Berlin. Beim 1:2 in Berlin war der 16-jährige Youssoufa Moukoko bester BVB-Spieler. Sein Trainer sieht dennoch eine Menge Verbesserungspotenzial.
Youssoufa Moukoko wusste gar nicht so recht, wohin er laufen sollte. Ein kurzer Antritt in die eine Richtung, dann drehte der Stürmer von Borussia Dortmund ab in die andere Richtung, er breitete die Arme aus dabei und grinste über das ganze Gesicht. Soeben hatte er mit einem satten Schuss aus zehn Metern sein erstes Bundesligator erzielt. Und das mit 16 Jahren und 28 Tagen, was ihn zum jüngsten Torschützen der Ligageschichte macht – nachdem er mit 16 Jahren und vier Tagen bei Hertha BSC ja schon zum jüngsten Bundesligaspieler der Historie wurde.
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Nur einen Schönheitsfehler hatte der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 bei Union Berlin: Er war letztlich nichts wert. 1:2 (0:0) endete die Partie aus Sicht des BVB, der damit im zweiten Spiel unter dem neuen Cheftrainer Edin Terzic die erste Niederlage hatte hinnehmen müssen – und damit einen heftigen Rückschlag.
Gefährlichster Spieler einer schwachen Dortmunder Mannschaft
„Die Enttäuschung über das Ergebnis ist groß“, schrieb Moukoko später bei Instagram. „Aber ich hatte in Berlin mein Debüt in der Bundesliga und heute auch mein erstes Tor. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich.“ Moukoko hatte sich seinen Treffer verdient, in einer insgesamt schwachen Dortmunder Mannschaft war er der engagierteste und der torgefährlichste. Nach zehn Minuten eroberte er den Ball und spielte Jadon Sancho frei, der recht freistehend allerdings recht kläglich vergab. Moukokos Schuss aus 16 Metern wurde zur Eck abgelenkt (31.) und als ihn Raphael Guerreiro steil schickte, jagte er den Ball an den Pfosten (45.) – bevor nach einer Stunde in einer fast deckungsgleichen Szene doch der Treffer gelang, auf den der so junge Mann so lange hingearbeitet hatte.
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Trainer Terzic wollte eigentlich gar nicht groß über den Tor schützen reden: „Wenn wir nach jedem Spiel anfangen, über ihn zu reden, nach jeder Aktion, nach jedem Tor, wird ihm das nicht weiterhelfen“, meinte der 38-Jährige. „Wir müssen ruhig bleiben und ihm Zeit geben, sich zu entwickeln.“ Und doch war Terzic voll des Lobes: „ Welche Qualität und welches Potenzial jetzt schon da ist, hat er deutlich gezeigt“, meinte der Trainer. „Wir müssen dran arbeiten, dass er noch häufiger in diese Positionen kommt.“ Moukoko habe „so viele gute Dinge gezeigt, aber da ist immer noch so viel Luft nach oben und wir werden versuchen, ihn so nah wie es geht an sein Limit zu schieben“.
BVB-Abwehrchef Mats Hummels lobt Moukoko
Unter Lucien Favre war Moukoko stets von der Bank gekommen, der Schweizer wollte ihn langsam aufbauen. Terzic aber stellte den 16-jährigen in seinen ersten beiden Spielen als Trainer gleich in die Startelf – weil sonst ohne den verletzten Erling Haaland die Tiefe fehlte, weil einer fehlte, der die Innenverteidiger permanent beschäftigte und in Unruhe versetzte. Gegen Bremen noch hatte Moukoko oft die Bindung gefehlt. Gegen Berlin zeigte sich zwar erneut, dass er in den Zweikämpfen gegen gestandene Bundesligaprofis noch deutlich zulegen muss – dass er aber Mittel und Wege hat, sich diesen zu entziehen. Am Ende standen ein Tor, sechs Torschüsse und eine Torschussvorlage.
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„Er hat, finde ich, viele gute Sachen gemacht, es war klar sein stärkstes Spiel bisher“, lobte BVB-Abwehrchef Mats Hummels und vergaß für einen ganz kurzen Moment seinen Zorn über die unnötige Niederlage. „Es ist fast beruhigend, dass er ein bisschen Anlaufzeit braucht und nicht mit 16 schon jeden Bundesliga-Verteidiger komplett austanzt. Er ist ein richtig guter Junge, er gibt Gas. Wir freuen uns natürlich für ihn, dass er jetzt getroffen hat.“. Aber, so setzte Hummels fort: „Aber wir haben verloren, das bringt uns wenig.“ Und so war die Freude über den Premierentreffer im Dortmunder Lager deutlich gedämpft.