Dortmund. Nach dem 1:2 gegen Eintracht Frankfurt wird der BVB die Champions League wohl verpassen. Abwehrchef Hummels findet deutliche Worte.

Die gesamte Spannung wich mit einem Schlag aus Mats Hummels‘ Körper. Der Abwehrchef ließ den Kopf sinken und die Schultern hängen. Er wusste ja nur zu genau, was das bedeutete, was sich da gerade vor seinen Augen abgespielt hatte: Hummels hatte erst noch löschen können, er hatte Luka Jovic den Ball vom Fuß gegrätscht. Der Ball trudelte in Richtung Torauslinie, es würde also gleich einen Eckball für Eintracht Frankfurt geben – dachte man. Doch Filip Kostic schaltete nicht ab, er sprintete dem Ball hinterher, schlug ihn nach innen. Dort wartete André Silva, stieg hoch, und köpfte ein.

Es war in der 87. Minute der Treffer zum 2:1, und der bedeutete viel mehr als nur einfach eine Niederlage in einem Bundesligaspiel. All das wusste Hummels und all das kleidete er später in deutliche Worte. „Die Chance auf die Champions League ist jetzt klein“, sagte Hummels. Kein Wunder, nun sind es bei sieben ausstehenden Spielen sieben Punkte Rückstand auf die Eintracht, die auf Rang vier liegt. „Mit diesem Spiel und dem 2:2 gegen Köln haben wir das wieder eingerissen, was wir vorher gut gemacht haben“, haderte der Abwehrchef. „Wir haben uns ein tiefes Loch gegraben.“

BVB-Verteidiger Mats Hummels gibt zu: "Wir waren technisch nicht gut genug"

Und die Hoffnung, dass sich die Mannschaft aus diesem Loch wieder befreien wird, ist nur noch überschaubar groß bei den Schwarz-Gelben. „Wenn man realistisch ist, wird es selbst mit sechs oder sieben Siegen sehr, sehr schwer mit Platz vier“, räumte Hummels ein. Und das wird Folgen haben: „Logischerweise hat es finanziell Konsequenzen: Dass man einen nicht kaufen kann, den man will oder einen verkaufen muss", meinte Hummels. Dies aber sei nicht sein Thema, er sei kein Sportdirektor, betonte der Innenverteidiger. Dennoch wäre es "sportlich und finanziell eine Katastrophe", die Königsklasse zu verpassen. „Da sind wir jetzt nah dran.“

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Nah dran – das war auch das Stichwort für das Spiel gegen Frankfurt, denn die schlechtere Mannschaft war der BVB nicht unbedingt. Hummels hatte dann auch schnell ausgemacht, woran die Niederlage festzumachen war: „fehlende Chancenverwertung“. Denn die Dortmunder hatten einige gute Gelegenheiten liegenlassen, und noch öfter hatten sie durch schlampiges Passspiel und falsche Entscheidungen selbst verhindert, dass sie zu guten Chancen kamen.

Hummels bitteres Fazit: „Wir waren technisch nicht gut genug, vielleicht sind uns andere Mannschaften da voraus.“ Es waren keine Worte, die Mut macten, dass die kleine Chance auf Rang vier noch zu realisieren ist.