Dortmund. Borussia Dortmund hat am Samstag 4:2 gegen den FC Augsburg gewonnen. Offensiv klappte vieles. Dazu trug auch Mario Götze seinen Teil bei. Was bei Mario Götze allerdings - einmal mehr - nicht funktionierte, war das Toreschießen. Der Dribbler vergibt in letzter Zeit zu viele Großchancen.

Für Sebastian Kehl war die Sache klar: „Wir haben vier Tore geschossen, am Mittwoch nicht, obwohl wir da noch größere Möglichkeiten hatten“, antwortete er auf die Frage nach der Dortmunder Chancenverwertung, bevor ihm doch noch etwas einfiel. „Gut, da war ja noch Marios Ding.“

Marios Ding, das war eine Szene in der 85. Minute des Duells gegen den FC Augsburg (4:2), als der junge Jonas Hofmann am rechten Strafraumeck zunächst einen blitzsauberen Doppelpass mit Nuri Sahin spielte, dann punktgenau Mario Götze am langen Pfosten servierte – und dieser den Ball über das ziemlich freie Tor schnibbelte.

Hofmann: "Das passiert, das nehme ich ihm nicht übel"

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Von Aufgezeichnet in der Pressekonferenz von Daniel Berg

Es wäre Hofmanns zweite Torvorlage gewesen, hätte Götze nur etwas besser gezielt. „Das passiert, das nehme ich ihm nicht übel“, blieb der Startelf-Debütannt entspannt. „Es wäre natürlich schön gewesen, aber so etwas passiert.“

Aber wie genau war es eigentlich passiert? „Er wollte den Ball über den Torwart heben, ist dann ein wenig abgerutscht“, erklärte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. „Das passiert, dann geht der Ball drüber.“

Bei Götze allerdings passiert es derzeit ein wenig häufig: Schon im Champions-League-Viertelfinalspiel gegen den FC Malaga (0:0) hatte er mehrere hochkarätige Chancen liegen gelassen, auch beim Spiel mit der Nationalmannschaft gegen Kasachstan (4:1) vergab er mehrmals aus aussichtsreicher Position.

Götze zuletzt zu lässig

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Es waren durchaus unterschiedliche Situationen, das Muster dabei ist aber immer ein ähnliches: Der Vollspann ist Götzes Sache nicht, meist versucht er den Ball kunstvoll am Torwart vorbeizuschnibbeln oder zu -legen. Im Erfolgsfall bringt dies Tore, die ebenso ansehnlich sind wie das übrige Spiel des Dribbelkünstlers. Zuletzt aber, so scheint es, war der Künstler Götze dabei dann doch ein, zwei Spuren zu lässig – und so blieben die Schlenzer dann eben am Torhüter hängen oder landeten, wie gegen Augsburg, über dem Tor.

Und weil auch andere Spieler, selbst der sonst so treffsichere Robert Lewandowski gegen den FC Malaga beste Chancen liegen ließen, hatte Borussia Dortmund auf einmal wieder eine Chancenverschwendungsdebatte am Hals, die man in der bisherigen Saison eigentlich überwunden zu haben glaubte.

BVB-Boss Watzke allerdings gab sich ganz entspannt: „Es ist doch besser, dass Mario heute das Glück fehlte. Ich bin überzeugt, dass er gegen Malaga trifft und dann ist doch alles gut.“