose vom vergangenen Samstag, als man mangels Spielfreude und Engagement dem Hamburger SV völlig zurecht 0:3 unterlag? Oder doch das strahlende vom Dienstag, als es im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Zenit St. Petersburg einen 4:2-Sieg gab?
Jürgen Klopps Mienenspiel wirkte am Donnerstag vollkommen entspannt – wohl auch, weil seine Mannschaft unter der Woche bereits bewiesen hatte, dass in Hamburg lediglich eine kurzfristige Entgleisung und keine dauerhafte Entstellung ihrer Gesichtszüge vorgelegen hatte. Wenngleich der Trainer den Auftritt gar nicht so negativ fand, wie er später gemacht wurde: „Wir hatten nur mit dem Beginn Probleme“, sagte er. „Das hat dann aber viel entschieden über die Art und Weise, wie das Spiel abgelaufen ist.“ Mangels Dortmunder Gegenwehr gewannen die Hamburger nach und nach an Sicherheit, sodass der BVB den berühmten Schalter nicht mehr umlegen konnten. „Das war ein grober Fehler von uns“, erklärte Klopp und fügte an: „Aber idealerweise lernt man aus Fehlern.“
Lob für Nürnberger Trainer und Fans
Der Beweis soll nun gegen den 1. FC Nürnberg folgen, der anders als der HSV in der Rückrunde bislang keinen Anlass bietet, ihn auf die leichte Schulter zu nehmen: In fünf Spielen gab es vier Siege, lediglich gegen Bayern München verlor man mit 0:2. Klopp imponiert vor allem die Ruhe, die der Verein ausstrahlt. „Außerdem haben sie mit Verbeek einen herausragenden Trainer“, meinte er.
Ausdrückliches Lob gibt es auch für die Nürnberger Fans, die nach einer Hinrunde ohne einen einzigen Sieg die Aktion „Ich bereue diese Liebe nicht“ starteten und ihren „Club“ in bedrohlicher Lage vorbildlich unterstützten. „Die Aktion hat schon was“, sagte Klopp, der sich bei Heimspielen bekanntlich selten Sorgen um die Unterstützung durch die Fans machen muss. Und doch hofft er auf „eine Atmosphäre, der man anmerkt, dass etwas Spezielles passieren soll“ – bei gleichzeitig realistischer Erwartungshaltung. „Ich denke nicht, dass irgendein Fan erwartet, dass wir Nürnberg einfach mal so wegmachen“, verkündete der BVB-Coach: „Wenn sich Nürnberg eines eingebrockt hat, dann dass sie ganz sicher nicht unterschätzt werden. Sie kriegen unseren maximalen Respekt, aber auch unsere maximale Aufmerksamkeit und hoffentlich unsere maximale Leistung zu spüren“
Hummels vor Rückkehr
Zu dieser könnte endlich auch wieder Mats Hummels beitragen, der am Mittwoch ganz normal trainierte. „Und bislang habe ich aus der medizinischen Abteilung keine schlechten Nachrichten bekommen“, sagt der in dieser Hinsicht leidgeprüfte Klopp – es spricht also nichts dagegen, dass Hummels am Samstag zumindest in den Kader zurückkehrt. Da sein Innenverteidiger-Kollege Sokratis auszufallen droht ist auch ein Startelf-Einsatz möglich.
Für Hummels wäre es das Ende einer langen Leidenszeit: Im November hatte er sich beim Länderspiel gegen England verletzt und nach seinem Comeback Ende Januar gleich ein weiteres Mal. Nun steht die erneute Rückkehr an – zumindest ein zufriedenes Gesicht ist für Samstag also zu erwarten.