Madrid. Borussia Dortmund ist ins Champions-League-Finale in Wembley eingezogen. Wie der BVB gegen Real Madrid bestanden hat, war beeindruckend, meint Frank Lamers in seinem Kommentar. Kann Jürgen Klopp eine formidable Europacup-Saison in London krönen?
Dass Real Madrid schon vor dem Anpfiff die weiße Fahne hissen würde, konnte nicht erwartet werden. Dieses zweite Halbfinale der Champions League war trotz der komfortablen 4:1-Führung aus der Hinpartie also noch einmal ein harter Gang. Wie Borussia Dortmund ihn bewältigt hat, wie sich die Mannschaft gegen mächtige Angriffswellen gestemmt, wie vor allem auch Topstürmer Robert Lewandowski brutale Attacken weggesteckt hat: Das war allerdings beeindruckend.
Der Traum vom Triumph in Wembley
Und was bedeutet das nun? Zunächst einmal, dass die Schwarzgelben entgegen aller Prophezeiungen von der Todesgruppe an alle Auseinandersetzungen in der Königsklasse überstanden haben. Und das allein sichert ihnen bereits die höchste Wertschätzung. Wer vor Europas Thron angekommen ist, der möchte ihn aber natürlich auch besteigen. Und sollte das im Wembley-Stadion gelingen, wäre die Euphorie größer, weitaus größer als die nach dem Triumph von 1997, weil damals die Voraussetzungen andere waren.
Bindungsmittel für Kader?
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Anschließend müsste dann geschaut, egal, wie es ausgeht, geschaut werden: War das formidable Auftreten ein Bindungskitt für unsere Akteure? Oder halten sie ihr Werk möglicherweise jetzt für abgerundet? So seltsam es klingen mag nach diesem aufregenden Dienstagabend: Klubs wie Real Madrid oder Bayern München werden den BVB noch länger als eine Art Ausbildungsverein definieren. Und deshalb findet der Kampf nicht nur auf Rasen statt.