Dortmund. Zuletzt gab es für Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg einen 5:1-Sieg, die bisherigen Bundesliga-Auftritte der Breisgauer waren von mäßigem Erfolg. Dennoch warnt BVB-Coach Jürgen Klopp eindringlich vor der bevorstehenden Aufgabe gegen ein Team, das “richtig guten Fußball“ spielt.
Es war eine Frage, die Jürgen Klopp erkennbar nicht in den Kram passte. Ob man denn im Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg ein Torfestival wie im Vorjahr erwarten dürfe, als der BVB 5:1 gewann, wurde der BVB-Trainer gefragt.
Nun ist Klopp generell jemand, der gegnerische Mannschaften eher stark- als schwachredet. Im Falle Freiburg hat er dafür auch gute Argumente. Zu denen zählt paradoxerweise auch der bereits erwähnte 5:1-Sieg der Vorsaison, der nämlich deutlich klarer ausfiel, als es dem Spielverlauf entsprach.
Einen Großteil der ersten Halbzeit hatten die Freiburger damals klar dominiert, den BVB kaum zur Entfaltung kommen lassen und auch das 1:0 erzielt. Erst kurz vor der Halbzeitpause waren die Dortmunder aus relativ heiterem Himmel zum Ausgleich gekommen, als Robert Lewandowski einen Freistoß von Nuri Sahin einnickte, zwei weitere schnelle Tore vor der Pause drehten die Partie vollends.
"Die spielen wieder richtig guten Fußball"
Und außerdem: "Die spielen wieder richtig guten Fußball", sagt Klopp. "Dabei hatte Freiburg im Sommer keine leichte Situation, wenn man sieht, was für Spieler die verloren haben." Tatsächlich mussten die Breisgauer nach der so erfolgreichen Vorsaison, die auf Platz fünf endete, mit Max Kruse, Cedric Makiadi, Daniel Caligiuri, Johannes Flum und Jan Rosenthal gleich mehrere Leistungsträger abgeben. Wenig überraschend tat sich die neuformierte Mannschaft zu Saisonbeginn schwer, nur drei Punkte und Tabellenplatz 17 lautet die Bilanz nach sechs Spielen.
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Doch spätestens mit dem 2:1-Sieg im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart am Mittwoch zeigten die Freiburger, wozu sie in der Lage sind. "Da hat man eine Mannschaft gesehen, die außergewöhnlich gut spielt, sehr flexibel", lobt der BVB-Coach. "Das sah richtig rund aus, nach Freiburg-Fußball." Fußball also, der von einem sehr variablen Spiel in der Offensive lebt – und von enorm hoher Intensität und Laufbereitschaft: Bislang ist die Mannschaft in der Bundesliga die meisten Kilometer gelaufen.
BVB und Freiburg mit kräftezehrenden Auftritten
"Bei Freiburg beteiligen sich alle an der Abwehrarbeit", sagt Klopp. "Das machen sie sehr diszipliniert – so lange die Kräfte da sind." Denn dank ihrer herausragenden Vorsaison sind auch die Breisgauer im Europapokal unterwegs: In der vergangenen Woche ging es in der Europa League gegen Slovan Liberec, wo beim 2:2-Unentschieden eine 2:0-Führung noch verspielt wurde.
Doch auch die Dortmunder haben kräftezehrende Auftritte hinter sich: Im Champions-League-Spiel beim SSC Neapel (1:2) agierten sie über 50 Minuten in Unterzahl, im DFB-Pokalspiel bei 1860 München (2:0) mussten sie in die Verlängerung.
Jürgen Klopp kann deswegen auch auf Torfestivals verzichten: "Ich würde jedes Ergebnis nehmen, das drei Punkte bringt."