Dortmund. . Nach den Auftritten in der Champions League gegen Schachtjor Donezk und dem Derby gegen Schalke 04 steht dem BVB nun mit dem SC Freiburg eine vermeintlich leichte Aufgabe ins Haus – doch davon will BVB-Trainer Jürgen Klopp nichts wissen und warnt vor der Qualität der Gäste.

Mit Statistik lässt sich ja so einiges anstellen – zum Beispiel die Verhältnisse vor einem Bundesligaspiel zurechtrücken. Der SC Freiburg beispielsweise ist Vierter der Bundesliga-Auswärtstabelle, Borussia Dortmund ist nur Siebter der Heimtabelle. „Also sind sie Favorit“, erklärt BVB-Trainer Jürgen Klopp grinsend vor dem Heimspiel gegen die Breisgauer am kommenden Samstag (15.30/live im DerWesten-Ticker).

Ein Scherz zwar, aber einer, in dem sich viel Respekt zeigt. Zwar spricht Klopp in der Öffentlichkeit grundsätzlich respektvoll über Gegner, anstehende Aufgaben sind abwechselnd „schwer“, „brutal schwer“ oder hin und wieder „ein richtiges Brett“, aber die bisherige Saisonleistung der Freiburger nötigt ihm aufrichtige Anerkennung ab: „Mit ihren finanziellen Möglichkeiten müssen sie ja immer ein bisschen zaubern, das ist ihnen erneut herausragend gelungen“.

Freiburg spiele „extrem guten Fußball mit einer sehr runden Spielweise, die sind mit und gegen den Ball extrem gut“. Man bekomme es mit einer sehr disziplinierten Mannschaft zu tun, die außerdem offensiv sehr variabel und deswegen schwierig zu verteidigen sei. „Sie spielen grundsätzlich ein 4-4-2, haben aber in bestimmten Situationen gar keine Spitze, in anderen dann fast fünf“, warnt der BVB-Coach, dem es ein Spieler besonders angetan hat: „Was das Preis-Leistungsverhältnis angeht, ist Freiburg mit Max Kruse sicher der Transfer des Jahres gelungen“, lobt der BVB-Coach den offensiven Mittelfeldspieler, der oft auch als Stürmer agiert. „Er ist ein sehr, sehr guter Fußballer, der das sehr gut interpretiert.“

Klopp zollt Streich "höchste Anerkennung"

Aber auch andere junge Freiburger Spieler wie Baumann, Ginter, Sorg und Krmas werden lobend erwähnt, genau wie der Trainer: „Die meisten Spieler waren ja schon vor Christian Streich da, das zeigt ja, dass die aktuelle Leistung vor allem auf dem Mist von Christian Streich und seinem Trainerteam gewachsen ist. Höchste Anerkennung dafür.“

Doch gerade, als man die Sorge bekommen muss, Klopp habe es mit dem Favoritenstatus der Freiburger womöglich ernst gemeint, kriegt der BVB-Trainer die Kurve: „Genug gelobt, schlagen wollen wir sie trotzdem“, kündigt er an. „Das ist auch möglich, aber nur bei 100 Prozent Leistung. Alles andere wäre ein Geschenk an Freiburg.“ Und so weit geht die Anerkennung dann doch nicht.