Braunschweig. Borussia Dortmund steht im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die Leistung beim 2:0 (1:0)-Sieg in Braunschweig war jedoch nicht überzeugend.
Immer wieder schallten die Rufe von Edin Terzic durchs Eintracht-Stadion: „Schneller, Männer, schneller!“, rief der Trainer von Borussia Dortmund. Und dann: „Zwei Kontakte, nur zwei Kontakte!“ Der BVB-Trainer war unzufrieden mit dem Spiels einer Mannschaft, das oft zu langsam, zu umständlich war – das aber dennoch reichte, um in der zweiten Runde des DFB-Pokals einen 2:0 (1:0)-Sieg beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig einzufahren.
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Im letzten Spiel des Jahres hatte Terzic auf Rotation gesetzt, hatte gegenüber dem 1:2 bei Union Berlin sieben Änderungen vorgenommen. Die überraschendste: Für den mit Knieproblemen pausierenden Youssoufa Moukoko spielte U23-Kapitän Steffen Tigges im Sturmzentrum.
Mats Hummels bringt den BVB in Führung
Die erste Halbzeit war schnell erzählt, weil sie grundsätzlich den erwarteten Gang nahm, dabei aber arm an Höhepunkten blieb. Der BVB hatte wie erwartet sehr viel mehr vom Ball und Spiel als der Erstligist – brauchte aber eine Standardsituation, um erstmals gefährlich zu werden: Jadon Sancho schlug einen eher zweifelhaften Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, über Umwege landete der Ball bei Mats Hummels – und der schoss humorlos ein (12. Minute). Die frühe Führung, die sich jeder Favorit wünscht.
Danach aber taten sich die Dortmunder schwer, ihren Ballbesitz auch in Chancen umzumünzen – diese kamen meist eher zufällig zustande. Nach Raphael Guerreiros Flanke köpfte Tigges vorbei (17.) und der 22-Jährige war auch an der nächsten gefährlichen Szene beteiligt, setzte Braunschweigs Torhüter derart unter Druck, dass der einen Fehlpass produzierte – doch Julian Brandt verzog freistehend aus bester Position (22.).
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Ansonsten war das BVB-Spiel wenig überzeugend, Trainer Terzic forderte von außen immer wieder lautstark ein schnelleres Spiel ein – das aber selten zustande kam. Immerhin standen die Schwarz-Gelben defensiv weitgehend konzentriert, Braunschweig hatte vor der Pause eine einzige gute Gelegenheit: Lasse Schlüter flankte scharf, Marcel Bär spitzelte den Ball in Richtung Tor – doch Marwin Hitz, der im Pokal den Stammtorhüter Roman Bürki vertreten durfte, hielt sicher (23.). Auf der Gegenseite traf Bellingham noch einmal den Pfosten, nachdem er einen Freistoß technisch hochwertig an- und mitgenommen hatte (34.).
Zur Pause musste Torschütze Hummels weichen, für ihn kam Manuel Akanji – und es kam neuer Schwung beim BVB: Sancho steckte durch auf Bellingham, aber der scheiterte aus spitzem Winkel am herausstürzenden Fejzic (47.). Brandt zoig nach innen, verpasste nach Doppelpass mit Bellingham aber knapp (51.).
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Dann aber mussten alle Dortmunder ganz tief durchatmen: Suleiman Abdullahi kochte Akanji ab und bediente Bär, der aus vollem Lauf die Latte traf (56.). Auf der Gegenseite strich Guerreiros abgefälschter Schuss am Tor vorbei (57.).
Die Dortmunder entfachten nun deutlich mehr Druck, drückten die Braunschweiger weiter in deren Hälfte hinein. Dabei kamen zunächst nur einige Halbchancen, einige Weitschüsse heraus – bis Tigges auf einmal nach einem Braunschweiger Abwehrfehler völlig allein aufs Tor zulief. Doch mit jedem Schritt rutschte ihm das Herz ein Stückchen weiter in die Hose und so scheiterte er mit einem halbgaren Schuss an Fejzic (85.).
In der Nachspielzeit sorgte der BVB für den Endstand. Marco Reus legte quer auf Jadon Sancho. Der Engländer umkurvte Torhüter Fejzic und schob zu Entscheidung ein (90.+2). Und so stand am Ende der letztlich verdiente, aber reichlich schmucklose 2:0-Sieg – der den Traum vom Pokalfinale in Berlin am Leben hält.