Dortmund. BVB-Talent Youssoufa Moukoko kann bald als 16-Jähriger sein Profi-Debüt geben. Damit befindet er sich in einem besonderen Kreis.

Wenn am 20. November Youssoufa Moukoko 16 Jahre alt wird, dann lastet gleich eine Menge Druck auf ihm. Noch nie hat jemand im Alter von 16 Jahren und einem Tag in der Bundesliga debütiert – womöglich könnte Moukoko hat passieren. Für das Auswärtsspiel bei Hertha BSC am 21. November wäre das Top-Talent von Borussia Dortmund ja schon spielberechtigt.

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Und auch sonst: Moukoko dominierte in allen Altersklassen des BVB, erzielte Tore am Fließband. Viele trauen ihm eine große Karriere zu. In ganz Europa gab es immer wieder 16-Jährige, die in der ersten Liga eines Landes debütiert hatten. Einigen davon gelang gar eine Weltkarriere.

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Wayne Rooney

„Remember the name, Wayne Rooney“, rief ein euphorischer britischer TV-Kommentator an jenem 19. Oktober 2002 ins Mikrofon. Ja, diesen Namen sollte man sich definitiv gemerkt haben. Es war Rooneys erster Treffer in der Premier League – und was für einer. Mit seinem rechten Spann traf er für den FC Everton aus großer Distanz unter die Latte des Tores vom FC Arsenal, damals 30 Premier-League-Spiele ungeschlagen. Den 16-Jährigen kannte plötzlich die ganze Insel.

Inzwischen ein Routinier mit Bart: Wayne Rooney
Inzwischen ein Routinier mit Bart: Wayne Rooney © AFP

Rooney wurde einer der herausragenden englischen Profis der Nuller Jahre. Knapp 400 Pflichtspiele absolvierte er später für Dauer-Meister Manchester United, gewann Champions League und Europa League. Nur mit der Nationalmannschaft gelang ihm kein Titel. In den entscheidenden Momenten bremsten ihn Verletzungen aus, Pech oder die eigene Persönlichkeit: Fußbruch bei der EM 2004, Platzverweis im Tret-Gipfel gegen Portugal bei der WM 2006, verpasstes Turnier 2008, fehlende Torlinientechnik bei der WM zwei Jahre später gegen Deutschland.

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Ronaldo

Ein Phänomen ist Ronaldo seit seinem Profidebüt im Mai 1993 im Alter von 16 Jahren. Ein halbes Jahr später gelangen ihm fünf Tore in einem Spiel für Cruzeiro Belo Horizonte. Der Start einer Weltkarriere. Ronaldo wechselte zunächst zur PSV Eindhoven, später lief er für den FC Barcelona, Real Madrid und Inter Mailand.

Das ist Youssoufa Moukoko

  • Geburtsdatum: 20. November 2004
  • Geburtsort: Yaoundé, Kamerun
  • beim BVB seit: Juli 2017
  • Bilanz in der U19-Bundesliga 2020/2021: 10 Tore in 3 Spielen
  • Seit diesem Sommer trainiert Youssoufa Moukoko bei den Profis mit und ist ab 20. November 2020 spielberechtigt

Viele glaubten, sie würden den besten Spieler der Geschichte sehen. Doch Ende der 1990er-Jahre verletzte auch er sich schwer am rechten Knie. Die mögliche Weltkarriere geriet mehr und mehr ins Stocken. Nach dem Weltmeistertitel 2002 und ein paar guten Jahren in Madrid konnte Ronaldo allerdings nicht mehr an die Form früherer Tage anknüpfen.

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Zinedine Zidane

Frankreichs goldene Fußball-Ära begann am 20. Mai 1989. Im Alter von 16 Jahre wurde Zinedine Zidane bei AS Cannes in der Erstliga-Partie gegen den FC Nantes eingesetzt. Bis zu den ersten Erfolgen dauerte es ein wenig. Über Girondins Bordeaux landete Zidane schließlich beim Top-Verein Juventus Turin. Es folgte eine Bilderbuch-Karriere mit Champions-League-Titel, Triumph bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land 1998 und zwei Jahre später bei der EM. Inzwischen gehört er auch zu den erfolgreichsten Trainern der Fußball-Geschichte.

Zinedine Zidane
Zinedine Zidane © afp

Cesc Fabregas

Dass Trainer-Legende Arsene Wenger gerne mit jungen Spielern arbeitet, ist bekannt. Und so debütierte Cesc Fabregas schon im Alter von 16 Jahren für den FC Arsenal – der bis dahin jüngste Profi im Dress der ersten Mannschaft. Der Spanier spielte außerdem für den FC Barcelona und den FC Chelsea. Mit der Nationalmannschaft erlebte er die goldene Ära zwischen 2008 und 2012 mit. Doch es lief in der Karriere nicht alles rund. Noch zu seiner Zeit bei Arsenal erlitt Fabregas ein Burnout, zu viel Druck haben auf dem jungen Spieler gelastet, bestätigten einige seiner Mannschaftskollegen.

Kylian Mbappe

Anfang Dezember, rund zwei Wochen vor seinem 17. Geburtstag, ging der Stern von Kylian Mbappé bei der AS Monaco auf. Erstliga-Debüt, dann erster Einsatz im Europapokal, anderthalb Jahre später französischer Meister, Wechsel zu Paris Saint-Germain, schließlich Weltmeister. Der 21 Jahre alte Franzose hat in den ersten fünf Jahren seiner Karriere schon mehr erlebt und gewonnen als andere Profis, wenn sie 35 sind. In Frankreich trauen sie Mbappé zu, eine Ära zu prägen – wie es einst Zinedine Zidane geschafft hat.

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Ansu Fati

Weil Lionel Messi, Luis Suarez und Ousmane Dembele verletzt gewesen waren, schlug im August des vergangenen Jahres die große Stunde des Ansu Fati. Und das mit 16 Jahren. Es dauerte nicht lange, bis der 16-Jährige von einem Ergänzungsspieler zur Stammkraft des FC Barcelona wurde. Ein Jahr später debütierte er für Spanien. Er gilt als eines der größten Talente weltweit, als er ein Kind war, rissen sich Barca und Real Madrid um ihn – und nun hat er eine stolze Ausstiegsklausel in Höhe von 400 Millionen Euro in seinem Vertrag stehen. Zuletzt wurde er von einer Verletzung zurückgeworfen. Aufgrund eines Meniskusrisses fehlt er dem FC Barcelona für ein paar Monate.

Das Top-Talent der Barca-Schmiede: Ansu Fati.
Das Top-Talent der Barca-Schmiede: Ansu Fati. © Getty

Sergio Aguero, der argentinische Star von Manchester City, war bei seinem Debüt für Club Atlético Independiente sogar erst 15 Jahre alt – genauso wie der Norweger Martin Ödegaard, der nur ein Jahr später zu Real Madrid wechselte. Der eine hat eine Weltkarriere hingelegt, beim anderen liegt das durchaus noch im Bereich des Möglichen

An Freddy Adu erinnern sich dagegen nur noch Insider. Mit 14 Jahren schaffte er den Sprung in die Major League Soccer, er war Amerikas Fußball-Hoffnung. Durchsetzen konnte er sich nirgends und ist seit anderthalb Jahren vereinslos. Und Mauricio Baldivieno? Der heute 24-Jährige debütierte mit zwölf (!) in Boliviens erster Liga – beim Verein, den sein Vater trainierte. Rekord.