München. Uli Hoeneß hat noch einmal den Ex-Coach Jürgen Klinsmann kritisiert. Außerdem äußerte er in einem Interview Lob für den neuen Trainer van Gaal und Verständnis für Ribery.
Kritik an Klinsi, Lob für van Gaal, Verständnis für Ribery: Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß hat noch einmal den ehemaligen Coach Jürgen Klinsmann kritisiert. "Es ist ja nicht richtig, wenn der Jürgen sagt, er habe Spieler gefordert. Er hat uns nicht einen Spieler genannt, den er gern gehabt hätte. Stattdessen hat er erklärt: Ich kriege den Schweinsteiger und den Podolski hin, macht euch da mal keine Sorgen," sagte Hoeneß in einem Interview mit dem Magazin stern (Donnerstags-Ausgabe).
Dagegen habe der neue Coach Louis van Gaal "seine Favoriten genannt. Dann haben wir das diskutiert und gesagt: machen wir, führte der Bayern-Manager weiter aus und zollte dem 57 Jahre alten Niederländer bereits jetzt ein dickes Lob: "Wir werden von van Gaal profitieren. Er tritt sehr selbstbewusst und selbstständig auf, so dass wir uns ums Geschäft kümmern können."
Verärgert zeigte sich Hoeneß zuletzt bereits über die Planung der Vorbereitung, die noch Klinsmann verantwortet hatte. "Das ist unglücklich gelaufen. Jürgen wollte ins Trainingslager, wenn alle da sind, van Gaal aber wäre gleich gefahren. Jetzt haben wir diese Zerrissenheit", meinte Hoeneß.
Trainingslager in Donaueschingen
Am Donnerstag bricht der deutsche Rekordmeister ins Trainingslager nach Donaueschingen auf. Allerdings werden die Einheiten von einem Blitzturnier am Wochenende in Gelsenkirchen und einem Spiel bei den Stuttgarter Kickers unterbrochen. "Es ist nicht gut, aber ich kann es nicht ändern. Ich hätte gerne weniger Spiele und mehr Training", meinte van Gaal in der Münchner AZ dazu.
Indes hat Hoeneß Partei für den abwanderungswilligen Franck Ribery ergriffen. "Ich verstehe Franck total. Da geht es um Summen, die wir uns alle gar nicht vorstellen können, und der Kerl ist erst 26", erklärte der Bayern-Manager.
Honeß: "Soziale Verantwortung des Vereins hochhalten"
Zum Jahresende scheidet Hoeneß als Manager beim FC Bayern aus. Er soll Präsident und Aufsichtsratschef werden. Seinen Nachfolgern - Christian Nerlinger hat bereits das Amt des Sportdirektors inne - empfiehlt Hoeneß, weiterhin die soziale Verantwortung des Vereins hochzuhalten: "Das war ja auch der Stempel, den ich dem Verein aufgedrückt habe. Wenn es dem FC Bayern der Zukunft nicht gelingt, weiterhin den Menschen vor den Erfolg zu stellen, wird er nicht mehr das sein, was er heute ist. Dann wird er nicht mehr mein FC Bayern sein."
Er selbst sei froh, dass er sein Image als ungeliebter Provokateur habe korrigieren können. "Ich will nicht, dass die Leute nur diesen menschenfressenden Typen in mir sehen, der für den Erfolg alles macht. Sie sollen sagen: Der will oben stehen, aber nicht um jeden Preis."