München. Jürgen Klinsmann sieht sich nach der Einkaufstour von Bayern München nachträglich rehabilitiert. "Ich war nicht alleine schuld", sagte der Ex-Bayern-Trainer in einem Interview.
Jürgen Klinsmann sieht sich durch die aktuelle Entwicklung bei Bayern München nachträglich rehabilitiert. Die vielen Transfers zeigten "überdeutlich, dass offensichtlich nicht der Trainer alleine schuld war an den Niederlagen der vergangenen Saison - wie es so oft dargestellt wurde", sagte er in einem Interview. Klinsmann war beim deutschen Rekordmeister nach zehnmonatiger Amtszeit im vergangenen April beurlaubt worden.
Die zahlreichen Transfers unter seinem Nachfolger Louis van Gaal findet Klinsmann "wirklich bemerkenswert": Der FC Bayern werde fast eine komplett neue Mannschaft haben, dies beweise, behauptete der ehemalige Bundestrainer, "dass man im Nachhinein meiner Analyse gefolgt ist". Bei seinem Amtsantritt habe die Bayern-Führung der Mannschaft, die gerade Meisterschaft und Pokal gewonnen hatte, noch die Chance geben wollen, "sich auch international zu beweisen".
Wäre es nach Klinsmann gegangen, hätte der FC Bayern bereits vor Beginn der vergangenen Saison die Mannschaft erneuern müssen. "Wir wussten, dass es ein Risiko wird mit einem neuen Torwart und ohne vierten Stürmer, von den Verletzungen ganz zu schweigen. Ich habe noch im Dezember geraten, Podolski mit Olic zu tauschen, aber leider war man anderer Meinung", sagte der 44-Jährige. Die Bayern hätten geglaubt, ein neuer Trainer allein reiche aus, "um ins Champions-League-Halbfinale zu kommen".
Der beurlaubte und derzeit in den USA urlaubende Klinsmann bezieht aller Voraussicht nach noch bis zum Ablauf seines Vertrages im Juni 2010 Gehalt von den Bayern. Für die neue Saison werde er keine neue Mannschaft übernehmen.