Essen. Der BVB hat das wichtige Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 1:2 verloren. Vor dem Spiel gab es Ärger um Star-Stürmer Erling Haaland.

Borussia Dortmund droht erstmals seit sechs Jahren das Millionenspiel Champions League zu verpassen. Nach dem 1:2 am Samstag im direkten Duell gegen Eintracht Frankfurt muss der BVB in den letzten sieben Spielen sieben Punkte aufholen, um die Königsklasse zu erreichen. Ein extrem schweres Unterfangen.

Sky-Experte Dietmar Hamann (47) war nach dem Spiel davon überzeugt, dass sich das Theater um BVB-Stürmer Erling Haaland (20) negativ ausgewirkt auf die so wichtige Partie habe. Alf-Inge Haaland, der Vater des Dortmunder Stürmers, und dessen Berater Mino Raiola trafen sich am Donnerstag zunächst mit Vertretern des spanischen Spitzenklubs FC Barcelona und später mit Funktionären von Real Madrid. Schnell verbreitete sich das Bild- und Videomaterial im Internet. Klar dürfte sein: Das Duo hatte nicht einmal den Versuch unternommen, die Treffen geheim zu halten. Das brachte Hamann auf die Palme: „Das Verhalten von Haalands Vater und Raiola ist unsäglich, respektlos, eine Frechheit. Wenn er gehen will, soll er gehen. Die Dortmunder haben viel Geld für einen 18-Jährigen bezahlt, er soll froh sein, dass er da spielen kann", schimpfte der Ex-Nationalspieler im Anschluss an das BVB-Spiel gegen Frankfurt bei Sky.

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Hamann vermisste "Härte und Schärfe" bei BVB-Bossen

Hamann wirft der Dortmunder Führung vor, nicht mit der nötigen "Härte und Schärfe" gegen diese Provokation vorgegangen zu sein. Konkret meinte der TV-Experte BVB-Sportdirektor Michael Zorc und Lizenzspielerchef Sebastian Kehl. "Keiner der beiden war in der Lage, das Verhalten zu verurteilen. Es ist das wichtigste Spiel der Saison. Und sie sind nicht in der Lage, das Verhalten anzuprangern."

Didi Hamann.
Didi Hamann. © Getty

Haaland wäre nicht der erste hochtalentierte Fußballer, mit dem der BVB ein Problem kriegen könnte. In der jüngeren Vergangenheit sorgten die Stars Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembélé vor ihren Wechseln für Ärger. Letzterer erstreikte sich seinen Wechsel zum FC Barcelona. Der BVB trage daran eine Mitschuld, glaubt Hamann: "Die Dortmunder sollten sich Gedanken machen, warum die Spieler ihnen immer wieder auf der Nase herumtanzen"

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BVB-Sportchef Michael Zorc hatte im Gespräch dieser Redaktion süffisant auf die Aktion des Haaland-Lagers reagiert: „Ich bin da völlig entspannt. Wenn die beiden ein wenig Sonne am Mittelmeer tanken wollen, ist das doch völlig okay", meinte Zorc. Bereits am Mittwoch hatte der Verein Haaland ein Wechselverbot für diesen Sommer erteilt. Berater Raiola hätte den BVB zudem über die geplante Reise unterrichtet.

Erling Haaland besitzt beim BVB einen Vertrag bis 2024. Im Sommer 2022 kann er die Borussia allerdings für eine Ausstiegsklausel von 75 Millionen Euro verlassen. Der Norweger gilt bei vielen Experten als kommender Star des Weltfußballs. (mh)