Madrid. In der dramatischen Schlussphase in Madrid saß BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nicht mehr auf der Tribüne neben Juan Carlos. “Ich bin abgehauen und habe mich eingeschlossen. Ich konnte nicht mehr“, sagte Watzke. Nach dem Final-Einzug feierte er umso lauter.
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Es gibt Borussia Dortmund nur ,all inclusive'. Ich habe vorhin Michael Zorc gesprochen - die 97er sind glücklicher ins Endspiel gekommen (lacht). Wir haben insgesamt 4:3 gewonnen und sind deshalb verdient im Finale. Wenn eine Mannschaft wie wir ins Finale kommen will, braucht man etwas Glück - und das hatten wir zweimal. Erst gegen Malaga und jetzt heute."
Klopp über das Spiel: "Der Anfangsdruck hat die Jungs schon beeindruckt. Sie sind jung, waren zum ersten Mal in der Situation. Aber sie haben das toll gemacht. Hintenraus war es ein bisschen eng. Aber wir hatten riesige Konterchancen, die wir nicht reingemacht haben. Da hat Lopez super gehalten. Machen wir da ein Tor, ist das Ding gegessen. Defensiv haben wir ein tolles Spiel gemacht, offensiv hatten wir unsere Momente. Ich werde keine Videoanalyse des Spiels machen, wir werden die Situation genießen."
Klopp über die harte Spielweise von Real Madrid: "Dass Real so hart spielen würde, war klar. Robert Lewandowski war kurz davor auszuticken. Er wollte einmal etwas zurückgeben, weil er die ganze Zeit abgekriegt hat. Sie wollten ihn aus dem Spiel nehmen - Mourinho hatte ja vorher gesagt, dass es nicht sein kann, dass einer vier Tore schießt und nicht einmal gefoult wird. Ich hätte mir gewünscht, dass Lewy etwas mehr Schutz bekommt. Aber wir sind weiter, was soll man lamentieren."
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Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund): "Wir können nur dramatisch. Nach dem 0:2 bin ich abgehauen, bin auf die Toilette gegangen und habe mich eingeschlossen. Es ist noch nie passiert, aber ich konnte nicht mehr. In dem Moment gehen einem die Gedanken durch. Was haben wir in den vergangenen acht Jahren für eine Geschichte mitgemacht... Wir werden ein paar Bierchen trinken, es aber nicht so üppig machen."
Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund): "Es waren zwei enorme Druckphasen, Real hat alles auf eine Karte gesetzt. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft - toll gefightet, toll gespielt, verdient weitergekommen. Wir werden jetzt das eine oder andere Bierchen noch trinken und wollen den Abend genießen."
Robert Lewandowski (Borussia Dortmund): "Die letzten Minuten waren gefährlich. Wir hatten vorher viele Chancen. Machen wir ein Tor, wird es einfacher."
Mats Hummels (Borussia Dortmund): "Bei einigen muss der Realisierungsprozess noch eintreten. Auch bei mir."
Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund): "Wir haben eine so geile Truppe, so geile Fans - wir sind der geilste Verein. Ich werde das erst morgen begreifen und will jetzt einfach nur feiern. Das kann man genießen."
(we)
Real-Trainer will geliebt werden und Verteidigungsminister de Maizière prophezeit BVB-Finalsieg
José Mourinho (Trainer Real Madrid): "Schiedsrichter Howard Webb hat gut gepfiffen, aber Mats Hummels hätte nach einem Handspiel eine Rote Karte sehen müssen. Dann hätten wir in den letzten 20 Minuten in Überzahl gespielt. Wie meine Zukunft aussieht, werde ich am Saisonende mit dem Präsidenten entscheiden. Ich will da sein, wo die Leute mich lieben. Es hängt nur von mir selbst ab. Ich werde mich in Ruhe entscheiden und nicht nach einem solchen Spiel."
Thomas de Maizière (Verteidigungsminister und BVB-Fan während einer USA-Reise): "Ich rechne fest mit einem Sieg von Borussia Dortmund im Endspiel der Champions League. Ich gehe davon aus, dass der Gegner Bayern sein wird. Und das wird gewonnen."
In der zweiten Halbzeit stieß auch der Innen- und Sportminister Hans-Peter Friedrich dazu. Der CSU-Politiker wollte sich allerdings noch nicht auf einen Tipp einlassen. Man müsse erst einmal abwarten, wie die Münchner am Mittwoch gegen Barcelona spielen. Ein deutsches Finale will sich der Sportminister möglicherweise live im Londoner Wembley-Stadion anschauen. (we)