Essen. Das Emirat verweigert Inspekteuren den Zutritt zu den Baustellen für die Fußball-WM 2022, auf denen über 40 Gastarbeiter starben. Auch dieser Skandal wird keine Änderung bewirken. Weltfußball-Verband Fifa schweigt zu alledem. Ein Kommentar.
Dem Skandal folgt nicht die Aufklärung, sondern ganz einfach der nächste Skandal.
Nachdem englische Journalisten in Katar über 40 Todesfälle von Arbeitern auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 aufgedeckt haben, lenkt das Emirat nicht etwa ein und verbessert mit seinen Öl- und Gasmilliarden die Umstände. Im Gegenteil: Aufklärungs-Kommissionen wird der Zutritt verweigert.
Der Weltfußball-Verband Fifa schweigt zu alledem. Er dürfte auch weiterhin schweigen. Der Fifa geht es schließlich um Seilschaften, um Stimmen für die nächste Wahl des Fifa-Präsidenten und um das Milliarden-Geschäft Fußball-WM.
Die Fifa sitzt es aus
Das Handlungsschema der Fifa ist dabei klar erkennbar: Aussitzen, bis zur WM in Katar sind es noch neun Jahre. Bis dahin, so dürften Fifa-Boss Blatter und Kollegen spekulieren, ist Gras über alles gewachsen. Für die Funktionäre bestimmt. Für die Familien, deren Söhne und Väter beim Bau der Stadien in der Wüste starben, bestimmt nicht.
Der Fußball rühmt sich gerne, dass er die weltumspannende Sportart Nummer eins sei. Mag sein. Doch das Trauerspiel, dass der Fußball gerade in Katar aufführt, ist dieser Rolle nicht würdig.