BVB: Marco Reus muss sogar um Kapitäns-Amt bangen - Gewinner und Verlierer der Saison

Dortmund. Der BVB hat eine dramatische Saison erlebt. Am Ende überwiegt Enttäuschung. Das sind die Gewinner und die Verlierer der abgelaufenen Spielzeit.

Der BVB hat im letzten Bundesligaspiel ein Drama erlebt, die Meisterschaft verspielt – und sich trotzdem mit den Fans versöhnt. Das lag an mehreren Gewinnern dieser Saison bei Borussia Dortmund. Doch es gibt auch Verlierer.

Die Gewinner der BVB-Saison

Emre Can: Lange hat Emre Can gebraucht, um seine Rolle in Dortmund zu finden. In der bemerkenswerten Rückrunde aber, entwickelte sich 29-Jährige nach und nach zu einer Führungsfigur im Zentrum. Can grätschte, ackerte, rannte, meckerte, motivierte. Sogar in der deutschen Nationalelf gilt er plötzlich als Hoffnungsträger. Huch.

Enttäuschung pur in Dortmund – Fans in Trauer

Die Hoffnung auf die BVB-Meisterschaft war riesig. Umso größer ist jetzt die Trauer der Fans in Dortmund.

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Sebastien Haller: Zu Beginn der Saison schockte die Hodenkrebsdiagnose des Stürmers den Klub und das Umfeld. Ein halbes Jahr musste sich Haller zurückquälen, er wurde operiert, bekam mehrere Chemotherapien. In der Rückrunde konnte er wieder helfen und wurde zu einem Fixpunkt im Angriff, als sich seine körperliche Verfassung immer weiter steigerte. Von dem 28-Jährigen kann man noch einiges erwarten.

Emre Can (links) und Sebastien Haller diskutieren im BVB-Trikot vor dem Strafstoß gegen Mainz 05. © firo

Donyell Malen: Noch so einer, den lange Zweifel begleiteten, der dann aber plötzlich explodierte. Malen war am Ende der Saison der gefährlichste Dortmunder Offensivspieler, seine rasanten Dribblings rissen die gegnerischen Abwehrketten auf.

Julian Brandt: Der Vertrag des 27-Jährigen wurde bis 2026 verlängert. Brandt soll die kommenden Dortmunder Jahre im offensiven Mittelfeld prägen. Neun Bundesligatore erzielte er, acht bereitete er vor. Stark.

BVB-Profi Julian Brandt schreibt in Dortmund Autogramme. © ffs

Marius Wolf: Als Rechtsverteidiger, der seine Stärken, aber auch seine Schwächen kennt, arbeitete sich Marius Wolf bis in die Nationalmannschaft. Trainer Edin Terzic schätzt die Intensität, das Tempo des vielseitigen Fußballers.

Edin Terzic: Lange hat Borussia Dortmund nach einer Figur auf der Trainerbank gesucht, die sich aus dem Schatten von Jürgen Klopp bewegen und eine eigene Geschichte schreiben kann. Terzic, geboren in Menden, scheint diese Person zu sein. Die Fans haben ihn in ihr Herz geschlossen, auch weil er nach der verpassten Meisterschaft vor der Südtribüne weinte.

Die Verlierer der BVB-Saison

Marco Reus: Der Kapitän verlor im Jahr 2023 seinen Stammplatz, er wird in der neuen Spielzeit wohl auch sein Amt als Kapitän verlieren. Marco Reus hat für den BVB so viel geleistet, nun wird er sich mit seiner neuen Rolle anfreunden müssen. Und: Im Sommer muss er die Enttäuschung verarbeiten, wieder nicht Deutscher Meister geworden zu sein.

BVB-Kapitän Marco Reus versteckt sein Gesicht unter seinem Trikot. © firo

Thomas Meunier: Auf der rechten Abwehrseite hat der Belgier seinen Platz verloren. Sein Vertrag gilt bis 2024, es könnte trotzdem schon jetzt zum Abschied kommen.

Mahmoud Dahoud: Vor der Spielzeit hätte kaum jemand erwartet, dass Dahoud irgendwann überhaupt keine Rolle mehr im Mittelfeld spielen würde. Can verdrängte den feinen Fußballer, Sportdirektor Sebastian Kehl verzichtete darauf, den Vertrag von Dahoud zu verlängern. Der 27-Jährige verlässt Borussia Dortmund.

Anthony Modeste: Das eine besondere Tor nimmt Anthony Modeste niemand mehr, durch sein 2:2 in der Hinrunde gegen den FC Bayern ließ der Stürmer das Dortmunder Stadion wackeln. Ansonsten wird nicht viel bleiben von dem Angreifer, der aufgrund der Erkrankung von Sebastien Haller hastig vom 1. FC Köln verpflichtet wurde.