Dortmund. Der Poker um Robert Lewandowski wird längst öffentlich ausgetragen. Im ZDF gab Hans-Joachim Watzke erstmals zu, dass es doch eine Absprache mit den Beratern des Polen gab, unter welchen Bedingungen der BVB-Stürmer im Sommer gehen kann. “Das heißt aber nicht, dass Robert dann auf jeden Fall wechselt.“

Der BVB hat eine turbulente Woche hinter sich. Obwohl der Weggang von Nationalspieler Mario Götze zu Bayern München für viel Unruhe in Dortmund sorgte, war die Borussia Herr und Meister der Champions League gegen das Starensemble von Real Madrid. Den sensationellen 4:1-Erfolg im Halbfinale der Königsklasse konnten Jürgen Klopp und Ko. jedoch nur kurz genießen.

Nach seinen vier Toren gegen "das weiße Ballett" kochten die Abschiedsgerüchte um Stürmerstar Robert Lewandowski wieder hoch. "Ich fand, dass die Leistung der Mannschaft einen Tag danach nicht ausreichend gewürdigt wurde, weil sofort das größte Thema gestern war: Bricht Borussia Dortmund auseinander?" ärgerte sich Hans-Joachim Watzke in unserem ausführlichen Interview. "Das fand ich nicht angemessen!"

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Erneut kam Zwist zwischen dem BVB und den Lewandowski-Beratern auf. Sein deutscher Berater Maik Barthel sprach gegenüber Spiegel Online von Absprachen mit Borussia Dortmund , unter welchen Bedingungen der Pole den Verein in Sommer verlassen könne. „Es gibt ein sehr interessantes Angebot für Robert, welches den vom BVB auferlegten Kriterien im vollen Umfang entspricht. Der BVB hat uns zugesichert, dass Robert unter diesen Bedingungen am Saisonende wechseln darf.“

Transfergespräche vereinbart bei "ordentlichem Angebot" bis Mitte Mai

„Wir wünschen uns, dass Robert weiter bei uns spielt und sprechen mit ihm“, reagierte Watzke noch am Donnerstag im Gespräch mit der WAZ auf die Bayern-Gerüchte. „Es gibt keine Zusage und uns liegt kein Angebot vor. Es gibt auch keine Forderungen unsererseits.“ Am Freitag teilten die Münchener zudem offiziell mit, dass es keine vertraglichen Abschlüsse mit Lewandowski gibt - weder ab Sommer 2013, noch ab 2014.

Im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF bestätigte jedoch Watzke erstmals, dass es sehr wohl eine Absprache gab, sich über einen Transfer zu unterhalten, wenn bis zum 15. Mai ein "ordentliches Angebot" eingeht. "Das heißt aber nicht, dass Robert dann auf jeden Fall wechselt." Im Gegensatz zu Mario Götze existiert im Vertrag des Stürmers, der Ende Juni 2014 ausläuft, nämlich keine Ausstiegsklausel.

Via Twitter reagierte Lewandowskis Berateragentur auf die jüngsten Medienberichte und sieht sich im Recht.

Nach dem überraschenden Götze-Abschied in Richtung München, will der BVB nicht noch einen Leistungsträger an die Isar abgeben. Das letzte Wort ist jedoch noch nicht gesprochen. Der Streit um Lewandowski wird anhalten.