Freiburg. BVB-Neuzugang Anthony Modeste hat es in seinem ersten Spiel schwer. Seinem 17 Jahre jüngeren Konkurrenten will er in Zukunft dennoch helfen.

Die Abläufe stimmten, alle Bewegungen waren fein säuberlich aufeinander abgestimmt und Anthony Modeste steuerte zur richtigen Zeit die richtigen Räume an: vor die ARD-Kamera, zur Interviewzone des ZDF, ans Mikrofon der DFL, zu Sport.1 und ganz am Ende der Rechtekette dann auch zu den schreibenden Journalisten. Mit 34 Jahren bringt man einiges an Erfahrung mit, da ist ein Interviewmarathon nach einem Bundesligaspiel eine der geringeren Herausforderungen.

Erstes BVB-Spiel für Anthony Modeste

Und natürlich wollten alle mit dem Mittelstürmer sprechen, denn der hatte ja gerade erst sein erstes Pflichtspiel für Borussia Dortmund absolviert. Am Ende stand ein 3:1 (0:1)-Sieg, deswegen war der Franzose zufrieden, obwohl sein eigener Beitrag zum Spiel überschaubar geblieben war, obwohl die Abläufe während der 90 Minuten wehr viel weniger funktioniert hatten als danach.

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„Wenn du gewinnst, ist es immer gut“, sagte Modeste. „Es ging ja sehr schnell: Ich bin am Dienstag erst angekommen und habe jetzt am Freitag schon gespielt, nach drei Tagen im Training – und das hat man auch gemerkt.“

Die Laufwege des Stürmers und die Pässe der Kollegen waren noch nicht besonders gut aufeinander abgestimmt. Zu einigen Chancen kam er dennoch, die ließ er allerdings liegen. „Das geht nicht von heute auf morgen“, sagte Modeste über das holprige Zusammenspiel. „Das braucht Zeit, auch wenn so geile Spieler mit mir auf dem Platz stehen. Aber wir werden das schaffen.“

Freiburg hält den BVB lange vom eigenen Tor fern

Es war allerdings auch kein besonders dankbares Spiel für einen Mittelstürmer vom Schlag eines Anthony Modestes: der seine Stärken im Strafraum hat, als Zielspieler, der die Vorarbeit der Kollegen veredelt.

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Außerhalb des Strafraums, im Spielaufbau und dem Kreieren von Torchancen, ist Modeste schon beim 1. FC Köln selten eine Hilfe gewesen und er war es auch für den BVB in Freiburg nicht. Modeste ist ein klassischer Vollstrecker und er braucht Zuspiele – die selten kamen, weil Freiburg den BVB meist gut vom eigenen Tor weghielt.

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„Manchmal ist das so, wenn du Stürmer bist“, meinte Modeste lakonisch. „Du kannst nicht nur Tore schießen, sondern musst auch für die Mannschaft arbeiten.“ Das tat der Mittelstürmer, er ging weite Wege, half bei gegenerischen Standards mit seiner Kopfballstärke im eigenen Strafraum aus und rannte die gegnerische Defensive immer wieder in höchstem Tempo an, wenn die das Spiel aufzog. Das allerdings wirkte vor allem vor der Pause noch reichlich unabgestimmt mit den Mitspielern, sodass der neue Mann oft ins Leere lief. „Tony war sehr bemüht, aber das Anlaufen hat in der ersten Halbzeit nicht so gut geklappt“, meinte auch Trainer Edin Terzic.

Moukoko mit einem Tor und zwei Vorlagen für den BVB

Im zweiten Durchgang lief das dann besser, das Toreschießen aber wollte weiterhin nicht klappen. „Das war ein guter erster Schritt“, meinte Terzic. „Aber wir werden weiter arbeiten.“ Das will auch Modeste, und das rät er auch Youssoufa Moukoko, dem 17-jährigen Toptalent, das er in Freiburg aus der Startelf verdrängt hatte. Moukoko war dennoch nach einer guten Stunde ins Spiel gekommen und hatte mit einem Tor und zwei Vorlagen einen wesentlichen Anteil daran, dass der BVB das Spiel noch drehte.

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„Er ist ein Riesentalent, das hat er heute gezeigt“, sagte der doppelt so alte Modeste. „Aber er darf sich nicht ausruhen, sondern muss jetzt weiter an sich arbeiten.“ Und dabei will der Ältere dem Jüngeren gerne helfen: „Ich habe mehr Erfahrung, ich gebe ihm gerne Tipps“, kündigte Modeste an.

Nur das Toreschießen würde er in Zukunft ganz gerne selbst übernehmen.