Augsburg. Borussia Dortmund liefert in Augsburg eine schwache Leistung ab. Der Plan des FCA gegen den BVB geht auf.

54 Minuten waren am Samstagnachmittag gespielt, als sich Partystimmung in der Augsburger Arena breit machte. Nach exzellentem Steilpass von Florian Niederlechner setzte sich Daniel Caligiuri im Laufduell gegen Borussia Dortmunds Thomas Meunier durch und erzielte das 2:0 für den FC Augsburg. Den krassen Außenseiter. Die 6000 Fans der Fuggerstädter konnten es kaum glauben und ließen die die Arena kochen – trotz der Mini-Kulisse.

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Nach 90 Minuten blieb es beim 2:0 (1:0) für den FCA, was zwischenzeitlich sogar die Tabellenführung in der Bundesliga bedeutete. Zu verdanken haben das die Augsburger vor allem der kämpferisch starken Leistung gegen den zuletzt so starken BVB.

BVB hatte wieder mit der Physis der Augsburger Probleme

Wirklich überraschend dürfte es für die Borussia allerdings nicht gewesen sein, dass die Augsburger über die Physis ins Spiel können. Schließlich warnte Trainer Lucien Favre im Vorfeld der Begegnung mehrfach vor genau dieser Stärke des FCA. Gebracht haben die Warnungen des Schweizers allerdings herzlich wenig.

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Ähnlich wie seine Umstellung. Denn Raphael Guerreiro rückte für den verletzten Thorgan Hazard in die Startelf des BVB. Der Portugiese blieb auf dem linken Flügel im 3-4-1-2-System allerdings komplett unauffällig. Wie so viele seiner Kollegen.

Augsburg wollte gegen BVB Räume eng machen

Denn der Außenseiter aus Bayern war es, der über weite Strecken der Partie den Ton abgegeben hat. Und das, obwohl die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich zwischenzeitlich weniger als 20 Prozent Ballbesitz hatte. Wichtiger als den Ball am Fuß zu haben, war für die Augsburger eine gute Ordnung in der Verteidigung. „Wir wollen die Räume eng machen“, sagte Herrlich vor dem Anpfiff. „Wenn wir blöd vorne drauf gehen, geht der Puls bei denen nicht hoch. Dann spielen sie uns rund.“

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Der Plan des Trainers ging in der ersten Halbzeit komplett auf. Und „rund gespielt“ wurde der FCA nicht. Denn trotz optischer Überlegenheit kam der BVB in der ersten Halbzeit kaum zu echten Chancen. Bis auf zwei Distanzschüsse von Axel Witsel (6.) und Thomas Meunier (45.) war von den Dortmundern nichts zu sehen. Besonders Erling Haaland, der bei seinem letzten Gastspiel in Augsburg noch einen Dreierpack erzielen konnte, hing komplett in der Luft und zeigte wohl seine bisher schwächste Leistung im BVB-Trikot.

Ex-Schalker gibt Vorlage zum 1:0

Deutlich besser machten es die Augsburger Angreifer, die es schafften, immer wieder Nadelstiche zu setzen. In den Hauptrollen waren dabei vor allem Caligiuri, der schnelle Florian Niederlechner und der bullige Mittelstürmer Michael Gregoritsch, der es häufig schaffte, den Ball zu behaupten.

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So auch nach 40 Minuten, als er auf der linken Angriffsseite von Emre Can gefoult worden ist. Den anschließenden Freistoß feuerte der Ex-Schalker Caligiuri kraftvoll in den Fünfmeterraum, wo der aufgerückte Innenverteidiger Felix Uduokhai zum 1:0 einköpfen konnte. Ein Zwischenergebnis, das aufgrund der engagierten Augsburger Leistung nicht unverdient war.

Reus und Brandt kommen beim BVB nach 60 Minuten

Und daran sollten die Fuggerstädter auch nach dem Seitenwechsel anknüpfen. Defensiv gut organisiert, konzentrierten sich die Augsburger aufs Konterspiel – mit Erfolg. Denn nach einem schlimmen Ballverlust von Jadon Sancho spielte Niederlechner einen punktgenauen Steilpass auf Caligiuri. Im Laufduell setzte sich der 32-Jährige gegen Meunier durch und traf zum 2:0. Für den langjährigen Schalker bereits sein sechstes Bundesligator gegen den BVB – gegen keinen Gegner traf er häufiger.

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Die Wende sollten für den BVB schließlich Kapitän Marco Reus und Nationalspieler Julian Brandt bringen, die nach 60 Minuten für die unauffälligen Bellingham und Guerreiro gekommen waren. Doch das gelang nicht.

Gikiewicz rettet gegen BVB-Profis Hummels und Haaland

Zwar spielte sich die Begegnung in der Schlussphase fast ausschließlich rund um den Augsburger Strafraum ab, doch viele Großchancen konnten auch die eingewechselten Reus und Brandt nicht einleiten. Und wenn es doch gefährlich wurde, dann rettete FCA-Keeper Rafal Gikiewicz sein Team. Zweimal rettete er ganz stark gegen Mats Hummels und Haaland.