Leverkusen. Nach der 1:2-Niederlage bei Bayer Leverkusen übt BVB-Trainer Terzic deutliche Kritik an der Mannschaft. Vor allem eine Sache stört ihn.

Edin Terzic war nicht zufrieden. Wie hätte er es auch sein können, der Trainer von Borussia Dortmund hatte soeben eine 1:2 (0:1)-Niederlage seiner Mannschaft beim Tabellendritten Bayer Leverkusen miterleben müssen. Und noch weniger als das Ergebnis an sich gefiel dem BVB-Trainer, wie es zustande gekommen war.

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Dabei war es ja eigentlich gut losgegangen. „Wir sind gut reingekommen, hatten Abschlussmöglichkeiten“, meinte Terzic nach dem Spiel richtigerweise. Das Tor aber machten die Leverkusener, mit einem recht simplen Spielzug: ein langer Ball hinter die Abwehrkette setzte Moussa Diaby in Szene und der traf zur Führung (14.).

BVB-Trainer mit Körpersprache nicht einverstanden

Und dann kam von den Dortmundern nicht mehr viel. „Mit der Reaktion war ich gar nicht einverstanden“, schimpfte Terzic. „Die Körpersprache war sehr negativ, das haben wir in der Halbzeitpause auch angesprochen und zu korrigieren versucht.“

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Und so kam der BVB mit deutlich mehr Esprit und Elan aus der Kabine. „Wir hatten gute Chancen und haben auch den Ausgleich erzielt, das war unsere beste Phase“, lobte Terzic – doch Anlass zur Kritik gab es dennoch: „Wir hätten auch in Führung gehen können, waren aber nicht zielstrebig genug“, haderte der BVB-Trainer. „Wir wollten den Ball ins Tor tragen anstatt ihn einfach einmal wuchtig reinzujagen.“ Und so kippte das Spiel ein zweites Mal zugunsten der Leverkusener, bei denen der bärenstarke Florian Wirtz das 2:1 erzielte.

BVB-Gegenwehr fällt zu gering aus

Die Frage, die auch Terzic an diesem Abend nicht beantworten konnte: Warum hatte sich seine Mannschaft derart aus dem Konzept bringen lassen vom Leverkusener Führungstreffer? Warum war danach nichts mehr zu sehen vom anfangs leidenschaftlichen und konsequenten Pressing? „Qualität ist immer ein Produkt aus Talent und Mentalität“ meinte Terzic – was bedeutete: Seine Spieler hätten sich in dieser Phase, in der es nicht so lief, auf die Grundtugenden besinnen müssen, hätten sich in die Partie beißen, hätten kämpfen müssen. Doch die Gegenwehr fiel zu gering aus. „Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir das schleunigst ändern“, forderte Terzic.

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Von der Meisterschaft als Ziel aber mag nach diesem erneuten Rückschlag beim BVB niemand reden, allgemein kann Terzic mit dem Blick auf die Tabelle derzeit wenig anfangen. „Wir wollen unsere Leistung erstmal stabilisieren, bevor wir über irgendetwas anderes nachdenken“, sagte er. Immerhin sei man ja „in allen drei Wettbewerben noch so vertreten, dass wir unsere Ziele erreichen können.“

Und es sind ja noch viele Spiele zu absolvieren, als nächstes am Freitagabend bei Borussia Mönchengladbach. Dann muss der BVB dringend punkten, um immerhin in Sachen Minimalziel, bei der Champions-League-Qualifikation, auf Kurs zu bleiben. Aber kann die Mannschaft dann eine angemessene Reaktion zeigen? „Das wird man sehen, wie wir das Spiel annehmen“, sagte Terzic. Und da lag doch ein gutes Stück Resignation in der Stimme.