Dortmund. Borussia Dortmund muss einen schweren Rückschlag hinnehmen. Gegen den bisher sieglosen 1. FC Köln kassierte der BVB eine peinliche 1:2-Pleite.

Ecke Ondrej Duda, Kopfball-Verlängerung Marius Wolf, Tor Elleyes Skhiri. Zugegebenermaßen eine simple Variante, eine aber, die den 1. FC Köln zum Erfolg führte. Beim überraschenden 2:1 (1:0)-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund fielen beide Effzeh-Treffer auf eben diese Weise.

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Für die zuvor so schwer kriselnden Kölner ein enorm wichtiger Sieg, eine Erlösung, denn zuvor hatten die Domstädter 18 Ligaspiele in Serie nicht gewinnen können. Die Borussia hingegen präsentierte sich zuletzt extrem formstark und ging als klarer Favorit in die Begegnung. Zu sehen war davon aber nicht viel. Im Gegenteil: Laufstark und engagiert machte der Tabellensiebzehnte aus Köln dem Vizemeister das Leben enorm schwer.

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BVB setzt gegen Köln auf viel Offensivpower

Obwohl die Dortmunder mit Top-Torjäger Erling Haaland, Jadon Sancho, Marco Reus und Julian Brandt in der Startelf auf viel Offensivpower setzten, schafften sie es kaum, gefährlich vor das Tor von Effzeh-Schlussmann Timo Horn zu kommen. Kombinationsfußball der hochbegabten BVB-Künstler war Mangelware.

Gefährlich wurde es stattdessen schon früh im Dortmunder Strafraum. Nach Dudas Ecke setzte sich der vom BVB an die Kölner ausgeliehene Wolf am kurzen Pfosten gegen Haaland und Brandt durch und verlängerte auf den eingelaufenen Skhiri. Der Mittelfeldmann hatte aus kurzer Entfernung wenig Mühe den Ball über die Linie zu drücken (9.). Das 1:0 für den großen Außenseiter.

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Und vom BVB? Da kam nur ganz wenig. Wirklich Gefahr strahlten die Schwarz-Gelben im ersten Spielabschnitt nur zweimal aus. Einmal als Sancho nach vier Minuten aus spitzem Winkel die Latte traf, einmal als Haaland aus zentraler Position knapp am Tor vorbeischoss (26.). Hinzu kam ein Abseitstor von Mats Hummels (30.). So blieb es zur Pause beim 0:1 aus Sicht der Dortmunder – unverdient war das nicht.

Auch BVB-Wunderstürmer Erling Haaland kommt gegen den 1. FC Köln nicht zum Zug.
Auch BVB-Wunderstürmer Erling Haaland kommt gegen den 1. FC Köln nicht zum Zug. © firo

Als Arne Aarnik, der als Vierter Offizieller für den eigentlichen Hauptschiedsrichter Benjamin Brand eingesprungen war, das Spiel nach dem Seitenwechsel wieder anpfiff, begann der BVB druckvoller. Es wirkte, als wollen sie den Rückstand möglichst schnell korrigieren. Nicht von ungefähr sprangen binnen kurzer Zeit drei Gelegenheiten für die Dortmunder heraus. Sowohl Reus per Freistoß (49.) als auch Can (50.) und Witsel (56.) hatten allerdings kein Glück im Abschluss.

BVB schläft auch beim zweiten Gegentor

Anders als die Kölner. Mit ihrer ersten Chance im zweiten Durchgang trafen die Kölner in der 60. Minute zum umjubelten 2:0. In der Entstehung war es eine Kopie des ersten Treffers. Wieder schlug Duda eine Ecke an die Kante des Fünfmeterraums, wieder verlängerte Wolf, wieder stand Skhiri am langen Pfosten komplett frei und traf.

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Für die Gastgeber ein Schock, ein empfindlicher Rückschlag in der Bundesliga drohte. Doch noch abwenden wollte Trainer Favre die drohende Pleite mit einigen Wechseln. Zunächst kam Thorgan Hazard für den angeschlagenen Thomas Meunier (61.), dann noch Giovanni Reyna und Youssoufa Moukoko für Brandt und den schwachen Passlack (67.) – alles auf Angriff also beim BVB.

BVB: Moukoko bringt Schwung ins Spiel

Und es war tatsächlich der erst 16-jährige Moukoko der etwas Schwung ins Angriffsspiel der Dortmunder brachte. Zunächst mit einem Abschluss, der am Tor vorbei zischte (70.), nur eine Minute später mit einem guten Dribbling gegen zwei Kölner am Strafraumeck. Und auch beim Anschlusstor wenig später war Moukoko beteiligt. Nachdem er auf Reyna querlegte, fand der 18-jährige US-Amerikaner seinen Mitspieler Hazard, der aus halblinker Position zum 1:2 traf (73.).

Danach liefen die Dortmunder an und drückten die Gäste tief in die eigene Hälfte. Erling Haaland vergab in der fünften Minute der Nachspielzeit die letzte Möglichkeit für den BVB. Aus einem Meter schaffte es der Dortmunder Super-Torjäger nicht, den Ball ins leere Tor zu schieben. Eine hundertprozentige Torchance. Kurz danach war Schluss und der Effzeh jubelte. Die Überraschung ist perfekt.