Dortmund. . Den BVB plagen vor dem Spiel gegen den SC Freiburg Verletzungssorgen, unter anderem fehlt Abwehrchef Mats Hummels. Jürgen Klopp redet dessen Vertreter Santana stark, doch der präsentierte sich in den vergangenen Spielen äußerst wechselhaft.

Einen Spieler hätte Jürgen Klopp fast vergessen: „Ach ja, Mats kann übrigens auch nicht“, sagt er, als er nach Felipe Santana gefragt wird. Zu dem Zeitpunkt hat Jürgen Klopp schon eine längere Liste mit verletzten und angeschlagenen Spielern referiert, zu der seit dem Derby gegen Schalke 04 (1:2) auch Innenverteidiger Mats Hummels gehört.

Aus der Tatsache, dass Hummels nicht einmal erwähnt wurde, sollte eher nicht auf ein grundlegendes Zerwürfnis zwischen dem Trainer und seinem Abwehrchef geschlossen werden. Zwar kritisierte Klopp im Laufe der Woche, dass Hummels gegen Schalke mit seiner Verletzung bis zur Halbzeitpause weiterspielte, anstatt sich untersuchen zu lassen und so eine längere Verletzungspause in Kauf nahm – grundsätzlich aber weiß der Trainer, was er an seinem Musterschüler Hummels hat. Dass er diesen gegen Schalke trotz eben erst abgeklungener Grippe brachte, verdeutlichte die Wertschätzung nur noch einmal.

Doch durch die Verletzung Hummels ist nun jener Spieler wieder gefragt, der eben erst ins zweite Glied zurückgestuft wurde: Felipe Santana. Der hatte sich nach einer starken Leistung im Champions-League-Achtelfinale gegen Schachtjor Donezk (3:0) durchaus berechtigte Hoffnung auf einen weiteren Einsatz machen dürfen, blieb aber auch nach Hummels Auswechslung auf der Bank – stattdessen ging Sven Bender in die Innenverteidigung.

Nun gilt es für Klopp also, diesen Santana stark zu reden: „Meist, wenn Felipe gebraucht wird, ist er da“, sagt der Trainer. Und in dieser Saison wurde er häufig gebraucht, brachte es bislang auf 13 Einsätze in der Bundesliga, drei im DFB-Pokal und vier in der Champions League. Da war er aber nicht wirklich immer, der hervorragenden Leistung gegen Donezk waren eher schwächere Spiele in Pokal und Liga vorausgegangen. Dass die BVB-Defensive deutlich instabilder als in der Vorsaison agierte, wurde immer wieder auch an ihm festgemacht.

Santana kommt über den Kampf

„Felipe hatte zu Beginn der Rückrunde die normalen Probleme, die ein Spieler hat, der subjektiv empfunden nicht die maximale Wertschätzung des Trainers genießt“, erklärt Klopp ein wenig umständlich. „Aber das geht allen Spielern so, die nicht regelmäßig in der Startaufstellung spielen.“

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Santana habe sich dann aber Sicherheit verschafft und hereingespielt in die Mannschaft. Aber auch seine stärkeren Auftritte zeigten: Ein Filigrantechniker im Spielaufbau wird der hochgeschossene Innenverteidiger nicht mehr, seine Stärke ist eher der rustikale Zweikampf – darin liegt einer der großen Unterschiede von Mats Hummels, der mit seinen genauen Pässen und Diagonalbällen viel zum Dortmunder Spielaufbau beiträgt und den Ball im Zweifel auch im Dribbling nach vorne trägt.

Gerade gegen Gegner mit intensivem Pressing, die schon früh den gegnerischen Spielaufbau stören und schon die Abwehr unter Druck setzen, sind Abwehrspieler mit solchen Fähigkeiten wichtig – und genau solch ein Gegner ist der SC Freiburg.