Frankfurt/Main. Aufsteiger Eintracht Frankfurt setzt auf Dortmunder Tugenden und fühlt sich nach vier Siegen “zu allem fähig.“ Während Sebastian Jung gute Chancen sieht, den BVB zu schlagen, würde Trainer Armin Veh vor der Partie ein Unentschieden unterschreiben.

Wenn Armin Veh von Borussia Dortmund spricht, dann gerät der Trainer von Eintracht Frankfurt ins Schwärmen. Daran ändert auch die Dortmunder 2:3-Niederlage beim Hamburger SV nichts. Die Borussia habe eine "grandiose Mannschaft", sagte Veh im Interview mit "Sport Bild Plus", schob aber hinterher: "Den Spiel-Stil vom BVB versuchen wir auch umzusetzen." Für Dienstag (20.00 Uhr/ live im DerWesten-Ticker) gilt: Mit den Dortmunder Tugenden will die Eintracht auch den Meister düpieren und die eigene Bestmarke sowie den Aufsteiger-Startrekord in der Fußball-Bundesliga auf fünf Siege ausbauen.

"Wir haben gezeigt, dass wir zu allem fähig sind"

Nach dem phänomenalen Auftakt ist das Selbstvertrauen bei den Spielern riesengroß. "Wir haben gezeigt, dass wir zu allem fähig sind. Wir werden auch gegen Dortmund auf Sieg spielen", sagte Mittelfeldspieler Sebastian Rode und kündigt dem BVB einen "heißen Tanz" an. Rechtsverteidiger Sebastian Jung sieht "gute Chancen, Dortmund zu schlagen."

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Veh äußert sich da etwas vorsichtiger. "Geben sie mir jetzt einen Punkt aus dem Spiel. Das unterschreibe ich", sagte der 51-Jährige, der die Westfalen trotz der gerissenen Serie von 31 Spielen ohne Niederlage in der Favoritenrolle sieht. Am eigenen Offensivspiel, dass der Eintracht in dieser Saison nicht nur zwölf Punkte, sondern auch reichlich Anerkennung gebracht hat, will Veh aber auch gegen Dortmund festhalten: "Richtig tief stehen - das können wir gar nicht."

Ohne Occean, Schwegler fraglich

Fehlen wird den Frankfurtern allerdings Angreifer Olivier Occean wegen einer Oberschenkelzerrung. Fraglich ist zudem der Einsatz von Kapitän Pirmin Schwegler, dessen Platzwunde am Kopf beim 2:1-Sieg am Freitag beim 1. FC Nürnberg in der Kabine mit elf Stichen genäht wurde. Dass die Eintracht auch solche personellen Probleme meistern kann, hat sie in Nürnberg eindrucksvoll bewiesen. Joker Erwin Hoffer erzielte die 1:0-Führung, Martin Lanig überzeugte auf der Position von Schwegler im defensiven Mittelfeld.

BVB hat "eigentlich viel zu viel Potenzial, um zweimal in Folge zu verlieren"

Sportdirektor Bruno Hübner findet es allerdings "blöd", dass die Dortmunder in Hamburg verloren haben. "Zum einen wäre es schöner gewesen, wenn wir die Serie gebrochen hätten. Zum zweiten haben sie eigentlich viel zu viel Potenzial, um zweimal in Folge zu verlieren", sagte Hübner.

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Vorstandsboss Heribert Bruchhagen lobte unterdessen die eigenen Spieler. "Wir haben eine Mannschaft, die den Mut hat, nach vorne zu spielen, sich aber auch geschlossen an der Abwehr beteiligt", erklärte Bruchhagen und sprach von einer "Dynamik des Erfolges". Die soll der Eintracht zusammen mit Dortmunder Tugenden auch zum Sieg gegen den BVB verhelfen. (dapd)