Dortmund. Hoffenheim darf auf den Bundesliga-Verbleib hoffen: Borussia Dortmund beendete die Saison mit einer 1:2 (1:0)-Niederlage gegen die TSG 1899. Die Kraichgauer drehten das Spiel durch zwei Foulelfmeter, die Sejad Salihovic verwandelte. BVB-Torwart Roman Weidenfeller sah die Rote Karte.

Die Bundesligasaison hat Borussia Dortmund abgeschlossen. Mit einer 1:2-(1:0)-Niederlage endete die Heimbegegnung mit einer TSG Hoffenheim, die selten mit dem Biss auftrat, die eine Mannschaft im letzten Kampf gegen den drohenden Abstieg zeigen sollte, der von einem bis dahin drückend überlegenen BVB aber nach 75 Minuten mächtig in die Karten gespielt wurde. Erst verursachte Mats Hummels einen Elfmeter und musste anschließend selbst angeschlagen vom Platz. Dann verursachte Torhüter Roman Weidenfeller einen Elfmeter und wurde per Roter Karte vom Rasen verwiesen.

Beide Male traf Salid Salihovic, beim zweiten Mal gegen Kevin Großkreutz, weil die Dortmunder ihr Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatten. Und ganz am Ende wurde auch noch ein Treffer von Marcel Schmelzer aberkannt. Selten dürfte ein Saisonabschluss kurioser verlaufen sein. Für Hoffenheim bedeutet das alles: Der direkte Abstieg wurde tatsächlich vermieden. Und für Borussia Dortmund bleibt der Vorhang geöffnet. Am 25. Mai steht sie an, die wichtigste Partie, das Finale von Wembley in der Champions League nach dem es heißen soll: Das Beste kam zum Schluss.

Jürgen Klopp hatte im Vorfeld der Begegnung mit den Hoffenheimern versucht, klar zu machen, dass keine „Generalprobe“ für den Auftritt auf der größten aller Vereinsbühnen anliege. Aber der Trainer konnte natürlich nicht verhindern, dass die Gedanken voraus schweifen, hinüber auf die britische Insel. Welche Aufstellung würde Klopp wohl präsentieren, würde er, um „den Rhythmus“ zu wahren, die Elf auf den Rasen hinaus schicken, die in London den FC Bayern München in die Schranken weisen soll? Mario Götze, der sich im Halbfinalrückspiel der Königsklasse einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat, fehlt noch immer. Aber der Trainer positionierte nicht wie erwartet Ilkay Gündogan auf der Position des Bald-Bayern hinter der einsamen Spitze Robert Lewandowski. Er platzierte Nuri Sahin auf der Bahn, er stellte Gündogan vor der Defensivzentrale neben Sven Bender. Und Marco Reus übernahm die Rolle von Götze.

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BVB-Führung durch Lewandowski

Neven Subotic war im Vergleich zum 3:3-Remis in Wolfsburg auch wieder dabei. Er kam für Felipe Santana. Und Jakub Blaszczykowski lief für Sahin auf, der bei den Wölfen noch mitmachen durfte. Gegen die in Runde eins nur ein einziges Mal gefährlich vor dem Dortmunder Tor auftauchenden Hoffenheimer (Minute 37, Sejad Salihovic prüft Roman Weidenfeller, der BVB-Torhüter besteht) leitete Blaszczykowski dann bereits nach sechs Minuten die Führung ein. Vorlage für den polnischen Nationalmannschafts-Kollegen Robert Lewandowski. Und der besorgt aus nächster Nähe das 1:0 für die Schwarzgelben und für sich Treffer Nummer 24 in der aktuellen Spielzeit.

Lewandowski hätte in den Minuten 38 und 39 sein Torkonto weiter erhöhen und die Überlegenheit der Borussen auch über das Zahlenwerk ausdrücken können. Und in den Minuten 51, 53 und 54 nach dem Pausengang hätten erst Blaszczykowski, dann Kevin Großkreutz mit einer Riesenchance und dann Gündogan mit einem Lattentreffer die Hoffenheimer endgültig demontieren können.

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Zwei Elfmeter für Hoffenheim

Die Angelegenheit setzte sich so fort. Der für Sven Bender eingewechselte Kapitän Sebastian Kehl hatte in Minute 67 eine Großchance auf dem Schuh. Nichts. Gündogan feuerte kurz darauf aus rund 20 Metern Entfernung. Torhüter Koen Casteels parierte. Und Hoffenheim tat weiterhin wenig – und kam dann doch wie aus heiterstem Himmel zum Ausgleich. Per Elfmeter.

Mats Hummels attackierte Kevin Volland im Borussen-Strafraum. Schiedsrichter Jochen Drees wies auf den Punkt. Und Salihovic wuchtete den Ball nach rechts oben ins Netz. 1:1. Und schlimmer für den BVB: Hummels humpelte vom Rasen, musste ausgetauscht werden gegen Felipe Santana. Weil zwischendurch auch noch Julian Schieber gekommen war, konnte Klopp von der Bank aus niemanden mehr auf das Feld beordern, als Roman Weidenfeller in der 80. Minute Sven Schipplock rabiat im Strafraum foulte.

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BVB rettet Hoffenheim in Relegation

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Der BVB-Torhüter wurde von Schiedsrichter Jochen Drees mit Rot bedacht und in die Kabine geschickt. Großkreutz übernahm seinen Job. Wieder trat Salihovic an. Aber auch Großkreutz, der Ur-Borusse, der schon als Zuschauer und auf allen Spielerpositionen unterwegs war, konnte nicht halten. 2:1 für die TSG, unverdient. Doch das Glück stand eben an ihrer Seite: In der Nachspielzeit wurde auch noch ein Tor von Schmelzer nicht anerkannt.