Dortmund. Borussia Dortmunds Geschäftsführer will vor dem Auswärtsspiel bei 1899 Hoffenheim den Investor Dietmar Hopp schützen. Watzke bevorzugt Argumente und verurteilt Beschimpfungen.
In einem offenen Brief appelliert Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke an die BVB-Fans, sich beim Auswärtsspiel am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim in Sinsheim korrekt zu verhalten. In der vergangenen Saison hatte es beim Aufeinandertreffen der beiden Klubs in Mannheim Demonstrationen von Dortmunder Anhängern gegen das „Modell Hoffenheim” gegeben, die 1899-Mäzen Dietmar Hopp als Beleidigungen empfinden musste.
„Man kann unterschiedliche Meinungen zu bestimmten Themen oder Personen haben”, erklärt Watzke. „Das sollte allerdings nicht dazu führen, dass wir uns dazu hinreißen lassen, uns auf eine einzelne Person einzuschießen.”
Besonders gekränkt und angegriffen fühlte sich Dietmar Hopp beim letzten Gastspiel der Borussen durch ein Plakat, das sein Porträt in einem Fadenkreuz zeigte – mit der Aufschrift „ Hasta La Vista Hopp”. Hopp verklagte den jungen Fan, der dieses Plakat präsentiert hatte. „Bei Aufrufen zu Mord ist das Maß voll”, hatte Hopp damals gesagt. Erst als sich der Verantwortliche bei Hopp persönlich entschuldigte, wurden die staatsanwaltlichen Ermittlungen eingestellt.
Dauerstreitpunkt Fernsehgelder
Der BVB-Chef, selbst kein Freund von Hopp, plädiert für sachliche Argumente und bittet die Fans „eindringlich, Herrn Dietmar Hopp nicht erneut Ziel unflätiger Beschimpfungen werden zu lassen”. Watzke will nicht falsch verstanden werden. Es gehe ihm nicht darum, Kritik am „Modell Hoffenheim” zu verbieten. Er selbst habe mehrmals Kritik an diesem Modell, aber auch an anderen Vereinen geübt – „immer im Namen von Borussia Dortmund und auch unserer Fans”. Der gemeinsame Standpunkt aber nehme Schaden „durch stumpfe Beleidigungen” und verliere dadurch an Schlagkraft.
Das Engagement des Investors Hopp stößt Watzke spätestens seit dem Aufstieg von 1899 Hoffenheim in die Bundesliga sauer auf. Der BVB-Geschäftsführer beklagt sich darüber, dass Vereine wie Hoffenheim, Wolfsburg und Leverkusen genauso viel TV-Honorar erhalten wie der Zuschauermagnet BVB und forderte sogar die Deutsche Fußball-Liga dazu auf, zu prüfen, ob durch Hopps Millionenzuschüsse nicht die 50-plus-1-Regel ausgehöhlt werde. Kern dieser Regel ist, dass Investoren die deutschen Vereine nicht in Besitz nehmen dürfen.
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