Dortmund. Zweimal in Serie spielte Marwin Hitz im BVB-Tor, obwohl Roman Bürki fit war. Doch Trainer Lucien Favre meidet ein klares Wort zu dieser Position.
Lucien Favre wand sich ein wenig. Der Trainer von Borussia Dortmund hatte sichtlich wenig Lust, die Frage nach den Torhütern zu beantworten. Dabei stellt sich diese so langsam in Dortmund. Zweimal in Serie hatte nun Marwin Hitz statt Roman Bürki die Position im Tor besetzt, hatte also der nominelle Ersatzmann den Stammtorhüter vertreten. Dabei war Bürki nicht ausgefallen. Er hatte traineirt, er hatte sich vor dem Spiel aufgewärmt, er hatte auf der Bank Platz genommen – wäre also in der Lage gewesen, zu spielen. Und bislang war es doch stets so: Wenn Bürki in wichtigen Spielen spielen konnte, dann spielte er auch.
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Wer nun im Derby gegen Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr/Sky) im Tor stehen würde, wollte Favre nicht sagen. „Wir werden sehen für übermorgen“, sagte der Schweizer am Donnerstagmittag. „Mehr kann ich nicht sagen.“ Und außerdem habe er das ja schon nach den Spielen in Hoffenheim und Rom erklärt.
BVB: Roman Bürki mit unglücklichem Auftritt in Augsburg
Hatte er allerdings nicht, zumindest nicht weniger kryptisch als nun zwei Tage vor dem Revierderby. Deswegen wurde weiter gefragt und deswegen gab es doch noch eine Antwort: „Roman war ein wenig krank und verletzt, er hat das Pokalspiel und ein Auswärtsspiel in der Bundesliga verpasst“, erklärte Favre. „Und Marwin hat das gut gemacht.“
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Deutlich waren auch diese Aussagen nicht, und sie waren schon gar nicht geeignet, die Diskussion um die Torhüter zu beenden. Im Gegenteil, Favres letzter Satz ließ recht deutlich darauf schließen, dass es eben nicht nur an gesundheitlichen Problemen Bürkis lag, dass zuletzt Hitz seinen Platz einnahm. Zwar neigt Favre manchmal dazu, sich missverständlich auszudrücken – in diesem Fall aber nicht. Nach Informationen dieser Redaktion hatte der Trainer tatsächlich eine bewusste Entscheidung pro Hitz getroffen, der ihm als Bürki-Vertreter gut gefallen hatte. Bei Roman Bürki hatte Favre zuletzt die nötige Frische vermisst. Und beim 0:2 in Augsburg hatte die etatmäßige Nummer 1 zumindest beim ersten Gegentor ein wenig unglücklich ausgesehen, als er Daniel Caligiuris allerdings scharf getretenen Freistoß den Fünfmeterraum nicht abfing.
BVB: Marwin Hitz gilt als der kommunikativere Torwart
Ein weiterer Faktor: Hitz gilt intern als der deutlich kommunikativere Torhüter. Der 29-jährige Bürki ist zwar der, bei dem man deutlich mehr Fantasie hat, dem man eher außergewöhnliche Leistungen zutraut. Aber Hitz gibt mehr Anweisungen, coacht eine Abwehr deutlich intensiver. Und gerade in Rom, als viele etablierte Innenverteidiger ausfielen und eine Notbesetzung auflief, war das ein wichtiges Argument für den 33-Jährigen.
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Dieser Faktor allerdings dürfte gegen Schalke wegfallen, da Emre Can und Manuel Akanji in die Mannschaft zurückkehren. Sollte im Derby dennoch Hitz im Tor stehen, dann wäre die Torwartdiskussion beim BVB endgültig eröffnet.