BVB mühte sich gegen 1860 zu einem hochverdienten Sieg
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München. . Borussia Dortmund ist nach einem harten Kampf ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Beim Zweitligisten 1860 München mühte sich der Fußball-Vize-Meister zu einem hoch verdienten 2:0 (0:0)-Sieg nach Verlängerung. Pierre Emerick Aubameyang und Henrik Mkhitaryan schossen die Tore.
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hatte Roman Weidenfeller eine Pause verordnet und für ihn Mitch Langerak zwischen die Pfosten des Borussen-Tores beordert. Und der junge Australier hätte an diesem Abend durchaus ein paar Ausflüge aufs nahe gelegen Oktoberfest machen können, ohne dass nachhaltige Gefahr für sein Tor bestanden hätte. Langerak verbrachte einen größtenteils einsamen Abend. Vom anderen Ende des Spielfeldes aus beobachtete er, wie sich seine Mannschaftskollegen um ein Törchen mühten, das den BVB ins Achtelfinale des DFB-Pokals tragen würde.
Sie mühten sich lange vergeblich. Der Favorit aus Westfalen, angetreten mit den am Wochenende geschonten Henrikh Mkhitaryan, Nuri Sahin und Robert Lewandowski, dem zuletzt verletzten Innenverteidiger Mats Hummels und Sokratis an Stelle von Neven Subotic, tat sich schwer. Dortmund hatte den Ball – und wenig Ideen. Schier endlos schoben sich die Borussen den Ball am Münchner Sechzehnmeterraum zu auf der Suche nach ein wenig Raum im hellblauen Getümmel des Zweitligisten. Der Ertrag? Überschaubar.
Münchner Dickicht stoppt den BVB
Nach feinem Pass von Nuri Sahin tanzte Marco Reus seinen Gegenspieler aus, sein Schuss aber strich knapp am Pfosten vorbei (17. Minute). Und Sekunden vor der Halbzeit wurde Robert Lewandowski von Jakub Blaszczykowski fünf Meter vor dem Tor freigespielt. Mit dem Rücken zum Tor versuchte er einen Hackentrick, statt auf Sahin oder Reus abzulegen. Alle anderen Bemühungen scheiterten, blieben im Münchner Dickicht hängen – frenetisch bejubelt von den fast 60.000 Löwen-Fans.
Sie waren mit dem Abend sehr einverstanden, auch wenn ihre Mannschaft wegen technischer Mängel und fahrigen Passspiels kaum Offensives zustande brachte. Mit einer bemerkenswerten Ausnahme: nach einer Ecke kam Dominik Stahl fünf Meter vor dem Dortmunder Tor frei zum Kopfball, doch der Ball strich ihm über die Stirn (37.).
Mehr Elan nach der Pause
Aus der Kabine kam der BVB dann mit neuem Elan, mit mehr Spielwitz, mit mehr Tempo. Nach einer verunglückten Kopfballabwehr stand plötzlich Blaszczykowski frei vor dem Tor, drosch den Ball aber aus zehn Metern an die Latte (49.). Doch die beste Chance kam erst noch. Eine traumhafte Kombination über Mkhitaryan, Reus und Kevin Großkreutz landete bei Lewandowski, der das freie Tor vor sich hatte, aber im letzten Moment noch von Moritz Volz entscheidend gestört wurde. Riesenchance, vertan. Ohrenbetäubender Jubel im Stadion (57.). Ebenso acht Minuten später, als Gabor Kiraly zusammen mit seinen Vorderleuten Chancen durch Reus und Blaszczykowski zunichte machte.
BVB gewinnt in der Verlängerung
1/40
Während bei den Münchnern langsam die Kräfte nachließen, drückte Schwarz-Gelb immer mehr aufs Tempo. Im Minuten-Takt flogen die Flanken in den Strafraum, doch kamen sie kurz, stand lang ein Dortmunder bereit – und umgekehrt. Die Sechziger verteidigten das Ergebnis unter dem auf Drama-Akustik anschwillenden Geräuschpegel und konterten dann und wann gefällig, ohne tatsächliche Gefahr zu verbreiten. So ging es in die Verlängerung, in der einzig der BVB für Adrenalinstöße sorgte.
Mehrere Top-Chancen in der Verlängerung
93. Minute: Abgefälschter Schuss Reus, Kiraly mit dem Fuß, Pfosten. Alu-Pech, die zweite. 96. Minute: Freistoß Reus aus 22 Metern, über die Mauer, an die Latte. Alu-Pech, die dritte. Doch die Klopps Truppe verzweifelte nicht, sondern unternahm immer neue Versuche – bis es glückte. Im Strafraum kam Reus zu Fall, der Schiedsrichter pfiff Elfmeter und schickte den Münchner Dominik Stahl mit der Roten Karte vom Feld. Der kurz zuvor eingewechselte Pierre-Emerick Aubameyang schnappte sich den Ball – und verwandelte lässig in die linke Ecke. Das erlösende 1:0 in der 105. Minute. Ein schöner Konter über Jonas Hofmann sorgte für die Entscheodung durch Mkhitaryan (108.). Und bei Trainer Jürgen Klopp purzelten die Gebirgswelten vor Glück.
Fast wäre noch ein weiterer Treffer gefallen, aber Aubameyang Freistoß aus 20 Metern krachte gegen die Latte. Alu-Pech, die vierte. Doch das ging im gelben Glück unter.
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