Dortmund. . BVB-Verteidiger Mats Hummels hat sich im Derby gegen Schalke eine so schwere Sprunggelenksverletzung zugezogen, dass er über vier Wochen ausfällt. Den Dortmundern fehlt er in der Bundesliga und der Champions League. Auch für die WM-Qualifikationsspiele fällt er aus.

Wenn am Freitag gegen 12 Uhr im Städtchen Nyon in der Westschweiz die Duelle für das Viertelfinale der Champions League ausgelost werden, wird ein Spieler von Borussia Dortmund mit gemischten Gefühlen vor dem Fernseher zuschauen. Mats Hummels hat einen nicht zu unterschätzenden Anteil daran, dass sein BVB überhaupt im Viertelfinale des Wettbewerbs steht. Der 24-Jährige weiß aber schon jetzt, dass er seiner Mannschaft in den nächsten, möglicherweise letzten Duellen im laufenden Wettbewerb nicht helfen kann. Hummels fällt mit einem Teilriss des Außenbandes und des Sehnenansatzes im rechten Sprunggelenk vorerst aus. Er muss auf der Couch mitfiebern.

Hummels fehlt in der Bundesliga, Champions League und der Deutschen National-Elf

„Vier Wochen Pause wären ein optimaler Heilungsverlauf. Ich rechne mit einer, vielleicht zwei Wochen mehr“, sagte Hummels am Montag dieser Zeitung. Damit würde er vier Bundesligaspiele und die nächsten zwei Champions-League-Spiele (2./3. und 9./10. April) verpassen. Außerdem fehlt der Innenverteidiger der deutschen Nationalmannschaft in den zwei WM-Qualifikationsspielen gegen Kasachstan am 22. und 26. März.

Die Verletzung hatte sich der Dortmunder im Derby auf Schalke zugezogen. Etwa in Minute 15 knickte Hummels mit dem rechten Fuß um. „Ich habe gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Du hast so ein Gefühl, dass vielleicht was kaputt ist. Ich habe aber gehofft, dass es wieder besser wird.“

Hätte sich Hummels im Derby gegen Schalke vorzeitig auswechseln lassen müssen?

Sein Trainer hätte sich eine Behandlungspause gewünscht: „Idealerweise setzt Mats sich auf den Arsch und lässt einen Arzt gucken, was ist“, kritisierte Jürgen Klopp nach dem Spiel. „Das stört mich nicht, er hat ja nichts Schlimmes gesagt“, äußerte Hummels gestern, auf die Kritik angesprochen. Mit Klopp hatte er telefoniert. Eine Schnelldiagnose sei laut Hummels im Derby nicht möglich gewesen: „Mein Fuß war ja eingetaped.“ Fußballer tragen das Klebeband, um ihre Gelenke zu stabilisieren. Hummels, der vor dem Derby zehn Tage mit einem Infekt pausiert hatte, spielte noch bis zur Pause. Und er agierte alles andere als sicher. „Schalke hat Chancen bekommen, weil er nicht mehr richtig laufen konnte“, hatte Klopp beobachtet.

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Hätte sich Hummels vorzeitig auswechseln lassen müssen? Schon einmal hatte er dahingehend für Schlagzeilen gesorgt. Vor einem Jahr spielte er erkältet gegen Hertha BSC Berlin. Nach zwei Patzern wechselte ihn Jürgen Klopp in der 79. Minute aus. Hummels, so die Erklärung, habe im Spiel plötzlich Fieberschübe bekommen.

Beim BVB als dritter Kapitän etabliert

Den Dortmundern wird er in den anstehenden Spielen physisch und psychisch fehlen. Neben den Routiniers Sebastian Kehl und Roman Weidenfeller hat sich der mit viel Selbstvertrauen gesegnete Nationalspieler beim BVB als Anführer und dritter Kapitän etabliert. Vor allem die anderen jungen Spieler hören und schauen auf ihn. Und Hummels ist für die Statik des BVB-Spiels von besonderer Bedeutung. Der Innenverteidiger organisiert die Defensive, übernimmt die Spieleröffnung und setzt bei Standards, offensiv wie defensiv, seine Kopfballstärke ein. Eine Mischung, die in dieser hochwertigen Konzentration selten ist. Neven Subotic und Felipe Santana sind deshalb mehr denn je gefordert.