Kein Angebot für Dortmunds Lewandowski - dennoch Wechsel?
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Dortmund. . Der BVB kommt einfach nicht zur Ruhe. Spekulationen über einen Wechsel von Top-Torjäger Robert Lewandowski zum FC Bayern München trüben die Freude über das historische 4:1 gegen Real Madrid im Halbfinal-Hinspiel der Champions League.
Es gibt wenige Spieler, die die Qualitäten von Robert Lewandowski so gut kennen wie Neven Subotic. Der hat täglich im Training mit dem polnischen Torjäger von Borussia Dortmund zu tun. „Und ich bin immer froh, dass er in meiner Mannschaft spielt.“ Subotic ist Innenverteidiger, studiert die Stürmer dieser Welt und sagt über seinen Teamkollegen: „Ein Weltklasse-Spieler. An guten Tagen ist er auf einem Level mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo.“
Gegen Real Madrid hat er Historisches geleistet: Vier Tore im Halbfinale der Champions League, das ist keinem Fußballer zuvor gelungen. Der 24-Jährige ist ein unglaublich kompletter Spieler, derzeit wohl der beste Mittelstürmer Europas. Er erzielt seine Tore, wie alle vier gegen Madrid, bevorzugt mit dem rechten Fuß. Er trifft aber auch mit links und mit dem Kopf, kann Bälle behaupten und als Vorbereiter mit Auge auch die Mitspieler bedienen. Eine eierlegende Wollmilchsau am Ball, mit der Bundestrainer Joachim Löw seine Sturmprobleme lösen könnte. „Robbie ist kaum zu verteidigen“, sagt Neven Subotic.
Welche Folgen hat der Gala-Auftritt gegen Real Madrid?
Zumindest die, dass jetzt auch die Königlichen aus Spanien in das Wettbieten um den 24-Jährigen einsteigen dürften. Bitte hinten anstellen: Europas Große – der FC Barcelona und Manchester United – und Europas Reiche – Manchester City und der FC Chelsea — buhlen um den Polen. Die Nase vorne hat der FC Bayern München, mit dem sich Lewandowski nach Informationen dieser Zeitung schon einig ist.
Wird Lewandowski den BVB im Sommer verlassen?
Der Vertrag des Polen läuft noch bis 2014. Er wird ihn nicht verlängern und will den Klub spätestens dann verlassen. 2014 wäre er ablösefrei. Derzeit müsste ein Verein etwa 30 Millionen Euro auf den Verhandlungstisch legen. Die Bayern sind dazu offenbar bereit. „Wir sind uns mit einem Verein einig und haben vor, diesen Sommer zu wechseln. Alle Forderungen der Dortmunder werden erfüllt“, sagte Lewandowskis Berater Maik Barthel gestern Sportbild-Online und weist auf eine Absprache zwischen Klub und Beratern hin.
Der BVB konterte auf Anfrage dieser Zeitung: „Uns liegt kein Angebot vor. Und es gibt keine Forderungen unsererseits“, stellte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke klar. Einen vorzeitigen Wechsel wollte Watzke nicht ausschließen. „Aber wir wünschen uns, dass Robert weiter bei uns spielt.“
Welche Folgen könnte der Wechsel von Robert Lewandowski haben?
Nach Mario Götze würde der BVB einen zweiten wichtigen Leistungsträger verlieren. Auch Mats Hummels und Ilkay Gündogan, die vom FC Barcelona umworben sind, werden Wechselgedanken nachgesagt. Beide haben aber intern erklärt, im Sommer definitiv nicht zu wechseln. Für den BVB gibt es trotzdem ein Horror-Szenario: Robert Lewandowski verstärkt den nationalen Konkurrenten Bayern München. Deshalb wollen die Dortmunder den Wechsel verhindern.
Wie würde es nach dem Wechsel von Lewandowski weitergehen?
Der BVB hat in den letzten Jahren die Unersetzbaren Nuri Sahin und Shinji Kagawa durch Ilkay Gündogan und Marco Reus ersetzt. Auch für Mario Götze ist Ersatz im Anflug. Die Dortmunder sind sich mit dem talentierten Kevin de Bruyne einig. Das Problem: Beim FC Chelsea, der den Belgier an Bremen ausgeliehen hat, ist noch nicht klar, ob der 21-Jährige verkauft werden soll. Geld für die 15 Millionen Euro Ablöse hat der BVB. Auch der begehrte Edin Dzeko (Manchester City) wäre mit den Millionen aus dem Götze-Transfer und der Champions League finanzierbar.
BVB demütigt Real Madrid
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Bayern München ärgert derzeit Borussia Dortmund mächtig. Könnte der BVB auch die Bayern ärgern?
Da ist das Champions-League-Finale am 25. Mai in London. Sollten sich beide Klubs dort treffen und der BVB gewinnen, wäre die bislang wunderbare Saison der Bayern plötzlich nichts mehr wert.
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