Dortmund. . Vor genau acht Jahren stand der BVB vor dem finanziellen Kollaps. Heute befindet sich seine Name in der Lostrommel für das Viertelfinale der Champions League. Dorthin hatte es der Klub letztmals 1998 geschafft.
Das Datum hat sich ins schwarz-gelbe Gedächtnis gebrannt, mehr noch als die erfreulichen Rahmendaten, die die jüngere Vereinsgeschichte von Borussia Dortmund produziert hat. Der 14. März wird immer ein besonderer Tag bleiben. Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer des BVB, wird ihn jedenfalls nicht vergessen.
Gestern vor acht Jahren reiste der Sauerländer zum ultimativen Showdown am Düsseldorfer Flughafen. In einem stillgelegten Terminal musste er die Gesellschafter eines Immobilienfonds davon überzeugen, dem von der Existenz bedrohten Klub die Chance auf eine Zukunft zu gewähren. Andernfalls hätte der BVB vor dem Ruin gestanden. Es gelang. In Düsseldorf wurde damals der erste wacklige Schritt gemacht auf einer langen, wundersamen Reise der Borussia zurück in die nationale und internationale Beletage.
„Eine der interessantesten Erfolgsgeschichten des europäischen Fußballs“
Am 14. März 2013 tritt der Dortmunder Fußball-Trainer Jürgen Klopp vor die Mikrofone, am Samstag steht das Spiel des Tabellenzweiten gegen den SC Freiburg an (15.30 Uhr, live bei uns im Ticker). Klopp erzählt, dass Sven Bender (Infekt), Marcel Schmelzer (Schulterverletzung) und Jakub Blaszczykowski (Adduktorenverletzung) angeschlagen sind. Aber die Partien in der Bundesliga spielen in diesem Jahr eine eher untergeordnete Rolle. Vor allem an diesem 14. März.
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Denn 24 Stunden später wird eine schwarz-gelbe Delegation angeführt vom Geschäftsführer das schweizerische Nyon erreichen. Es ist der Sitz des europäischen Verbandes. Dort werden am Freitag (12 Uhr/live bei uns im Ticker) die acht besten Mannschaften zu einem Viertelfinale zusammengeführt. Wer den Namen seines Vereins in einer dieser Plastikkugeln weiß, die von prominenten Händen durch eine gläserne Schüssel geschubst werden, der weiß auch, dass er es in den erlesenen Zirkel der bedeutendsten Mannschaften des Kontinents geschafft hat. „Das ist eine der interessantesten Erfolgsgeschichten, die in den letzten Jahrzehnten im europäischen Fußball geschrieben wurden“, sagt Watzke nicht ohne Stolz.
Bislang kein Losglück für den BVB ion der Champions League
Zuletzt stand der BVB 1998 im Viertelfinale der Königsklasse - und bezwang dort den FC Bayern München. Es ist eine Paarung, die auch jetzt möglich ist. „Ich würde mir wünschen, dass es kein deutsch-deutsches Duell gibt“, meint Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge. Da ist man sich ausnahmsweise mal einig in Bayern und Westfalen.
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„Bislang hat uns das Losglück ja nicht gerade verfolgt“, sagt Jürgen Klopp mit Blick auf die Gruppenphase, die mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam auch gut und gern als Besetzung eines Halbfinale durchgegangen wäre. Im Achtelfinale musste der BVB in die Ukraine: guter Gegner, weite Reise, sibirische Kälte. Alles nicht das, was man sich wünscht.
Aber unabhängig vom Gegner wollen Klopp und Co. weit kommen. Am liebsten bis nach Wembley. Dort findet am 25. Mai 2013 das Finale statt. Wer weiß, vielleicht ist das ein Datum, das sich Hans-Joachim Watzke ebenfalls ins Gedächtnis brennen wird.